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Dortmund weiter im Aufwind: Klarer Sieg über Bielefeld

Dortmunds Mittelfeldspieler Mahmoud Dahoud (2.v.r) jubelt mit seinen Mannschaftskameraden über sein Tor zum 1:0. Foto: Marius Becker/dpa-POOL/dpa
Dortmunds Mittelfeldspieler Mahmoud Dahoud (2.v.r) jubelt mit seinen Mannschaftskameraden über sein Tor zum 1:0. Foto: Marius Becker/dpa-POOL/dpa

Borussia Dortmund kommt nach langer Schwächephase langsam in Fahrt. Beim 3:0 über Bielefeld gelingt der dritte Sieg in Serie. Das gibt Rückenwind für die nun anstehenden Reifeprüfungen gegen Mönchengladbach, München und Sevilla.

Borussia Dortmund macht im Kampf um die Champions-League-Qualifikation weiter Fortschritte: Mit dem 3:0 (0:0) über Armina Bielefeld verkürzte das Team von Trainer Edin Terzic den Abstand zu Rang vier auf drei Punkte.

Zwar bot der BVB keine so starke Vorstellung wie zuletzt gegen Sevilla (3:2) und Schalke (4:0), ersparte sich aber einen weiteren Rückschlag. Im leeren Signal Iduna Park sorgten Mahmoud Dahoud (48. Minute), Jadon Sancho (58./Foulelfmeter) und Reinier (81.) für den verdienten Sieg.

Dagegen gelang dem Drittletzten aus Bielefeld zwei Wochen nach dem Coup von München (3:3) keine weitere Überraschung. Nach nunmehr fünf Spielen in Serie ohne Sieg wächst die Abstiegsgefahr.

Erleichterung bei Dortmund

So ausgelassen wie nach dem Sieg im Revierderby auf Schalke eine Woche zuvor feierten die Dortmunder diesmal zwar nicht. Und doch war bei allen Beteiligten große Erleichterung zu spüren – vor allem bei Trainer Edin Terzic.

Jeden seiner Spieler schoss der Fußball-Lehrer nach dem 3:0 (0:0) über Arminia Bielefeld lächelnd in seine Arme. „Aus den letzten drei Spielen nehmen wir sehr viel Mut und Selbstvertrauen mit. Siege helfen immer“, kommentierte der 38-Jährige vor dem Start in die wohl anspruchsvollste Woche der bisherigen Saison.

Rechtzeitig vor dem Pokal-Viertelfinale in Mönchengladbach, dem Liga-Klassiker beim FC Bayern und dem Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen den FC Sevilla binnen neun Tagen scheint der BVB zurück in der Spur.

„Das war gut, aber es geht weiter. Wir haben jetzt drei absolute Kracher. Da müssen wir beweisen, dass wir wirklich weiter sind“, kommentierte Abwehrchef Mats Hummels bei Sky. Mit festem Blick fügte der Weltmeister von 2014 an: „Es ist auf jeden Fall eine Verbesserung zu erkennen, aber da ist noch immer Steigerungspotenzial.“

Zur Freude von Terzic trägt seine Mitte Dezember begonnene Arbeit als Chefcoach langsam aber sicher Früchte. Der Champions-League-Platz vier ist nach dem Patzer der Frankfurter am Tag zuvor in Bremen (1:2) nur noch drei Zähler entfernt.

Das gibt Rückenwind für die Schlüsselspiele: „Es wird am Dienstag schwer. Aber wir können mit Selbstvertrauen nach Mönchengladbach reisen. Das ist ein K.o.-Spiel, das wollen wir gewinnen. Und am Samstag gibt es dann ein geiles Spiel in München“, sagte Abwehrspieler Emre Can.

Bielefeld zunächst stabil

Inspiriert durch zwei Siege in Serie übernahm der BVB von Beginn an die Regie. Bereits in der vierten Minute bot sich die Chance zur Führung, als ein Schuss von Jude Bellingham aus zehn Metern im letzten Moment geblockt wurde.

Doch die Gäste ließen sich davon kaum beeindrucken und näherten sich bei zwei Chancen durch Ritsu Doan (6.) und Fabian Kunze (12.) dem Dortmunder Tor zweimal gefährlich an.

Beim Schuss von Kunze war Marwin Hitz zur Stelle. Dass die bisherige Nummer 2 erneut das BVB-Tor hütete, obwohl der bisherige Stammkeeper Roman Bürki nach einer überstandenen Schulterblessur wieder zu Verfügung stand, wollte Trainer Terzic nicht als dauerhafte Personalentscheidung verstanden wissen.

„Ich werde mich jetzt definitiv nicht bis Mai festlegen. Wir wollten eine Leistungskultur schaffen, wir wollten gute Leistungen belohnen. Wir werden uns das immer offen halten“, sagte der Coach vor der Partie bei Sky.

Die kluge Gegenwehr der Bielefelder nahm der Borussia den anfänglichen Schwung. Zwar blieb es beim deutlichen Ballbesitz-Plus, aber nicht beim zielstrebigen Angriffsspiel. Erst bei einem Schuss von Marco Reus (28.), der nach einem Fehler von Arminia-Keeper Stefan Ortega aus 13 Metern die Latte traf, war wieder Torgefahr erkennbar.

Dortmunder Druck nimmt zu

Dennoch nahm der Druck auf das Bielefelder Tor allmählich zu. So traf Giovanni Reyna (33.) aus aussichtsreicher Position das Außennetz. Zudem scheiterte Torjäger Erling Haaland (38./39.) zweimal an Ortega. Die große Chance zum 1:0 noch vor der Pause hatten jedoch die Gäste, als Cordova frei vor Hitz auftauchte, aber das Tor knapp verfehlte.

Gleich zu Beginn der 2. Hälfte sorgte der zuletzt formverbesserte Dahoud für den aus Dortmunder Sicht erlösenden Führungstreffer. Nach Zuspiel von Sancho traf der Mittelfeldspieler mit einem platzierten Flachschuss von der Strafraumgrenze ins Tor.

Zehn Minuten später machte sich Sancho auch als Torschütze verdient. Nach Foulspiel des ehemaligen Dortmunders Amos Pieper an Reus entschied Tobias Reichel zurecht auf Elfmeter, den der englische Nationalspieler eiskalt verwandelte.

Es spricht für die Moral der Bielefelder, dass sie sich nach diesem Doppelschlag nicht aufgaben und um den Anschlusstreffer bemühten. Das machte sie anfällig für Konter, was dem BVB zusätzlich in die Karten spielte.

Ein Zuspiel von Haaland nutzte der von Real Madrid ausgeliehene und nur eine Minute zuvor eingewechselte Reinier zu seinem ersten Bundesligatreffer. „Das ist super für uns, das ist super für ihn. Aber wir werden das auch weiter von ihm fordern“, sagte BVB-Coach Edin Terzic.

Sorgen bei Bielefeld

Dagegen überwog bei den Bielefeldern der Ärger. „Ich bin komplett frustriert. Es ist zum Kotzen, dass wir das Spiel zu Beginn der 2. Halbzeit herschenken“, klagte Torhüter Stefan Ortega. Nach nunmehr fünf sieglosen Sielen wachsen die Abstiegssorgen.

Vor allem die hohe Zahl an Gegentreffern in den vergangenen Partien gegen Frankfurt (1:5), Köln (1:3), München (3:3), Wolfsburg (0:3) und Dortmund gibt zu denken. „Wir müssen die Fehler analysieren und im Training weiter dranbleiben“, kommentierte Trainer Uwe Neuhaus.

Auf die Frage, ob er angesichts des Abwärtstrends zunehmende Diskussionen über seinen Job als Chefcoach der Arminia befürchte, antwortete Neuhaus: „Da bin ich der falsche Ansprechpartner, da müssen sie andere fragen. Ich mache mir meine Gedanken ausschließlich über die Trainingsarbeit.“

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