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NRW-Turnier: Die Halbfinalisten der European League 2020 stehen fest

Romelu Lukaku (l) von Inter Mailand und seine Mannschaftskollegen haben Grund zur Freude. Foto: Marius Becker/dpa
Romelu Lukaku (l) von Inter Mailand und seine Mannschaftskollegen haben Grund zur Freude. Foto: Marius Becker/dpa

Die Halbfinalisten dieser besonderen Saison der European League stehen fest: Schachtjor Donezk und Sevilla folgen Inter Mailand und Manchester United in die Vorschlussrunde des Turniers in Nordrhein-Westfalen.

Die Halbfinalisten der European League 2020 in Nordrhein-Westfalen steht fest: Der ukrainische Meister Schachtjor Donezk und der FC Sevilla aus Spanien haben das Ticket gelöst.

Schachtjor trifft laut Spielplan im Halbfinale am Montag in Düsseldorf auf Leverkusen-Bezwinger Inter Mailand. Rekordsieger Sevilla spielt bereits am Sonntag in Köln gegen Manchester United.

Die Bundesliga schaut nur zu. Bayer Leverkusen scheiterte am Vortag im Viertelfinale an Inter Mailand. Zuvor hatten sich in der Vorwoche schon der VfL Wolfsburg (gegen Schachtjor Donezk) und Eintracht Frankfurt (gegen den FC Basel) im Achtelfinale verabschiedet.

Donezk, das sich im Achtelfinale gegen den VfL Wolfsburg durchgesetzt hatte, gewann am Dienstagabend in Gelsenkirchen mit 4:1 (2:0) gegen den FC Basel. Sevilla setzte sich knapp 40 Kilometer entfernt in Duisburg mit 1:0 (0:0) gegen die Wolverhampton Wanderers durch.

In Duisburg traf Lucas Ocampos (88.) spät für Sevilla. Bei den Wolves scheiterte Raúl Jiménez mit einem Foulelfmeter an Sevilla-Torwart Yassine Bounou (13.). Donezk ging durch Júnior Moraes (2.) früh in Führung, Taison (22.), Alan Patrick (75./Foulelfmeter) und Dodô (88.) legten nach.

Der FC Basel, der Eintracht Frankfurt aus dem Wettbewerb geworfen hatten, enttäuschte vor allem offensiv. Der Treffer von Ricky van Wolfswinkel (90.+2) änderte nichts mehr, Donezk komplettiert das Quartett der Halbfinalisten bei der European League 2020.

Donezk – Basel 4:1

Schachtjor Donezk machte auf Schalke gegen den FC Basel den Halbfinal-Einzug perfekt. Foto: Bernd Thissen/dpa
Schachtjor Donezk machte auf Schalke gegen den FC Basel den Halbfinal-Einzug perfekt. Foto: Bernd Thissen/dpa

Donezk trat in Gelsenkirchen mit sechs Brasilianern in der Startelf an und war von Beginn an deutlich überlegen. Das Kopfballtor von Júnior Moraes nach einer Ecke kurz nach dem Anpfiff brachte zusätzliches Selbstvertrauen – und die vom früheren Bundesliga-Trainer Marcel Koller (VfL Bochum und 1. FC Köln) gecoachten Baseler in Bedrängnis.

Basel versuchte sich gegen die Niederlage zu stemmen, zwei Chancen aber blieben ungenutzt. Nach Taisons Treffer zum 2:0 durch einen abgefälschten Schuss hätte Júnior Moraes noch erhöhen können, er scheiterte aber an Basel-Torwart Djordje Nikolic (30.). Marcos Antonio traf nur das Lattenkreuz (40.).

Eine halbe Stunde vor Schluss wurde Basel etwas aktiver, allerdings immer noch, ohne die clever verteidigenden Donezk-Profis entscheidend in Bedrängnis bringen zu können. Schachtjor beschränkte sich auf wenige Konter. Der Pfiff zum Foulelfmeter entschied die Partie endgültig, Yannick Marchand hatte zuvor Taison gefoult. Dodô erzielte das 4:0 bevor van Wolfswinkel den Endstand herstellte.

„Die frühe Führung hat Shaktar sicher in die Karten gespielt“, meinte Valentin Stocker. „Wir hätten nahe an der Perfektion spielen müssen, um weiterzukommen. Im Moment sind wir sicher traurig, aber in ein paar Tagen können wir stolz auf diese Kampagne zurückblicken“, erklärte Silvan Widmer auf der Homepage des FC Basel.

Sevilla – Wolverhampton 1:0

Lucas Ocampos köpfte den FC Sevilla in die Runde der letzten Vier. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa
Lucas Ocampos köpfte den FC Sevilla in die Runde der letzten Vier. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

In Duisburg suchten beide Teams früh den Weg nach vorne. In einer engagiert und offensiv geführten Anfangsphase hatten die Wolves mit dem Elfmeter die große Chance zur Führung, die Bounou aber vereitelte. Zuvor war Adama Traoré im Strafraum von Diego Carlos gefoult worden. Die Rettungstat des Keepers schien die Spieler des spanischens Clubs, der zusammen mit Atlético Madrid Rekordgewinner der Europa League ist, zusätzlich anzustacheln.

Sevilla erspielte sich ein klares Übergewicht im Mittelfeld, dominierte die Partie, kam aber nur zu wenigen wirklich klaren Torchancen. Youssef En-Nesyri mit einer Einzelaktion (62.) und Jules Koundé (66.) per Kopf hatten noch die besten Gelegenheiten, Routinier Éver Banega scheiterte zudem mit einem schönen Freistoß Wolves-Torwart-Rui Patrício (77.).

Alles deutete auf eine Verlängerung hin, doch auf Sevillas besten Torschützen in der vergangenen Primera-División-Saison war Verlass: Nach einer Flanke aus dem Halbfeld sorgte Ocampos per Kopf für den verdienten Sieg der Andalusier.

„Wir hätten bessere Entscheidungen treffen müssen, aber so ist das Spiel“, sagte Wolves-Trainer Nuno Espírito Santo. Sevilla Torhüter Yassine Bounou erklärte: „Es ist eine Erleichterung. Wir sind auf eine gute Mannschaft gestoßen, die in der Abwehr sehr gut besetzt ist. Als das Tor fiel, war es einfach nur Erleichterung.“

Manchester – Kopenhagen 1:0

Harry Maguire (l) im Zweikampf mit dem Kopenhagener Mohamed Daramy. Foto: Federico Gambarini/dpa
Harry Maguire (l) im Zweikampf mit dem Kopenhagener Mohamed Daramy. Foto: Federico Gambarini/dpa

Manchester United steht im Halbfinale des Finalturniers der Fußball-Europa League in Nordrhein-Westfalen. Der Tabellendritte der englischen Premier League setzte sich am Montag Abend in Köln gegen den FC Kopenhagen mit Mühe durch ein 1:0 (0:0) nach Verlängerung durch.

Der Portugiese Bruno Fernandes erzielte per Foulelfmeter in der 95. Minute den entscheidenden Treffer. Zuvor war der Franzose Anthony Martial im Strafraum der Dänen zu Fall gebracht worden. Durch den Erfolg wahrte das Team von Trainer Ole Gunnar Solskjaer seine Chance auf den zweiten Europa-League-Triumph nach 2017.

Bei auch abends noch hohen Temperaturen zeigten beide Mannschaften eine müde Vorstellung. Anfangs hatten die Kopenhagener mit dem früheren Kölner Trainer Ståle Solbakken zunächst mehr vom Spiel. Erst allmählich wurde Man United seiner Favoritenrolle gerecht, ohne aber zu überzeugen.

Nach dem Führungstreffer der Engländer hatte der FC Kopenhagen in der Verlängerung keine Kraft mehr, um noch einmal zu kontern. Der überragende Karl-Johan Johnsson im Tor der Dänen verhinderte noch eine höhere Niederlage.

Inter Mailand – Bayer Leverkusen 2:1

Der Belgier in Diensten von Inter Mailand feiert seinen Treffer. Foto: Marius Becker/dpa
Der Belgier in Diensten von Inter Mailand feiert seinen Treffer. Foto: Marius Becker/dpa

Von Beginn an lieferten sich beide Clubs ein umkämpftes Duell auf hohem Niveau mit vielen Torraumszenen. Den reiferen Eindruck machte aber der italienische Vizemeister, der früh attackierte und die Bayer-Defensive vor große Probleme stellte. Vor allem Starstürmer Lukaku war kaum in den Griff zu bekommen.

Zunächst überwand Nicolo Barella per Außenrist den Leverkusener Schlussmann Hradecky zum 1:0, nachdem ein Schuss von Lukaku noch abgeblockt worden war (15.). Kurz darauf war es der robuste Stoßstürmer selbst, der das 2:0 aus kurzer Entfernung im Fallen erzielte (21.). Der starke Leverkusener Schlussmann Lukas Hradecky verhinderte die mögliche Vorentscheidung (23.).

Jungstar Kai Havertz traf fast im Gegenzug mit einem wuchtigen Schuss zum Anschlusstor (25.) und hielt sein Team damit im Kampf gegen das Aus in der Europa League im Spiel. Das wichtige Lebenszeichen der Rheinländer wäre zwei Minuten später aber fast schon wieder erloschen: Denn der spanische Schiedsrichter Carlos del Cerro Grande zeigte nach einem vermeintlichen Handspiel von auf den Elfmeterpunkt – nahm die Entscheidung nach Ansicht der Videobilder aber wieder zurück.

In der Folgezeit kamen die Leverkusener besser ins Spiel, konnten auch offensiv mal durch Moussa Diaby Akzente setzen. Doch Inters Offensive blieb brandgefährlich. Es blieb weiter spannend, auch weil der Referee einen weiteren Inter-Elfmeter per Video-Entscheid wieder zurücknahm (90.). Leverkusen versuchte es am Ende noch mit der Brechstange, insgesamt aber fehlten die Abschlüsse gegen die konzentriert und mit viel Aufwand verteidigenden Mailänder, die so zu den Halbfinalisten der European League 2020 gehören.

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News vom 10. August 2020:

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