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Achtung beim Pflücken: Der Bärlauch und seine giftigen Doppelgänger

Typisch für Bärlauch ist, dass er oft über große Flächen zwischen den Bäumen wächst. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/dpa-tmn
Typisch für Bärlauch ist, dass er oft über große Flächen zwischen den Bäumen wächst. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/dpa-tmn

Wer Bärlauch sammeln möchte, sollte wie bei der Pilzsuche vorgehen: Die Unterschiede zu giftigen Doppelgängern genau kennen. So lassen sich Bärlauch-Blätter bedenkenlos genießen. Ein Überblick.

Bereits seit Februar bevölkern zarte Blätter des Bärlauchs Wälder und Gärten. Im März kamen dann die grünen Blatttriebe der Herbstzeitlosen dazu und nun zeigen sich erste Spitzen der Maiglöckchen.

Auf den ersten Blick sehen sich die Blätter des Trios verdammt ähnlich. Die Krux daran: Während der Bärlauch essbar und eine begehrte Zutat der Frühlingsküche ist, sind Maiglöckchen und Herbstzeitlose richtig giftig.

Daher ist es wichtig, die Unterschiede zwischen dem begehrten Frühlingskraut und seinen scheinbaren Doppelgängern zu kennen. „Beim Bärlauch sprießen zuerst die Blätter. Erst nach sechs Wochen folgen die Blütentriebe. Bei den Maiglöckchen kommen die Glöckchen-Stiele gleich mit den Blättern aus der Erde“, erklärt Stefanie Klein, Autorin des Kochbuchs „Bärlauch“, das im Schweizer FONA-Verlag erscheint.

Die Unterscheidungsmerkmale von Bärlauch, Maiglöckchen und Herbstzeitlosen auf einen Blick. Foto: dpa-infografik GmbH/dpa-tmn
Die Unterscheidungsmerkmale von Bärlauch, Maiglöckchen und Herbstzeitlosen auf einen Blick. Foto: dpa-infografik GmbH/dpa-tmn

Auf den Knoblauch-Geruch kommt es an

Typisch für Bärlauch sei, dass er oft über große Flächen, manchmal mehrere hundert Quadratmeter im Wald wächst und den Boden komplett bedeckt.

„Am charakteristischsten ist aber der Geruch: Nur Bärlauch-Blätter riechen nach Knoblauch“, sagt die Bärlauch-Expertin. Wer also denkt, dass er Bärlauch-Blätter gefunden hat, zerreibt eins davon. Er riecht dann schnell, ob er richtig liegt oder nicht.

Blätter des Bärlauchs haben matte Unterseite

Bei den Maiglöckchen kommen die Glöckchen-Stiele gleich mit den Blättern aus der Erde. Die Blattunterseite glänzt. Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn
Bei den Maiglöckchen kommen die Glöckchen-Stiele gleich mit den Blättern aus der Erde. Die Blattunterseite glänzt. Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn

Klein nennt weitere Unterschiede: Während sich bei Herbstzeitlosen und Maiglöckchen mehrere Blätter umeinander rollen, sieht man bei Bärlauch-Blättern deutlich einen einzelnen Stiel. Zudem glänzt bei Bärlauch-Blättern nur die Oberseite des Blattes, die Unterseite ist matt. Bei Maiglöckchen ist es genau umgekehrt.

Die Blätter der Herbstzeitlosen werden zudem auch noch viel länger, erreichen bis zu 40 Zentimeter. Sie gedeihen allerdings gerne an ähnlichen Plätzen wie Bärlauch. Ein guter Hinweis: Ihre hellrosa, selten auch weißen Blüten erscheinen aber erst im Herbst.

Gift der Herbstzeitlosen kann für Lähmungen sorgen

Die Blätter der Herbstzeitlosen treiben zwar im Frühjahr aus und erreichen bis zu 40 Zentimeter Länge, doch die krokusähnlichen Blüten erscheinen erst im Herbst. Foto: Lukas Barth/dpa/dpa-tmn
Die Blätter der Herbstzeitlosen treiben zwar im Frühjahr aus und erreichen bis zu 40 Zentimeter Länge, doch die krokusähnlichen Blüten erscheinen erst im Herbst. Foto: Lukas Barth/dpa/dpa-tmn

Die Herbstzeitlosen gelten laut der Giftzentrale Bonn als sehr giftig. Nach etwa zwei bis sechs Stunden zeigen sich Symptome. Schweres Erbrechen und massiver Durchfall kann dann auch zu einem Schock führen. Lähmungen und Herz-Kreislauf-Versagen sind möglich.

© dpa-infocom, dpa:210416-99-232209/5



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