Fußball News Sport

Das war der Samstag, das bringt der Sonntag

Setzt sich mit dem FC Bayern immer weiter ab: Robert Lewandowski. Foto: Sven Hoppe/dpa
Setzt sich mit dem FC Bayern immer weiter ab: Robert Lewandowski. Foto: Sven Hoppe/dpa

Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Julian Nagelsmann bald mit 34 Jahren erstmals die Meisterschale hochhält. Davon ist der alte Rivale aus Gladbach derzeit weit entfernt, die Krise spitzt sich zu.

Berlin (dpa) – Droht der Fußball-Bundesliga schon wieder die Langeweile?

Nach dem Patzer von Borussia Dortmund beim 1:1 in Bochum liegt der FC Bayern schon wieder sechs Punkte vorn, die Herbstmeisterschaft ist quasi am 15. Spieltag bereits gesichert. Und sonst? Die neuen Trainer Domenico Tedesco in Leipzig und Tayfun Korkut in Berlin feiern ihre ersten Siege.

Debüt

Schalke 04 führte er einst zur Vizemeisterschaft. Das sind auch die Ansprüche, die Domenico Tedesco bei RB Leipzig vorfindet. Und der Start lief für den Nachfolger von Jesse Marsch beim 4:1 gegen Borussia Mönchengladbach vielversprechend. „Tag für Tag ein bisschen was draufpacken und den Lernprozess anstoßen“, sei die Zielsetzung für die nächste Zeit, so der Coach. Mit 21 Punkten aus 15 Spielen hat RB noch Nachholbedarf. So hob auch Vorstandschef Oliver Mintzlaff noch einmal hervor, dass RB einen der besten Kader in der Liga hat.

Jubiläum

So jung hat noch kein Trainer seinen 100. Sieg in der Bundesliga gefeiert. Dieses Kunststück schaffte Julian Nagelsmann mit erst 34 Jahren beim 2:1 des FC Bayern gegen den FSV Mainz 05. Wichtiger sind dem ehrgeizigen Coach aber Titel. Und da ist er auf einem guten Weg. „Wir sind jetzt sechs Punkte vorne, anstatt nur vier. Das heißt viel Gutes, wenn wir am Dienstag die Leistung gegen Stuttgart bestätigen“, sagte Nagelsmann beim TV-Sender Sky.

Krise I

1:4, 0:6, 1:4 – die Gladbacher Krise verschärft sich immer mehr. Kaum zu glauben, dass die Borussia vor eineinhalb Monaten noch den FC Bayern mit 5:0 gedemütigt hatte. Muss sich Trainer Adi Hütter, der im Sommer für eine hohe Ablösesumme von Eintracht Frankfurt gekommen war, etwa Sorgen machen? „Wir befinden uns in einer gefährlichen Situation. Das Positive ist, dass wir schon am Mittwoch mit einem Sieg gegen Eintracht Frankfurt da einen Schritt heraus machen können“, sagte Hütter vor dem Duell mit seinem Ex-Club. Eine weitere Niederlage sollte sich die Borussia da nicht erlauben.

Krise II

Fünf Niederlagen in Serie, Aus in der Champions League, Platz zehn in der Liga – auch unter dem neuen Trainer Florian Kohfeldt geht es beim VfL Wolfsburg weiter abwärts. Sport- Geschäftsführer Jörg Schmadtke fand die Kritik nach der Niederlage gegen Lille überzogen. „Der VfL Wolfsburg ist nicht die Schande des deutschen Fußballs“, sagte Schmadtke und nahm Kohfeldt in Schutz. „Er muss leider Gottes Dinge ausbaden, die in der Vergangenheit liegen“, sagte der Sportchef in Anspielung auf Kohfeldts Vorgänger Mark van Bommel. Kohfeldt sprach nach dem 0:2 gegen den VfB Stuttgart von einer „schleichenden Verunsicherung“. Er glaube aber an die Gruppe und an die Qualität.

Nachtreten

Das dürfte Vereinsidol Pal Dardai nicht gerne gehört haben. „Wir probieren, Fußball zu spielen, das ist der große Unterschied“, sagte Suat Serdar nach dem 2:0 von Hertha BSC gegen Arminia Bielefeld und dem ersten Sieg unter Dardais Nachfolger Tayfun Korkut. Und laut Kevin-Prince Boateng sei das Team „in den letzten zwei Wochen enger zusammengerückt“. Fraglich bleibt, ob der Sieg gegen den Tabellenvorletzten als Gradmesser für den Aufschwung dient.

Schiedsrichter-Ärger

Eigentlich sollten die ewigen Debatten über die Schiedsrichter mit der Einführung des Video-Assistenten ja aufhören. Doch weit gefehlt. Letzte Woche fühlten sich die Dortmunder benachteiligt, dieses Mal der SC Freiburg und der FSV Mainz 05. „Lucas Höler wird runtergerissen im Mittelfeld, und es wird gepfiffen: Freistoß für Hoffenheim. Ich habe Verständnis für viele Dinge, aber da hört’s dann auf“, schimpfte Freiburgs Coach Christian Streich über die entscheidende Szene zum 2:1 der Hoffenheimer.

Und die Mainzer monierten beim 1:2 in München einen nicht gegebenen Elfmeter: „Es ist keine schwer zu bewertende Szene. Hätte ich die Wiederholung gesehen wie der liebe Schiri im Videoraum, wäre es schwer gewesen für mich, ohne Gelbe Karte rauszukommen.“

Tristesse

Nur ein Punkt aus 14 Spielen, dazu 46 Gegentore – das abgeschlagene Schlusslicht SpVgg Greuther Fürth unternimmt im Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) den nächsten Versuch, endlich den ersten Saisonsieg zu holen. „Es ist an der Zeit zu beweisen, dass wir ein Spiel in dieser Liga gewinnen können“, sagte Trainer Stefan Leitl, der aber wieder eine schlechte Nachricht zu verkraften hatte. Torwart Marius Funk erlitt im Training eine schwere Knieverletzung und fällt lange aus.

Anschluss

Mit einem Sieg bei Eintracht Frankfurt am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) könnte Bayer Leverkusen bis auf einen Punkt an den Tabellenzweiten Borussia Dortmund heranrücken. Doch die Hessen sind alles andere als ein Lieblingsgegner der Werkself. Die letzten drei Gastspiele gingen verloren.

© dpa-infocom, dpa:211211-99-348608/3



[plista widgetname=plista_widget_belowArticle]

Hinterlasse einen Kommentar