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2. Bundesliga: VfB fast durch, HSV fällt zurück – zwei Teams vor Abstieg

Durch den Sieg im direkten Duell zog Heidenheim am HSV vorbei. Foto: Tom Weller/dpa
Durch den Sieg im direkten Duell zog Heidenheim am HSV vorbei. Foto: Tom Weller/dpa

Stuttgart ist fast aufgestiegen, der HSV hat fast alles verspielt. Wehen und Dresden sind nach dem vorletzten Spieltag kaum noch vor dem Abstieg aus der 2. Fußball-Bundesliga zu retten.

Der VfB Stuttgart hat die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga fast perfekt gemacht. Der Hamburger SV hingegen fiel nach der 1:2-Niederlage im Top-Spiel gegen Heidenheim am vorletzten Spieltag der 2. Liga auf Rang vier zurück und muss nun auch um den Relegationsrang bangen. Für zwei Teams scheint der Abstieg besiegelt.

Die Heidenheimer schoben sich mit 55 Punkten einen Zähler vor den HSV und könnten sogar noch mit den Stuttgartern gleichziehen, haben aber die weitaus schlechtere Tordifferenz als die beiden Konkurrenten. „Das ist unglaublich, was hier heute passiert ist. Das ist quasi nicht zu toppen, was die Mannschaft geleistet hat“, sagte Heidenheims Trainer Frank Schmidt.

Der VfB sicherte sich durch das 6:0 (2:0) beim 1. FC Nürnberg mit 58 Punkten Platz zwei. „Die Erleichterung ist sehr groß. Wir haben jetzt eine sehr gute Ausgangspositon“, sagte VfB-Profi Philipp Klement. Die Franken können damit immer noch auf den Relegationsrang zurückfallen und müssen bis zum Schluss zittern.

Die durch den späten Wiedereinstieg in dieser Saison stark belasteten Dresdner, die die Ungleichbehandlung zuletzt kritisiert hatten, sind trotz des 1:0-Sieges beim SV Sandhausen ebenso wie der SV Wehen Wiesbaden nach dem 1:3 in Darmstadt so gut wie abgestiegen, weil beide Teams bei drei Punkten Rückstand auf den Karlsruher SC auch die deutlich schlechtere Torbilanz vorweisen können.

HSV verspielt Führung

Beim Spitzenspiel in Heidenheim zeigten sich die Hamburger in besserer Verfassung als im Vorjahr. Damals wurde der Aufstieg beim Konkurrenten SC Paderborn verspielt, diesmal ging der wieder mit Abwehrchef Rick van Drongelen angetretene Favorit engagierter und taktisch cleverer zur Sache.

Der Lohn: Joel Pohjanpalo erzielte kurz nach der Pause den 1:0-Führungstreffer für die Hanseaten. Damit wäre zumindest die Relegation sicher gewesen. Doch dann der erneute Alptraum: Ein Eigentor von Jordan Beyer und der späte Siegtreffer durch Konstantin Kerschbaumer brachten noch den 2:1-Sieg für Heidenheim, das weiter auf die Bundesliga hoffen darf.

Für HSV-Coach Dieter Hecking war die Niederlage nur schwer zu verdauen. „Wenn man so bitter bestraft wird, macht das keine Freude. Es scheint so zu sein, dass der Fußball-Gott im Moment nicht auf unserer Seite ist“, sagte der Trainer, dessen Zukunft in Hamburg nicht sicher ist.

Hecking zeigte sich kämpferisch: „Die kleine Chance ist noch da. Wir hoffen noch auf drei Spiele“, sagte der Trainer vor dem letzten Heimspiel gegen Sandhausen mit Blick auf den Relegationsplatz – ansonsten droht nach dem Abstieg 2018 die dritte Zweitliga-Serie in Folge. Heidenheim muss bei Arminia Bielefeld antreten.

Dresden hilft Sieg nicht

Im mit Spannung erwarteten Auf- und Abstiegskampf zwischen Nürnberg und Stuttgart trafen zwei Teams aufeinander, die sich durch jeweils hohe Siege am vergangenen Spieltag Selbstvertrauen geholt hatten. Dabei erwischten die Gäste den besseren Start und kamen durch Silas Wamangituka (11.), Atakan Karazor (26./63.), Sasa Kalajdzic (41.) und Nicolas Gonzalez (52./76.) zum deutlichen 6:0-Sieg. Nürnberg muss damit weiterhin um den Klassenverbleib bangen.

Im Tabellenkeller war die Lage für Dynamo Dresden auch vor der Corona-Pause bedrohlich, nun ist der Gang in die 3. Liga trotz des 1:0 in Sandhausen kaum noch abzuwenden. Der Karlsruher SC kam im Heimspiel gegen den bereits feststehenden Aufsteiger Arminia Bielefeld durch drei Tore von Philipp Hofmann zum 3:3.

Der SV Wehen Wiesbaden bleibt nach dem 1:3 (1:0) in Darmstadt punktgleich mit Dresden auf Abstiegsplatz 17. Beide haben in der Tabelle drei Punkte Abstand auf den Karlsruher SC, um den Abstieg zu verhindern braucht es am 34. Spieltag neben Schützenhilfe auch einen deutlichen Sieg, da Dresden die um 14 und Wehen die um 10 Tore schlechtere Tordifferenz hat.

Der FC St. Pauli und der VfL Osnabrück entledigten sich der Sorgen im Kampf um den Klassenverbleib. Den Kiez-Kickern reichte gegen Jahn Regensburg ein 1:1 (1:1). Osnabrück gewann gegen Holstein Kiel mit 4:1 (2:0). Der VfL Bochum kam im letzten Saison-Heimspiel gegen die SpVgg Fürth zu einem 2:2 (1:1) und bleibt damit seit elf Spielen unbesiegt.

(1) Der Stuttgarter Silas Wamangituka (r) jubelt mit Nicolas Gonzalez (l) und Philipp Klement über seinen Treffer zum 1:0. Foto: Daniel Karmann/dpa
(2) Durch den Sieg im direkten Duell zog Heidenheim am HSV vorbei. Foto: Tom Weller/dpa
(3) Bei Hamburgs Gideon Jung ist dagegen die Enttäuschung groß. Foto: Tom Weller/dpa
(4) Dresdens Niklas Kreuzer (r) kommt im Zweikampf mit Sandhausens Robin Scheu ins Straucheln. Foto: Uwe Anspach/dpa
(5) Der FC St. Pauli um Torschütze Dimitrios Diamantakos (l) schaffte den Klassenerhalt. Foto: Stuart Franklin/Getty-Pool/dpa
(6) Der VfL Osnabrück entledigte sich gegen Kiel der Abstiegssorgen. Foto: Friso Gentsch/dpa

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