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Fußball: Copa América kurzfristig nach Brasilien verlegt

2019 gewann Brasilien die Copa América im eigenen Land. Foto: Victor R. Caivano/AP/dpa
2019 gewann Brasilien die Copa América im eigenen Land. Foto: Victor R. Caivano/AP/dpa

Nach heftigen Protesten war erst Kolumbien abgesprungen, dann wegen der Corona-Krise auch Argentinien. Jetzt soll die Meisterschaft in Brasilien ausgetragen werden: Dabei wütet auch dort die Pandemie.

Zwei Wochen vor dem Turnierstart ist die Copa América nach Brasilien verlegt worden: Nachdem Kolumbien und Argentinien als Ausrichter abgesprungen waren, soll die traditionsreiche Kontinental-Meisterschaft der südamerikanischen Nationalmannschaften nun im Land der Weltmeisterschaft 2014 ausgetragen werden.

„Die Copa América 2021 wird in Brasilien gespielt“, teilte der südamerikanische Fußball-Verband Conmebol nach einer Krisensitzung via Twitter mit. „Die Termine für Auftakt und Finale der Turniers sind bestätigt. Die Spielstätten und Spielpaarungen werden in den kommenden Stunden mitgeteilt.“

Die Copa América soll vom 13. Juni bis 10. Juli – parallel zu den Fußball-Europameisterschaften – ausgetragen werden. Das Turnier in Südamerika wird seit 1916 ausgetragen und ist nach den Olympischen Spielen das zweitälteste Fußballturnier für Nationalmannschaften.

Auch Argentinien in Corona-Welle

Zuvor war Argentinien als noch verbliebener Gastgeber der Copa América ausgefallen. Das Land leidet derzeit besonders unter der zweiten Corona-Welle.

Am Donnerstag registrierte Argentinien mit 41.080 eine Höchstzahl an Corona-Neuinfizierten – trotz des harten Lockdowns. Innenminister Eduardo de Pedro schrieb nach einem Gespräch mit Präsident Alberto Fernández auf Twitter, dass es „sehr schwierig ist, dass die Copa América gespielt wird“.

Vor rund zwei Wochen hatte bereits Kolumbien bei der Conmebol um eine Verschiebung des Turniers gebeten, was der südamerikanische Verband allerdings ablehnte. Seit Ende April kommt es in verschiedenen Städten Kolumbiens immer wieder zu Proteste und Ausschreitungen. Bislang kamen nach den jüngsten Angaben der nationalen Ombudsstelle im Zusammenhang mit den Protesten mindestens 44 Menschen ums Leben, viele durch Polizeigewalt.

Für Brasilien sprach die Erfahrung

Zuletzt hatten auch die USA und Chile Interesse an der Ausrichtung des Turniers geäußert. Zudem waren Paraguay und Uruguay als Spielstätten im Gespräch.

Für Brasilien sprach offenbar die Erfahrung bei der Organisation der letzten Copa América im Jahr 2019. Außerdem verfügt das Land über zahlreiche große Stadien in einem guten Zustand.

Allerdings ist auch Brasilien weiterhin ein Brennpunkt der Corona-Pandemie: Bislang haben sich im größten Land Lateinamerikas mehr als 16,5 Millionen Menschen nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, über 460 000 Menschen sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Zuletzt hatten Wissenschaftler zudem eine neue Variante des Coronavirus identifiziert.

© dpa-infocom, dpa:210531-99-807590/4

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