Sorgen um die Verletzten, Ärger über den Elfmeterpfiff – der vorzeitige Einzug ins CL-Achtelfinale wurde bei Borussia Dortmund nicht ausgelassen bejubelt.
Gestützt auf zwei Betreuer humpelte Mats Hummels nach dem 1:1 (1:0) gegen Lazio Rom in der Champions League in Richtung Kabine. Ein Ausfall des Abwehrchefs würde den BVB schwer treffen – zumal mit Erling Haaland schon ein weiterer Schlüsselspieler wochenlang fehlt.
„Wir hoffen, dass es nur ein dicker Schlag auf den Fuß war und keine Bänder in Mitleidenschaft gezogen worden sind“, sagte Sportdirektor Michael Zorc in Erwartung der Diagnose bei Hummels am kommenden Tag.
„Es sieht so aus, als sei es nicht allzu schlimm“, sagte Hummels in einem Beitrag in den sozialen Netzwerken. Er komme gerade aus dem Krankenhaus und werde sich am heutigen Donnerstag erneut untersuchen lassen, sagte der 31-Jährige. „Aber es sieht so aus, als könnte es in ein paar Tagen wieder gut sein und als könnte ich sehr, sehr bald wieder auf dem Platz stehen.“
Haaland-Verletzung als Hiobsbotschaft
Schon vor der Partie hatte die Schreckensnachricht über den Muskelfaserriss von Torgarant Haaland die Stimmung getrübt. Die anhaltende Terminhatz fordert ihren Tribut. Mit sorgenvoller Miene verwies Trainer Lucien Favre auf die ebenfalls zu einer Auszeit gezwungenen Stammkräfte Emre Can und Thomas Meunier.
Dass seine Mannschaft gegen Lazio nach dem Führungstreffer von Raphael Guerreiro (44.) den vorzeitigen Gruppensieg noch verpasste, war dem Schweizer unter diesen Umständen relativ egal: „Ich denke momentan an unsere verletzten Spieler. Der erste Platz ist nicht relevant.“
Für einen weiteren Stimmungsdämpfer sorgte die fragwürdige Elfmeterentscheidung des spanischen Schiedsrichters Antonio Mateu Lahoz. Den Sturz von Gäste-Profi Sergej Milinkovic-Savic im Zweikampf mit dem eingewechselten Nico Schulz, der zu dem vom ehemaligen BVB-Profi Ciro Immobile (67.) verwandelten Elfmeter führte, wertete Favre als Schauspielerei: „Unglaublich. Das ist kein Elfmeter, das ist Theater. Er übertreibt.“
Auch Zorc sprach von einer „offensichtlichen Fehlentscheidung“ und monierte, dass der Elfmeter nach Ansicht der eigentlich entlarvenden TV-Bilder nicht zurückgenommen wurde. „Der Videoschiedsrichter wird ad absurdum geführt. Er muss einschreiten. Ich weiß nicht, warum wir das Prozedere überhaupt haben.“
Immerhin können sich die Dortmunder mit dem dritten Achtelfinaleinzug in Serie und weiteren üppigen Millioneneinnahmen trösten. Auch bei Favre überwog am Ende der Pragmatismus. Der Coach erinnerte an den vielkritisierten Fehlstart seines Teams in die Gruppenphase beim 1:3 in Rom und machte aus seiner Genugtuung keinen Hehl: „Vor sechs Wochen war noch Ende der Welt, jetzt sind wir qualifiziert – und Lazio noch nicht.“
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