Fußball

„Überragender Typ“: U21 dank Lukas Nmecha auf EM-Viertelfinal-Kurs

Gefeierter Mann: Lukas Nmecha (l) rettete Deutschlands U21 einen Remis gegen die Niederlande. Foto: Csaba Domotor/dpa
Gefeierter Mann: Lukas Nmecha (l) rettete Deutschlands U21 einen Remis gegen die Niederlande. Foto: Csaba Domotor/dpa

Auf Lukas Nmecha ist Verlass: Der Stürmer baut seine beeindruckende Tor-Serie bei der U21 aus. Das 1:1 gegen die Niederlande tröstete auch Keeper Finn Dahmen über seinen Patzer hinweg.

Die Ansage für das brisante Gruppenfinale kam noch in der Nacht vom unglücklichen U21-Torwart Finn Dahmen.

„Er hat seinen Kuchen bekommen, es ging ihm dann schon besser und er hat gesagt, dass wir Rumänien weghauen sollen“, berichtete Torschütze Lukas Nmecha nach dem 1:1 der deutschen U21-Fußballer im zweiten EM-Spiel gegen die Niederlande.

Mit seinem Treffer hatte der 22-Jährige nicht nur Geburtstagskind Dahmen nach dessen Patzer den Abend gerettet, sondern auch die Ausgangsposition der DFB-Elf vor dem entscheidenden dritten Spiel gegen Rumänien am Dienstag verbessert.

Schon ein Punkt würde dem deutschen Team zum Einzug ins Viertelfinale reichen. „Das liegt jetzt in unseren Händen, gut zu spielen, zu gewinnen und als Tabellenführer weiterzukommen“, sagte Lukas Nmecha, der nach Vorarbeit von Joker Jonathan Burkardt zum 1:1 traf (84. Minute). „Ich stand halt am richtigen Platz, und dann war es nicht mehr schwer“, sagte der Angreifer. „Das war ein sehr wichtiger Punkt.“

Viertelfinale selbst in der Hand

Deutschland liegt damit in der Gruppe A vor dem letzten Spiel gegen Rumänien auf Platz eins. „Da müssen wir nochmal 100 Prozent Gas geben“, sagte U21-Nationalcoach Stefan Kuntz nach einer komplizierten Recheneinheit trotz der Erkenntnis, dass ein Punkt zum Weiterkommen reicht.

Denn auch ein Vorrunden-Aus ist bei einer Niederlage für die U21 des DFB nicht ausgeschlossen. Verteidiger Amos Pieper stellte fest: „Wir haben alles in der eigenen Hand und das ist der Punkt.“ Ausgespielt wird die K.o.-Runde der EM wegen der Corona-Pandemie dann erst ab Ende Mai.

Ein spezieller Dank an Lukas Nmecha dürfte auch von Torhüter Finn Dahmen gekommen sein. Der Mainzer, der erst kurz vor der EM zum vorläufigen Stammkeeper erklärt worden war, patzte vor dem 1:0 der Niederländer durch den Leipziger Justin Kluivert (48.) schwer, als er über den Ball trat.

Vorwürfe bekam Dahmen dafür an seinem 23. Geburtstag aber nicht zu hören. „Die jungen Spieler dürfen Fehler machen, sie sollen an den Fehlern wachsen“, sagte Stefan Kuntz. Ein bisschen Trost sollten in der Nacht nach dem Spiel eine Geburtstagstorte und ein „schreckliches“ Ständchen des Teams spenden, wie Kuntz ankündigte.

Die Stimmung auf der „lahmen“ Geburtstagsparty, die Stefan Kuntz nach einem kräftezehrenden Spiel in Aussicht stellte, dürfte vor allem dank Lukas Nmecha um einiges besser gewesen sein. Der Stürmer, der bis zu seinem Wechsel in die deutsche U21 Anfang 2019 für Englands Nachwuchs-Teams aufgelaufen war, hat sich in der U21 als echter Torgarant erwiesen.

Nmecha: 8 Tore in letzten 8 Spielen

Zehn Treffer in sechzehn U21-Spielen stehen in Nmechas Statistik, in seinen jüngsten acht Einsätzen traf er achtmal. Gegen die Niederlande profitierte er allerdings auch von einer starken kämpferischen Leistung der gesamten Elf, die sich den Punkt damit verdiente.

„Er hat sich bei uns als Topstürmer in der U21 etabliert“ lobte Kuntz den 1,85 Meter großen Mittelstürmer, der derzeit von Manchester City an RSC Anderlecht ausgeliehen ist und beim VfL Wolfsburg schon Bundesliga-Erfahrung sammelte.

„Lukas ist ein überragender Typ. Er trifft gefühlt jedes Spiel. Er hilft uns auf dem Platz enorm“, sagte Pieper über den in Hamburg geborenen Sohn einer Deutschen und eines Nigerianers, der als Kind mit der Familie nach England auswanderte.

Im Angriff ist der DFB-Nachwuchs für den angepeilten Einzug ins EM-Viertelfinale mit Torjäger Lukas Nmecha bestens aufgestellt. Der 22-Jährige war auch 2019 beim 4:2-Sieg im EM-Halbfinale gegen Rumänien schon dabei.

Im Tor dagegen soll Dahmen nach seinem Patzer zumindest im letzten Gruppenspiel gegen Rumänien wohl noch eine weitere Chance bekommen, wie Stefan Kuntz andeutete. Der Coach verwies aber auch auf eine „Torhüterproblematik“ in Deutschland und die fehlende Spielpraxis seiner Keeper: „Dann passiert sowas halt.“

© dpa-infocom, dpa:210328-99-01031/4

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Spielbericht U21-EM: Deutschland – Niederlande



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