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Verkehr: Mehr Abo-Kündigungen im ÖPNV als zu Beginn der Corona-Krise

Busse und Bahnen sind nicht nur wegen der Ansteckungsgefahr leerer als sonst. Angesichts von Homeoffice und Ausgangsbeschränkungen entfallen viele Wege in der Pandemie schlicht. Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa
Busse und Bahnen sind nicht nur wegen der Ansteckungsgefahr leerer als sonst. Angesichts von Homeoffice und Ausgangsbeschränkungen entfallen viele Wege in der Pandemie schlicht. Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Im Homeoffice entfällt der tägliche Arbeitsweg – mit schmerzhaften Folgen für den öffentlichen Nahverkehr. Rund 15 Prozent der früheren Abo-Kunden haben ihr Ticket inzwischen gekündigt.

Seit den erneuten Lockdown-Maßnahmen vom November beschleunigt sich die Abwanderung von Stammkunden bei Bussen und Bahnen.

Rund 15 Prozent der früheren Abo-Kunden hätten ihr Ticket inzwischen gekündigt, teilte der Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Ingo Wortmann, der Deutschen Presse-Agentur mit.

„Zu Beginn der Pandemie haben uns unsere Kundinnen und Kunden mit einem Abonnement in einem hohen Maße die Treue gehalten“, berichtete Wortmann. Damals lag die Abwanderungsquote laut VDV bei lediglich rund fünf Prozent.

„Mit Beginn der erneut verschärften Beschränkungen Ende des vergangenen Jahres nehmen wir jedoch aufgrund der zunehmenden Dauer der Pandemie – mit vielen Menschen, die weiterhin in Kurzarbeit sind oder von zu Hause arbeiten – eine Zunahme der Kündigungen wahr“, teilte Wortmann weiter mit. Bei den Zahlen handele es sich um einen bundesweiten Durchschnitt über alle Regionen und Verkehrsträger hinweg.

Die Verkehrsunternehmen in Deutschland haben allein im vergangenen Jahr Einbußen in Höhe von zusammen rund 3,5 Milliarden Euro verzeichnet. Mit einem ebenso hohen Schaden rechnet der VDV auch für das laufende Jahr. Die Unternehmen halten den Bus- und Bahnverkehr trotz eingebrochener Fahrgastzahlen weitgehend aufrecht.

Bislang haben Bund und Länder 5 Milliarden Euro Unterstützung zugesagt. Verband und Unternehmen verhandeln derzeit über eine weitere Finanzspritze.

Viele Unternehmen versuchen unterdessen, die Kunden mit neuen Abomodellen und Zeitkarten zu halten und zurückzugewinnen. So wurde in und um Stuttgart ein 10er-Tagesticket eingeführt. Wer mal zu Hause und mal im Büro arbeitet, kann die Fahrkarten nach und nach abfahren und braucht keine Monatskarte mehr. Auch die Deutsche Bahn hat für den Nahverkehr ein 10er-Tagesticket eingeführt.

© dpa-infocom, dpa:210419-99-258609/2

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