Fußball

Fußball-Schiedsrichter gegen Diskriminierung: Video mit Deniz Aytekin und Katrin Rafalski

Fußball - Foto (c) Sascha Klahn
Fußball - Foto (c) Sascha Klahn

Die Schiedsrichter sollen im Fußball künftig bei Rassismus, Sexismus und Antisemitismus auf dem Platz noch entschlossener einschreiten.

Deniz Aytekin und Katrin Rafalski rufen die mehr als 50.000 Schiedsrichter*innen im Land auf, künftig noch entschlossener einzuschreiten, wenn der Fußball zum Schauplatz von Rassismus, Sexismus und Antisemitismus wird. Weil Diskriminierungen zu oft nicht erkannt, geahndet oder gemeldet werden, erheben der Schiedsrichter und die Schiedsrichterin des Jahres jetzt ihre Stimme.

Denn in der Saison 2021/2022 mussten 911 Fußballspiele in Deutschland – und damit mehr als je zuvor – aufgrund von Gewalt- oder Diskriminierungsvorfällen abgebrochen werden. Seit 2014 lässt der DFB auf Basis der Onlinespielberichte der Unparteiischen ein Lagebild des Amateurfußballs erheben. Bei den 1.219.397 mit einem Onlinespielbericht in der vergangenen Saison erfassten Partien wurden 5.582 Vorfälle, davon 3.544 Gewalthandlungen und 2.389 Diskriminierungen, gemeldet.

Im Auftrag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) haben der 44 Jahre alte Bundesliga-Referee und die 40 Jahre alte FIFA-Unparteiische gemeinsam mit dem Oberliga-Schiedsrichter Kisanet Zekarias ein siebenminütiges Lehrvideo gedreht. Der DFB veröffentlichte „Schiris gegen Diskriminierung“ am 5. April im Rahmen des DFB-Pokalviertelfinales FC Bayern München gegen SC Freiburg.

„Der Fußball findet mitten in unserer Gesellschaft statt. Vielfalt ist eine Stärke des Fußballs, in den Bundesliga-Stadien genauso wie auf den Amateurplätzen im ganzen Land“, so Deniz Aytekin, der anfügt: „Gleichzeitig aber gibt es auch Herausforderungen wie etwa Vorurteile, Ausgrenzung und manchmal sogar Hass und Gewalt. Mir ist es ein besonderes Anliegen, dass wir auch als Unparteiische, egal in welcher Liga, entschieden gegen Diskriminierung vorgehen.“

Katrin Rafalsk erklärt: „Schiris müssen den Unterschied zwischen einer Beleidigung und einer Diskriminierung auf und neben dem Platz in kürzester Zeit bewerten, sie müssen ihre Handlungskompetenzen und die Abläufe bei Diskriminierungsvorfällen kennen. Mit unserem Video wollen wir die Kolleginnen und Kollegen auf den Plätzen empowern. Wir müssen der Bagatellisierung ein Ende setzen.“

„Schiris gegen Diskriminierung“ wollen DFB und Landesverbände künftig in der Aus- und Fortbildung von Unparteiischen einsetzen. Über www.dfb.de/schiris können das Video und eine Checkliste zum Umgang mit Diskriminierung abgerufen werden. Das Video ist ein Gemeinschaftsprojekt des Bildungsprojekts „Zusammen1“ von MAKKABI Deutschland, des Schiedsrichter-Podcasts „Collinas Erben“ und des DFB im Rahmen seines Projekts Fußball Verein(t) Gegen Rassismus.

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