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Mord: Millionär Robert Durst erhält lebenslange Haftstrafe

Dieses Archivbild zeigt den 78-jährigen Robert Durst während des Prozesses in einem kalifornischen Gerichtssaal. Der Millionär und Immobilienerbe ist wegen Mordes an einer Freundin vor über 20 Jahren zu lebenslanger Haft ohne Bewährung verurteilt worden. Foto: Gary Coronado/Pool Los Angeles Times via AP/dpa
Dieses Archivbild zeigt den 78-jährigen Robert Durst während des Prozesses in einem kalifornischen Gerichtssaal. Der Millionär und Immobilienerbe ist wegen Mordes an einer Freundin vor über 20 Jahren zu lebenslanger Haft ohne Bewährung verurteilt worden. Foto: Gary Coronado/Pool Los Angeles Times via AP/dpa

Der US-Immobilienerbe Robert Durst muss lebenslang in Haft. Rund einen Monat nach dem Schuldspruch folgte nun die Verkündung des Strafmaßes.

Der amerikanische Millionär und Immobilienerbe Robert Durst ist wegen Mord an einer Freundin vor über 20 Jahren zu lebenslanger Haft ohne Bewährung verurteilt worden.

Das Strafmaß für den 78-Jährigen verkündete ein Richter in Los Angeles, wie US-Medien berichteten. Der unter anderem an Blasenkrebs erkrankte Robert Durst erschien in einem Rollstuhl sitzend im Gerichtsgebäude.

14-monatige Verzögerung

Am 17. September war Robert Durst von einem Geschworenengericht für schuldig befunden worden, seine Bekannte Susan Berman in der Weihnachtszeit im Jahr 2000 in ihrem Haus in Beverly Hills erschossen zu haben.

Sie sollte damals vor der Polizei in den Ermittlungen zum bis heute ungeklärten Verschwinden von Dursts Ehefrau Kathleen Durst im Jahr 1982 aussagen. Kathleen wurde nie gefunden – und es wurde nie Anklage im Zusammenhang mit ihrem Verschwinden erhoben. Nach dem Urteilsspruch forderte die Familie von Kathleen, dass Durst auch wegen ihres Verschwindens strafrechtlich verfolgt werden sollte.

Der Prozess hatte im März 2020 begonnen, kurz bevor die Coronavirus-Pandemie das Leben in den USA zum Stillstand brachte. Er wurde im Mai wieder aufgenommen. Die 14-monatige Verzögerung wurde von der Verteidigung laut New York Times als die längste Vertagung mit derselben Jury in der Geschichte der Vereinigten Staaten bezeichnet.

Nicht der erste Prozess wegen Tötung

Robert Durst war auch schon früher vor Gericht. 2003 gestand er, einen Nachbarn zwei Jahre zuvor in Galveston im US-Bundesstaat Texas getötet und zerstückelt zu haben.

Die Tötung sei in Notwehr erfolgt, er sei in Panik geraten und habe beschlossen, die Leiche zu zerstückeln. Robert Durst wurde freigesprochen. Laut Staatsanwaltschaft wollte Durst die Identität des Mannes stehlen, um den Ermittlungen zum Verschwinden seiner Frau zu entgehen.

In der HBO-Dokumentation „The Jinx“ aus dem Jahr 2015 schien Robert Durst die Morde zu gestehen. Er ging auf die Toilette, während er noch ein eingeschaltetes Mikrofon trug. Das zeichnete eine Reihe von Kommentaren auf, die wie ein Geständnis wirkten.

„Du bist erwischt! Was zum Teufel habe ich getan? Sie alle umgebracht, natürlich“, sagte er. Die Abschriften der Tonaufnahmen vor Gericht zeigten Medienberichten zufolge jedoch, dass die Zitate zusammengefügt und bearbeitet worden waren, um sie in eine andere Reihenfolge und einen anderen Kontext zu bringen.

© dpa-infocom, dpa:211015-99-602069/4


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