Fußball

RB Leipzig mit Herz: Sieg in Nachspielzeit gegen Gladbach

Leipzigs Yussuf Poulsen (r) bejubelt sein Tor zum zwischenzeitlichen 2:2 mit Dayot Upamecano (l) und Tyler Adams. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Leipzigs Yussuf Poulsen (r) bejubelt sein Tor zum zwischenzeitlichen 2:2 mit Dayot Upamecano (l) und Tyler Adams. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

RB Leipzig hat im Meisterschafts-Rennen mit Herz, Mut und Glück einen Rückschlag abgewendet. Das heimstärkste Team der Liga dreht das Spiel gegen Borussia Mönchengladbach nach einem 0:2 und bleibt am FC Bayern dran.

Julian Nagelsmann schrie seine Freude heraus: „Wenig Inhalt, viel Emotionen“, sagte der Trainer von RB Leipzig über seinen Jubel nach dem 3:2 gegen Borussia Mönchengladbach bei Sky.

Dank einer beeindruckenden Aufholjagd und dem späten Siegtreffer von Alexander Sörloth wahrte sein Team die Chancen im Titelrennen der Fußball-Bundesliga. In der dritten Minute der Nachspielzeit rettete der Stürmer dem Tabellenzweiten nach einem 0:2-Rückstand noch den fünften Ligasieg in Serie. Damit hat Leipzig erstmals in der Bundesliga nach einem 0:2 noch gewonnen.

Jonas Hofmann (6.) hatte die Borussia mit einem Foulelfmeter in Führung gebracht, ehe Marcus Thuram (19.) für die Gäste erhöhte. Christopher Nkunku (57.) erzielte den Anschlusstreffer, Yussuf Poulsen (66.) den Ausgleich für RB.

Nach dem Siegtreffer protestierten die Gladbacher auf dem Platz bei Schiedsrichter Manuel Gräfe wegen eines Stoßens von Sörloth. Dank der Aufholjagd von RB beträgt der Rückstand auf den deutschen Rekordmeister FC Bayern weiter zwei Zählern.

„Wir haben ein Top-Spiel abgeliefert und haben verdient gewonnen“, sagte Poulsen im TV-Sender Sky. Für das 0:2 machte der Däne individuelle Fehler verantwortlich, die die Mannschaft sehr gut weggesteckt hat.

„Mit so einer Leistung heute ist das Selbstvertrauen natürlich groß. Gladbach ist eine Top-Mannschaft und wir haben die verdient geschlagen, waren klar die bessere Mannschaft. Das gibt uns natürlich eine breite Brust“, so Poulsen.

Geknickt hingegen waren die Gladbacher. „Hinten raus das dritte noch zu kassieren, das tut weh, das ist bitter“, gestand Hofmann mit Blick auf das finale Gegentor in der Nachspielzeit. „Wir haben in der zweiten Halbzeit nicht mehr viel für Entlastung sorgen können. Da ist es gegen so spielstarke Gegner oft nur eine Frage der Zeit, bis ein, zwei Gegentore fallen.“

Gladbach legt 2:0 vor

Für die zuletzt glücklos agierenden Gladbacher begann das Spiel nach Maß. Der nach Knieproblemen zurückgekehrte Abwehrchef Dayot Upamecano checkte den fast auf der Grundlinie an ihm vorbeilaufenden Breel Embolo Richtung Bande – Schiedsrichter Manuel Gräfe zeigte sofort auf den Punkt. RB-Keeper Peter Gulacsi war in der richtigen Ecke, konnte den schwach geschossenen Ball von Hofmann jedoch nicht abwehren.

Nach dem frühesten Gegentor in der ganzen Saison kannte RB nur noch den Vorwärtsgang. Doch Borussen-Keeper Yann Sommer hielt die Führung fest: Erst parierte er den Drehschuss von Dani Olmo (8.), dann den Fernschuss von Tyler Adams (13.). Die Spielanteile waren klar verteilt, Leipzig stürmte, Gladbach verteidigte vehement, hatte beim hohen RB-Pressing aber Probleme im Aufbauspiel.

Das Gäste-Team von Trainer Marco Rose legte eine hohe Effizienz an den Tag. Den zweiten Angriff spielten sie cool und clever aus. Erst ließ Valentino Lazaro Nationalspieler Marcel Halstenberg schlecht aussehen. Seine Flanke am langen Eck köpfte Embolo Richtung RB-Gehäuse, der Ball trudelte dann von Thurams Schulter ins Tor zum 2:0.

Marcel Sabitzer (33.) hätte vor der Halbzeit noch verkürzen können, doch sein Schuss aus 13 Metern ging weit übers Tor. Nach vier Bundesliga-Erfolgen in Serie trat Nagelsmanns Team selbstbewusst auf, doch in der Offensive fehlte wie so oft zuletzt die Kaltschnäuzigkeit und Abgeklärtheit eines Stürmers.

Die nominelle Sturmspitze Poulsen holte sich eher die Bälle aus dem Mittelfeld und brachte Christopher Nkunku und Olmo ins Spiel. Zählbares kam bis zum Wechsel nicht heraus, mit einem 0:2 ging es in die Kabinen.

Nagelsmann reagierte mit dem Wiederanpfiff, brachte Sörloth als weiteren Stürmer für Kapitän Marcel Sabitzer. Der Norweger erzielte auch den vermeintlichen 1:2-Anschluss, der Treffer (51.) wurde wegen Handspiels nicht gewertet. Sechs Minuten später zählte der Treffer von Nkunku, der eine Eingabe von Halstenberg aus Nahdistanz einhämmerte.

RB Leipzig lief weiter ohne Pause an, plötzlich fasste sich Poulsen ein Herz und traf aus 18 Metern in linke untere Eck. Der eingewechselte Emil Forsberg erzielte in der 77. Minute mit seiner ersten Ballberührung fast die Führung, Sommer konnte den Ball an den Pfosten lenken. Am Ende aber ließ Sörloth die Leipziger doch noch jubeln.

© dpa-infocom, dpa:210227-99-621673/4

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