Gesellschaft Verbrechen

Drei Tote bei Messerangriff in Reading

Polizisten sichern das Gebiet des Messerangriffs ab. Foto: Steve Parsons/PA Wire/dpa
Polizisten sichern das Gebiet des Messerangriffs ab. Foto: Steve Parsons/PA Wire/dpa

In einem Park westlich von London genießen Menschen einen gemütlichen Samstagabend, als plötzlich ein Mann mit einem Messer ein Blutbad anrichtet. Der 25 Jahre alte Täter soll aus Libyen stammen.

Bei einem Messerangriff in der britischen Stadt Reading sind nach Polizeiangaben drei Menschen getötet worden. Drei weitere Personen wurden bei dem Vorfall am Samstagabend schwer verletzt.

Ein 25-jähriger Mann wurde unter Mordverdacht festgenommen. Die Polizei stufte die Tat als terroristisch ein. Hintergründe oder mögliche Tatmotive wurden zunächst nicht bekannt. Der junge Mann ist übereinstimmenden Medienberichten zufolge ein Flüchtling aus Libyen. Er war in den Forbury Gardens mitten in der Stadt auf Menschen losgegangen und hatte wahllos auf seine Opfer eingestochen.

„Der Park war ziemlich voll, viele Leute saßen dort herum und tranken mit Freunden, als eine einzelne Person daherkam, plötzlich einige unverständliche Worte schrie, auf eine Gruppe von etwa zehn Leuten losging und versuchte, sie niederzustechen“, zitierte der Nachrichtensender Sky News einen Augenzeugen.

Für den Inlandsgeheimdienst MI5 ist der Täter des Messerangriff in Reading kein Unbekannter, wie der britische Sender BBC berichtete. Er sei bereits 2019 aufgefallen, weil er nach Syrien habe reisen wollen. Nach Angaben der britischen Nachrichtenagentur PA könnten auch psychische Probleme bei dem Terrorangriff eine Rolle gespielt haben.

Polizei warnt vor Spekulationen

Die Stadt Reading mit rund 160.000 Einwohnern liegt etwa 70 Kilometer westlich der britischen Hauptstadt. Die Polizei wies Spekulationen zurück, dass der Anschlag mit einer Demonstration der Bewegung #BlackLivesMatter in dem Park am selben Tag zu tun haben könnte. „Das Ganze geschah drei Stunden nach dem Abschluss der Kundgebung“, hieß es in einer Mitteilung der Ermittler.

„Dies ist ein wirklich tragischer Vorfall und die Gedanken der Thames-Valley-Polizei sind bei all den Betroffenen“, sagte Polizeichef John Campbell in einem auf Twitter veröffentlichtem Statement. Die Polizei warnte vor Spekulationen. Sie rief die Bürger dazu auf, eventuelle Videoaufnahmen der Bluttat den Ermittlern zur Verfügung zu stellen, diese aber auf keinen Fall in den sozialen Medien zu teilen.

Premierminister Boris Johnson dankte allen Einsatzkräften. Innenministerin Priti Patel twitterte, sie sei „zutiefst besorgt“. Sie sprach von einem „sinnlosen Angriff auf Menschen, die einfach nur einen Samstagabend mit Familien und Freunden genießen wollten“.

Immer wieder kommt es in England – vor allem in London – zu Terrorattacken. Erst Anfang Februar hatte ein Mann bei einem Messerangriff im Süden der Hauptstadt drei Menschen verletzt. Diese Tat hatte die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) für sich reklamiert.

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