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Ikone Tommie Smith begrüßt Aktionen der Bundesliga-Profis

Die Geste von Tommie Smith zählt zu den markantesten Symbolen der Sportgeschichte: 2018 wurde ihm der Dresdner Friedenspreis für sein Engagement für Menschenrechte und gegen Rassismus verliehen. Foto: Oliver Killig/ZB/dpa
Die Geste von Tommie Smith zählt zu den markantesten Symbolen der Sportgeschichte: 2018 wurde ihm der Dresdner Friedenspreis für sein Engagement für Menschenrechte und gegen Rassismus verliehen. Foto: Oliver Killig/ZB/dpa

Olympiasieger Tommie Smith, dessen Black-Power-Geste von 1968 zum Symbol des Protests im Sport gegen Rassismus wurde, begrüßt die Solidaritätsbekundungen aus der Fußball-Bundesliga nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd.

Mit der aus Protest gegen Rassismus und als Ausdruck der „Black-Power-Bewegung“ in den Himmel von Mexiko gereckten Faust wurde Tommie Smith bei den Olympischen Spielen 1968 berühmter als durch das zuvor ersprintete Gold im 200 Meter Rennen.

„Es freut mich sehr, das zu hören“, sagte der 76-jährige Tommie Smith der Bild am Sonntag zu den Protesten aus der vergangenen Woche von Jadon Sancho und Achraf Hakimi (Borussia Dortmund) sowie Marcus Thuram (Borussia Mönchengladbach). An diesem Wochenende kam es auf den Plätzen erneut zu ähnlichen Aktionen, unter anderem in Dortmund und Leverkusen.

„Sie haben offenbar verstanden, dass George Floyd auch sie repräsentiert. Er repräsentiert ein System, das Hilfe benötigt“, sagte der einstige Weltklasse-Leichtathlet. „Ein globales System der Liebe und der Solidarität, das auch von politischen Führern bedroht wird. Es braucht viele Menschen, um dieses System zu schützen und zu stärken. Und um jene zu stürzen, die es vergiften wollen.“

Tommie Smith und der 16. Oktober 1968

Tommie Smith hatte am 16. Oktober 1968 zunächst mit der damaligen Weltrekordzeit von 19,83 Sekunden vor dem Australier Peter Norman und John Carlos Gold im 200-Meter-Rennen der Olympischen Spiele in Mexiko gewonnen. Bei der Siegerehrung reckte er zusammen mit seinem Landsmann Carlos die behandschuhte Faust in den Himmel. Die Geste zählt zu den markantesten Symbolen der Sportgeschichte.

Für Thomas C. Smith, wie der 1944 in Clarksville in Tennessee geborene ehemalige Sprinter in der Olympischen Siegerliste verzeichnet ist, hatte die Geste die sofortige Entlassung aus dem NOK der USA zu Folge, zudem wurde er aufgefordert das Olympische Dorf zu verlassen. Das IOC kritisierte die Aktion damals, die Goldmedaille wurde Smith aber nicht aberkannt. Später spielte er drei Jahre für die Cincinnati Bengals in der NFL.

In den Protesten rund um den Tod von George Floyd spielt der Sport eine wichtige Rolle. Die NFL veröffentlichte auf Druck der Spieler ein Eingeständnis und positionierte sich nun deutlich gegen Rassismus. Aus der NBA meldete sich u.a. der deutsche Star Dirk Nowitzki zu Wort und forderte: „Wir müssen jetzt etwas ändern.“ Michael Jordan kündigte eine Spende von 100 Millionen US-Dollar an.

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