Sport

Sportagentur soll Spitzensportförderung in Deutschland verbessern

Sportplatz - Foto (c) Sascha Klahn
Sportplatz - Foto (c) Sascha Klahn

Gemeinsam haben der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) im Rahmen der Sportministerkonferenz Maßnahmen für die künftige Spitzensportförderung in Deutschland präsentiert. „Ziel ist es, den deutschen Spitzensport zukunftsfest zu machen, um weiterhin auf dem Niveau der Weltspitze konkurrieren zu können“, so der Pressedienst des DOSB. Zentraler Baustein ist die Schaffung einer unabhängigen Sportagentur und der Abbau von Bürokratie.

„Ein wichtiger Meilenstein zur Weiterentwicklung des Leistungssportsystems in Deutschland ist erreicht“, erklärte DOSB-Präsident Thomas Weikert und fügte an: „Wir haben bei der Veröffentlichung des Grobkonzepts im November 2022 gesagt, dass die Spitzensportförderung in Deutschland flexibler, digitaler, innovativer und weniger bürokratisch werden soll. Diesem Ziel sind wir ein großes Stück nähergekommen.“

„Durch den Abbau von bürokratischen Hemmnissen werden sich Trainer*innen und Sportdirektor*innen wieder auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren können: die Athlet*innen zu entwickeln und in die Weltspitze zu führen. In den vergangenen neun Monaten haben wir gemeinsam um die bestmöglichen Lösungen gerungen. Ich möchte mich bei allen Beteiligten bedanken, die sich in diesen sehr arbeitsintensiven Prozess so konstruktiv eingebracht und immer im Sinn der Sache, nämlich die Spitzensportförderung substantiell zu verbessern, gehandelt haben“, so Weikert weiter.

Die für den Sport in der Bundesregierung zuständige Bundesinnenministerin Nancy Faeser erklärte: „Unsere Reform des deutschen Systems zur Spitzensportförderung ist ein großer Schritt, um den deutschen Spitzensport zukunftsfest zu machen. Wir wollen sportliche Höchstleistungen auf Top-Niveau ermöglichen. Dafür brauchen wir die besten Trainingsbedingungen, gezielte Förderung und weniger Bürokratie für die Verbände. Die Gründung einer unabhängigen Sportagentur wird ein Meilenstein. Das Potenzialanalysesystem werden wir weiterentwickeln und in die Sportagentur integrieren. Ich danke allen Beteiligten für die konstruktive Zusammenarbeit und freue mich auf den gemeinsamen Weg.“

Die Vorstellung des Konzepts der künftigen Spitzensportförderung erfolgte im Rahmen der 48. Sportministerkonferenz (SMK) in Herzogenaurach. Das Konzept sieht wesentliche Maßnahmen in den Bereichen des Stützpunktsystems, des Nachwuchses und beim Leistungssportpersonal wie auch bei den Athlet*innen vor. Zentrale Neuerung und zentraler Baustein ist die Gründung einer unabhängigen Sportagentur, die zukünftig die Steuerung und Förderung im Spitzensport übernehmen soll.

„Ziel ist es“, so der Pressedienst des DOSB, „ein kohärentes Spitzensportfördersystem zu etablieren, das eine Förderung aus einer Hand ermöglicht. Das bedeutet für den organisierten Sport: Leistungen, wie die Verbändeförderung oder die vom Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) und dem Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) können einheitlich, und vereinfacht vergeben werden und die Anerkennung von Bundesstützpunkten zielgerichtet und nach klaren Kriterien erfolgen. Zusammengefasst: Weniger Anträge, weniger Papier, mehr Flexibilität und mehr Transparenz.“

Zudem soll das Potenzialanalysesystem PotAS weiterentwickelt und in die Sportagentur integriert werden. Noch im Jahr 2023 will das BMI einen Entwurf für das erste Sportfördergesetz des Bundes vorlegen. Darin soll neben der Errichtung der Sportagentur auch ein verbindlicher Rahmen für die künftige Spitzensportförderung geregelt werden. „Parallel dazu wird die eingerichtete Arbeitsgruppe aus Bund, Ländern und Sport ihre Arbeit fortsetzen und erste Umsetzungsschritte in die Wege leiten“, so der Pressedienst des DOSB.

» Kurzkonzept als PDF auf dosb.de

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