Sport

Sport im Aufwind: Neuer Mitglieder-Rekord im Landessportbund Berlin

Fußball (xxx) - Foto: Sascha Klahn
Fußball (xxx) - Foto: Sascha Klahn

„Diese Zahlen übertreffen die Erwartungen“, so der Pressedienst des DOSB mit Blick auf den Mitglieder-Rekord im Landessportbund Berlin, der den größten Mitgliederzuwachs seit der Wiedervereinigung verzeichnete.

Die im Landessportbund Berlin organisierten Sportvereine haben im vergangenen Jahr 45.324 neue Mitgliedschaften gewonnen. Das ist ein Zuwachs von 6,6 Prozent auf den neuen Rekordstand von 729.622.

„Wir haben nicht nur das Vor-Corona-Niveau erreicht, sondern es stark übertroffen. Das ist das größte Wachstum seit der Wiedervereinigung“, freut sich Thomas Härtel, Präsident des Landessportbund Berlin (LSB), über den Mitglieder-Rekord.

„Diese Entwicklung liegt vor allem an der großartigen Arbeit der Ehrenamtlichen und Hauptberuflichen in den Vereinen und Verbänden, die mit hohem Einsatz und vielen kreativen Ideen auf die Menschen in unterschiedlichsten Zielgruppen zugegangen sind“, sagt Härtel. „Danke sagen möchten wir aber auch dem Abgeordnetenhaus und dem Senat, die mit den Coronahilfen von mehr als neun Millionen Euro und Aufwüchsen in Förderprogrammen die Vereine stark unterstützt haben.“

Die Zahlen sind das Ergebnis der LSB-Bestandserhebung zum Stichtag 1. Januar 2023. Der Anteil der Vereinsmitgliedschaften an der Berliner Gesamtbevölkerung beträgt jetzt 18,95 Prozent. „Wir wachsen schneller als die Stadt“, stellt LSB-Direktor Friedhard Teuffel fest, „der organisierte Sport hat zwischen 2018 und 2022 8,45 Prozent (56.834) Mitgliedschaften hinzugewonnen, Berlin 5,65 Prozent (205.983) Einwohner*innen.“

Besonders erfreulich ist aus Sicht des LSB die Entwicklung bei den Kindern und Jugendlichen. Mit 222.667 Mitgliedschaften können die Berliner Vereine hier einen Zuwachs von 19.866 Kindern und Jugendlichen verzeichnen. Bei den weiblichen Mitgliedschaften liegt er mit 10,30 Prozent sogar leicht über dem der männlichen Kinder und Jugendlichen (9,44 Prozent). Bei den Frauen zwischen 27 und 40 Jahren gibt es eine Steigerung von 9,73 Prozent, bei denen zwischen 19 und 26 Jahren sogar um 16,33 Prozent.

„Gerade die Frauen haben eine große Last in der Pandemie geschultert, indem sie parallel ihren Beruf ausgeübt haben und ihre Kinder betreut haben, die nicht in die Kita und Schule gehen konnten. Umso mehr freut es uns, dass jetzt wieder so viele Frauen in die Vereine kommen und etwas für sich selbst tun“, sagt Teuffel.

Gestiegene Herausforderungen

Mit den erfreulichen Zahlen seien jedoch auch gestiegene Herausforderungen verbunden. „Immer mehr Vereine müssen leider mit Wartelisten arbeiten, weil sie gar nicht alle Interessierten aufnehmen können. Das erfüllt uns mit Sorge und hier brauchen wir dringend eine Sportbauoffensive”, sagt LSB-Präsident Härtel, „von der neuen Koalition erwarten wir, dass sie massiv in die Sportinfrastruktur investiert, in Hallen, Plätze und nicht zuletzt Bäder.“

Auch der Landessportbund wird seine Aktivitäten ausweiten, um Vereine und Verbände zu fördern und weiterzuentwickeln. „Wir sind mitten in einer Qualifizierungsinitiative, denn wir brauchen mehr ausgebildetes Personal für den Trainingsbetrieb und die Vereinsorganisation. Dafür gibt es zum Glück das ReStart-Paket des Bundes als Unterstützungsmaßnahme“, sagt Teuffel.

LSB-Präsident Härtel verweist dabei auch auf die Initiative, Menschen mit Fluchterfahrungen zu Übungsleitenden auszubilden. „Hier haben wir bereits knapp 200 Menschen ausgebildet, die in unseren Vereinen Brücken in die vielfältigen Communities unserer Stadt bauen.“

Bestandteil des ReStart-Pakets ist auch die Kampagne „Dein Verein: Sport, nur besser“. LSB-Direktor Teuffel erklärt: „Diese gelungene Kampagne hilft den Vereinen, denn sie zielt auf das ab, was die Vereine auszeichnet: Das Bewegen in Gemeinschaft. Unsere Vereine nutzen ihre Möglichkeiten wirklich großartig und machen den Sport in ihrem Kiez noch präsenter.“

Im vergangenen Jahr haben die meisten Sportarten Mitglieder gewonnen: Fußball (+19. 270), Turnen (+8.098), Schwimmen (+2.108) und Basketball (+2.004). Die größten Verbände im LSB Berlin sind der Fußball-Verband (205.898), der Turn- und Freizeitsport-Bund (94.386) und der Hochschulsportverband (67.743). Aber auch andere Verbände vermelden Rekorde: Der Handball-Verband Berlin vermeldet: „Bestes Mitgliederergebnis seit 2011“ mit nun 12.456 Mitgliedern.

Koalitionsvertrag sorgt für Hoffnung

In Berlin steht ein Regierungswechsel an. Der Präsident des Landessportbundes Berlin (LSB), Thomas Härtel, sagt: „Grundlage für Berlin als Sportmetropole ist eine funktionierende Sportinfrastruktur. Wir begrüßen daher ausdrücklich den im Koalitionsvertrag festgeschriebenen ‚Masterplan Sportinfrastruktur‘, wie auch die Erhöhung der Mittel für das Sportanlagensanierungsprogramm.“

„Wir brauchen dringend eine Sportstättenoffensive, damit die bestehenden Hallen und Plätze saniert werden können und Sportstätten wie der Jahnsportpark und zusätzliche Wettkampfstätten für unsere Vielzahl an Profiklubs weiterentwickelt werden können. Die Weiterentwicklung des Olympiaparks geht für uns in die richtige Richtung, zudem braucht es aber auch eine langfristige Lösung für erfolgreiche Bundesligisten wie ALBA Berlin“, so Härtel.

„Die im Koalitionsvertrag getroffenen Aussagen zum Sport sind ein klares Bekenntnis zur Sportmetropole Berlin. Sowohl die Breite als auch die Spitze braucht dazu dringend attraktive Sportorte. Wir begrüßen daher auch den geplanten Neubau eines privat finanzierten Hertha-Stadions sowie eines Nachwuchsleistungszentrums von Union“, führte Thomas Härtel weiter aus.

„Das Festhalten an der Forderung, pro Bezirk zwei inklusive Sporthallen zu bauen, ist ein richtiges Signal. Hier erhoffe ich mir aber bald auch erste konkrete Ergebnisse“, so Härtel, der anfügt: „Durch die Fortschreibung der Fördervereinbarung bleibt die finanzielle Basis für den organisierten Sport gesichert. Das ist ein klares Bekenntnis für den organisierten Sport in unserer Stadt.“

„Nun müssen Taten folgen, damit die Ziele Wirkung zeigen“, betont der LSB-Präsident und zählt auf: „Für die Schwimmfähigkeit der Berliner Kinder, für Gesundheit und Zusammenhalt aller Generationen, für die Entwicklung von Sportler*innen und Spitzensportler*innen, die ihr Können inspirierend bei herausragenden Sportevents in der eigenen Stadt zeigen können.“

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