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EM in München? DFB sieht „positive Vorzeichen“

München kann im Kampf um seine EM-Partien doch noch auf ein glückliches Ende nach einer extralangen Zitterpartie hoffen. Foto: picture alliance / dpa
München kann im Kampf um seine EM-Partien doch noch auf ein glückliches Ende nach einer extralangen Zitterpartie hoffen. Foto: picture alliance / dpa

Alle Anzeichen sprechen dafür, dass München EM-Gastgeber bleiben darf. Noch fehlt allerdings die offizielle Bestätigung.

Nyon (dpa) – Der Weg für München als EM-Spielort scheint nach einer langen Debatte um die Zulassung von Zuschauern frei: Kurz vor der Entscheidung durch das UEFA-Exekutivkomitee sieht der DFB schon „positive Vorzeichen“.

Die Regierung des Freistaats Bayern habe „ihr Einverständnis mit dem Leitszenario erklärt, das der Deutsche Fußball-Bund (DFB) gemeinsam mit der Stadt München und den zuständigen Ämtern und Behörden in den vergangenen Monaten erarbeitet hat“, teilte der Verband mit. Aus der Staatskanzlei in München oder von der UEFA gab es hierzu noch keine Bestätigung.

Demnach könnte für die Partien in der Allianz Arena trotz der Corona-Pandemie mit einer Mindestkapazität von 14.500 Zuschauern geplant werden. Damit würden ausgerechnet beim Saisonhöhepunkte im Sommer erstmals in diesem Jahr bei einem Fußballspiel wieder Fans zugelassen sein. Die UEFA hatte eine Teilauslastung der zwölf EM-Arenen zur Bedingung gemacht und von neun internationalen Spielorten dafür schon Zusagen erhalten.

„Die grundsätzliche Unterstützung für das Turnier wird dadurch aufrecht erhalten und mit der verantwortungsvollen Beobachtung der Entwicklung der Pandemie verbunden“, hieß es vom DFB. Geplant sind in München die Heimspiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Frankreich (15. Juni), Portugal (19. Juni) und Ungarn (23. Juni) sowie ein Viertelfinale am 2. Juli.

Die UEFA hatte die Entscheidung über die München-Frage am Montag noch einmal verschoben, um den deutschen Gastgebern eine weitere Chance für Nachbesserungen einzuräumen. Die bayerische Landeshauptstadt hatte eine feste Zusage für Publikum bisher verweigert und drei mögliche Szenarien veröffentlicht. Diese reichten von Geisterspielen bis maximal 27.000 Zuschauer.

Das Bundesinnenministerium und die Bayerische Staatskanzlei hatten Ende der vergangenen Woche in Schreiben an den DFB bekräftigt, dass es für EM-Spiele vor Zuschauern keine Garantien für diesen Sommer geben werde. Partien vor leeren Rängen wollte die UEFA vermeiden.

London, Glasgow, Amsterdam, Kopenhagen, Budapest, Bukarest, St. Petersburg, Baku und Rom hatte die UEFA bereits mit verschiedenen Angaben zu den möglichen Auslastungen der Stadien aufgelistet. Der Münchner Partnergastgeber Ungarn will in Budapest sogar Spiele vor vollen Rängen ermöglichen, auch die britische Hauptstadt London hofft, das Finale am 11. Juli in einem vollen Wembley-Stadion ausrichten zu können.

In Bilbao hatten die örtlichen Organisatoren schon am Mittwochabend verkündet, die UEFA habe ihnen die dort geplanten Spiele entzogen. Als möglicher Ersatzort gilt Sevilla. Die in Dublin fraglichen Spiele könnten nach London vergeben werden, auch das englische Newcastle galt als Option.

Auswirkungen auf die Vorbereitung von Joachim Löws DFB-Auswahl wurden durch die München-Entscheidung nicht erwartet – auch im nun unwahrscheinlichen Falle des EM-Entzugs. Die Nationalmannschaft will am 10. Juni ihr Teamquartier in Herzogenaurach beziehen. DFB-Direktor Oliver Bierhoff hatte Mitte März betont, dass „alle Planungen“ auf München ausgerichtet seien – vom nahen Flughafen Nürnberg könne die Mannschaft aber „überall“ hingeflogen werden.

© dpa-infocom, dpa:210423-99-318113/3

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