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CureVac mRNA-Impfstoff – Infos zu Zulassung und Wirksamkeit

Es war eine der Hoffnungsmeldungen nach dem ersten Pandemie-Sommer im Jahr 2020. Das deutsche Biotech-Unternehmen CureVac war früh sehr weit in der Entwickllung eines Impfstoffs gegen COVID-19 gekommen. Mit dem Rückenwind des Großinvestors Dietmar Hopp avancierte der Hoffnungsträger zur echten Perspektive zur Überwindung der Pandemie.

Doch die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft die Impfstoffe sehr intensiv und gewissenhaft. Im Februar 2021 startete das Unternehmen dann ein rollierendes Zulassungsverfahren für den CureVac-Impfstoff CVnCoV, um die Zulassung weiter zu beschleunigen. Hierbei wurden bereits die ersten Daten aus präklinischen Studien bei der EMA eingereicht.

Auch die CureVac-Beteiligung der Bundesregierung im Sommer letzten Jahres brachte zumindest keine deutliche Beschleunigung des Prozesses. 300 Millionen investierte die Bundesrepublik Deutschland in den Hersteller um sich auch vor internationalen Einflüssen zu schützen. Dennoch machten die Impfstoffe von AstraZeneca (Vektorimpfstoff), BionTech (mRNA-Impfstoff), Moderna (mRNA-Impfstoff) und Johnson&Johnson (Vektorimpfstoff) das Rennen und sind bereits zugelassen. Diese vier Vakzine teilen sich die Kapazitäten der aktuellen Impfkampagne in Deutschland.

Woher kommt der CureVac-Impfstoff?

Das Unternehmen hat seinen Sitz in Tübingen in Baden-Württemberg. Weitere Standorte werden unter anderem in Frankfurt und in Boston (USA) unterhalten. Die ersten Chargen des Impfstoffs sollen auch in Tübingen produziert werden. Für die Abfüllung in größerem Stil (bis zu 1 Mrd. Impfdosen in den nächsten Monaten) sollen die Kapazitäten ausgeweitet werden und auch von anderen Produzenten abgefüllt werden. Dazu wurde von CureVac unter anderem eine Kooperation mit Novartis eingegangen.

Wann erhält CureVac die Zulassung?

Der Prozess der Zulassung bei der Europäischen Arzneimittelagentur läuft bereits seit Februar 2021. Gemeinsam mit den Impfstoffen von Novavax und dem aus Russland stammenden Sputnik V laufen die Impfstoffkandidaten derzeit als „Vaccines under rolling review„. Weitere Informationen zum aktuellen Stand sind derzeit nicht zu erfahren.

Nach Unternehmensangaben startete Mitte April parallel auch das rollende Zulassungsverfahren für den Impfstoff CVnCoV in der Schweiz. Einige Politiker in Deutschland wie Karl Lauterbach und der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer forderten in den letzten Wochen die Notfallzulassung in Deutschland. So soll das Tempo der Impfkampagne beschleunigt werden. Bis Mitte des Jahres soll die Zulassung nun erfolgen.

Wieviel CureVac Impfstoff wurde bestellt?

Die Bundesregierung soll im zweiten Quartal noch 1,4 Millionen CureVac Impfdosen erhalten, wenn der Impfstoff zugelassen wird. Bis Ende des Jahres soll diese Zahl auf 24,5 Millionen steigen. Die Europäische Union hat 225 Millionen Doesen bestellt. Zudem gibt es eine Option auf weitere 180 Millionen Dosen.

Warum hat CureVac den Sitz in den Niederlanden?

CureVac gilt als eine weitere deutsche Hoffnung im Bereich Bio-Technologie. Doch rein rechtlich hat das Unternehmen seinen Sitz in den Niederlanden. Viele Wachstumsunternehmen gehen diesen Schritt (vgl. Wirtschaftswoche), um an der US-Börse NASDAQ gelistet zu werden. Gerade im Bereich Biotech bietet die US-Börse den größeren Hebel in Sachsen Risikokapital. Daher kann ein Handel am US-Markt von Vorteil sein. In Holland ist das Aktienrecht freundlicher für Großaktionäre gestaltet als die deutschen gesellschaftsrechtlichen Vorschriften.

CureVac Aktienkurs vs. Biontech Aktienkurs

Die Boombranche Biotech gilt auch an den Börsen der Welt als hochspannendes Thema. Die großen Hersteller von Impfstoffen sind in der Regel an der Börse gehandelt, da der Kapitalbedarf für die Impfstoffentwicklung sehr groß ist.

Unter den in Deutschland verimpften Vakzinen hat gerade die Biontech SE einen sehr rapide Entwicklung genommen. Die Produktionseffekte des Impfstoffs Comirnaty haben sich bereits im 1. Quartal bemerkbar gemacht. Das Unternehmen machte einen Gewinn von 1,1 Milliarden Euro und verdreifachte den Gewinn damit im Vergleich zum 4. Quartal 2020.

Der Kurs Der Biontech-Aktie WKN A2PSR2 sprang damit von rund 80€ im März auf Zwischenzeitlich 171€ am 3. Mai 2021. Bei CureVac hingegen gab es den größten Sprung bereits im November 2020. Die Investments von Dietmar Hopp und der Bundesregierung halfen dem Kurs der WKN A2P71U von rund 40€ im Oktober 2020 auf rund 108€ Anfang Dezember. Mittlerweile hat der Kurs sich wieder auf rund 80€ eingependelt (Mitte Mai 2021). Bleibt abzuwarten wie der Kurs sich bei Zulassung des Impfstoffs durch die EMA entwickelt.

Text erstellt am 3. Mai 2021, zuletzt aktualisiert am 12. Mai 2021.

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