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Wandern, Laufen, Radfahren: Bewegung in der Natur boomt

Waldweg - Foto cie
Waldweg - Foto cie

Bewegung an der frischen Luft boomt: 81 Prozent der befragten Europäer gaben an, in den vergangenen zwölf Monaten mindestens eine Outdoor-Aktivität ausgeübt zu haben und mehr als die Hälfte der Europäer hat in diesem Zeitraum außerdem Outdoor-Ausrüstung gekauft.

Bewegung und frische Luft – diese Kombination erfreute sich in den vergangenen Monaten wachsender Beliebtheit in Europa. Von der Joggingrunde im Wald über eine Fahrradtour bis zur Bergwanderung, Outdoor-Aktivitäten begeistern immer mehr Menschen.

Dies belegt eine bezüglich Alter und Geschlecht repräsentative Studie der Sport Business Gruppe von Deloitte, die im August und September 2021 in 19 europäischen Ländern Konsumenten zu ihrem Aktivitäts- und Konsumverhalten im Outdoor-Bereich befragt hat.

Tatsächlich waren Outdoor-Aktivitäten in den vergangenen zwölf Monaten gefragter als sportliche Betätigung an sich. Während in einer Deloitte-Befragung Ende 2019 65 Prozent der Europäer angaben, sportlich aktiv gewesen zu sein, bestätigten 81 Prozent, an mindestens einer Outdoor-Aktivität teilgenommen zu haben.

Die Werte bewegen sich in den einzelnen Ländern zwischen 70 (Großbritannien, Ungarn) und 89 Prozent (Finnland) und damit überall auf hohem Niveau. In Deutschland gaben 77 Prozent der Befragten an, draußen aktiv gewesen zu sein. Dieses Ergebnis hängt auch damit zusammen, dass Outdoor-Aktivitäten sehr vielfältig sind und die Bandbreite hier von eher entspannenden Tätigkeiten wie Angeln bis zum actiongeladenen Downhillriding reicht.

Demografisch gesehen sind Outdoor-Aktivitäten bei Frauen und Männern gleichermaßen beliebt. Besonders gern draußen aktiv sind die jüngeren Altersgruppen und Befragte mit vergleichsweise hohen Bildungsabschlüssen. Am beliebtesten sind Tageswanderungen und Joggen, hier gaben 39 bzw. 33 Prozent der Befragten an, diese Aktivitäten mindestens einmal im vergangenen Jahr durchgeführt zu haben.

Knapp ein Viertel der Wanderer (24 Prozent) tat dies sogar mehrmals pro Woche, unter den Joggern waren stolze 47 Prozent mehrmals pro Woche unterwegs. Die meisten Aktiven sind draußen eher informell, alleine (58 Prozent), mit dem Partner (44 Prozent) oder mit Freunden (39 Prozent) unterwegs. Kommerziell organisierte Aktivitäten oder Arbeitsausflüge mit den Kollegen sind dagegen sehr selten (2 bzw. 1 Prozent).

Outdoor-Trend geht in Richtung mehrtägiger Touren

„Der Befragungszeitraum war natürlich geprägt von der COVID-19-Pandemie, in der viele Indoor-Aktivitäten nicht oder nur eingeschränkt möglich waren“, erklärt Dr. Felix Mutter, Senior Manager der Sport Business Gruppe bei Deloitte.

„Vor diesem Hintergrund erwarten wir, dass es im kommenden Jahr wieder einen kleinen Rückgang bei Kurzzeit-Aktivitäten im Freien wie Joggen oder Schwimmen in offenen Gewässern geben kann, wenn es wieder mehr Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung drinnen gibt. Unsere Befragung zeigt aber auch, dass mehr Menschen in den nächsten zwölf Monaten Aktivitäten wie Camping, Ski- oder auch Trekkingtouren planen. Der Outdoor-Trend geht also in Richtung mehrtägiger Touren“, so Felix Mutter weiter.

Wer im vergangenen Jahr draußen aktiv war, hat häufig auch in entsprechende Ausrüstung investiert. 55 Prozent der Befragten gaben an, in den vergangenen zwölf Monaten mindestens ein Outdoor-Produkt gekauft zu haben. Besonders häufig wurden Kleidung (38 Prozent) und Schuhe (37 Prozent) gekauft. Bemerkenswert ist auch, dass knapp die Hälfte der Konsumenten (46 Prozent) die gekauften Produkte auch im Alltag nutzt – die Trekkingjacke hält auch im Großstadtwinter warm und das Mountainbike kommt auch auf dem Weg zur Arbeit zum Einsatz.

Bei Outdoor-Ausrüstung stationärer Handel bevorzugt

Das wichtigste Kriterium für die Kaufentscheidung ist die Qualität der Produkte, noch vor dem Preis auf Platz 2.

Passend dazu gaben 66 Prozent der befragten Konsumenten an, Outdoor-Ausrüstung vor allem im stationären Handel zu kaufen, wo sie das Produkt vorab anfassen, ausprobieren und testen können. Für die Online-Käufer spielten günstige Preise eine wichtigere Rolle. Relevant waren online außerdem eine möglichst große Produktauswahl sowie bequeme und schnelle Versandoptionen.

Auch das Thema Nachhaltigkeit gewinnt in der Outdoor-Branche an Bedeutung. Für rund 47 Prozent der Befragten ist Nachhaltigkeit ein wichtiger Faktor im Kaufprozess und etwa 57 Prozent wären bereit, für nachhaltige Produkte auch mehr zu zahlen. Ein weiterer Trend im Outdoor-Bereich ist die Digitalisierung: Fast 80 Prozent der Outdoor-Aktiven nutzen mittlerweile mindestens ein technisches Gerät während ihrer Aktivität und greifen dabei vor allem auf Apps (53 Prozent) und Online-Communities zurück (40 Prozent).

„Der Trend zu Outdoor-Aktivitäten wirkt sich wirtschaftlich natürlich positiv auf die Branche aus“, bilanziert Stefan Ludwig, Partner und Leiter der Sport Business Gruppe bei Deloitte.

„Im laufenden Jahr hat die Anzahl der Unternehmenstransaktionen in diesem Bereich deutlich zugenommen und auch auf dem Aktienmarkt schneiden Outdoor-Unternehmen seit Anfang 2020 überdurchschnittlich gut ab. Unsere Experteninterviews zeigen jedoch auch, dass es in der Branche aufgrund der hohen Nachfrage und der komplexen Lieferketten immer wieder zu Engpässen kommt. Für weiteres Wachstum ist Erholung in diesem Bereich entscheidend“, so Ludwig.

Hinweise:
(a) Die 19 Länder der Umfrage waren: Deutschland, Österreich, Schweiz, Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Niederlande, Belgien, Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland, Polen, Tschechien, Ungarn, Rumänien und die Slowakei.
(b) Inhaltlich verantwortlich für die Studie sind Stefan Ludwig, Partner und Leiter der Sport Business Gruppe bei Deloitte, und Dr. Felix Mutter, Senior Manager der Sport Business Gruppe bei Deloitte.

➡️ komplette Studie zum Download auf deloitte.com

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