Tausende Brasilianer waren in Dutzenden brasilianischen Städten bei Demonstrationen gegen den Präsidenten Jair Bolsonaro und die Corona-Politik seiner Regierung auf der Straße. Den ganzen Tag über versammelten sie sich zu Protestmärschen und stellten zahlreiche Forderungen, berichteten brasilianische Medien übereinstimmend.
In Rio de Janeiro etwa zogen die Demonstranten von der Statue von Zumbi de Palmares, einem Helden der afro-brasilianischen Menschenrechtsbewegung, los; dann füllten Demonstranten in São Paulo die zentrale Meile Avenida Paulista. In Recife setzte die Polizei Gummigeschosse und Tränengas ein, eine Stadträtin wurde mit Pfefferspray angegangen.
Demonstranten fordern Amtsenthebung
Forderungen auf den Demonstrationen in Brasilien waren unter anderem eine Amtsenthebung von Präsident Jair Bolsonaro, die Beschaffung von Corona-Impfstoffen und die Erhöhung der Sozialhilfe in Pandemie-Zeiten.
Soziale Bewegungen hatten zu den Protesten aufgerufen. Es waren mit die größten gegen Bolsonaro seit Beginn der Pandemie, auch weil sich die Linke wegen der Menschenansammlungen in der Pandemie uneins gewesen war. Viele Demonstranten trugen Corona-Schutzmasken.
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat derzeit die schlechtesten Zustimmungswerte seiner Amtszeit, die er am 1. Januar 2019 antrat.
Bolsonaro verharmlost Pandemie
In Brasilien mit seinen 210 Millionen Einwohnern wurden seit Beginn der Corona-Pandemie über 460.000 Todesfälle verzeichnet.
Jai Bolsonaro hat das Coronavirus von Anfang an verharmlost. Schutzmaßnahmen lehnt er – aus wirtschaftlichen Gründen – weiterhin ab.
Mittlerweile zieht der Rechtspopulist auch den Sinn von Impfungen in Zweifel. Ein parlamentarischen Untersuchungsausschuss zu seinem Corona-Krisenmanagement läuft.
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