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Für Haas: Mick Schumacher nächstes Jahr in der Formel 1

Wechselt in die Formel 1: Mick Schumacher. Foto: Luca Bruno/AP/dpa
Wechselt in die Formel 1: Mick Schumacher. Foto: Luca Bruno/AP/dpa

Mick Schumacher weiß schon früh, wohin der Weg ihn führen soll. Sein Name bringt dabei nicht nur Vorteile. Mit Bedacht baut er aber seine Karriere auf. Vater Michael begleitet ihn, bis dessen schwerer Ski-Unfall das Leben der Familie verändert. Aber Mick macht weiter.

Es gab Zeiten, da war die Formel 1 weit weg und da trat Mick Schumacher inkognito an. Bloß keine Öffentlichkeit. Mick Betsch stand dann in den Listen. Der Mädchenname seiner Mutter Corinna Schumacher.

Mick Schumacher sollte sich in Ruhe auf das vorbereiten, was er sich schnell zum großen Ziel gesetzt hatte: Die Formel 1. Jene Rennserie, die sein Vater einst dominierte und prägte. Beim Debüt von Michael Schumacher 1991 war Mick noch nicht mal geboren, auch die ersten beiden WM-Titel feierten die Schumachers noch kinderlos.

Gut zwei Jahre nach der Geburt von Schwester Gina kam Mick Schumacher am 22. März 1999 zur Welt. Die Glanzzeit seines Vaters bei Ferrari erlebte er als Kleinkind. Im März 2021 wird Mick Schumacher nun zu seinem Formel-1-Debüt kommen.

Er tritt von der kommenden Saison für das amerikanische Team Haas an – unter seinem richtigen Namen, der ebenso Karrierebeschleuniger wie Zusatzgewicht ist. „Die Aussicht, im kommenden Jahr in der Startaufstellung der Formel 1 zu stehen, macht mich unglaublich glücklich und einfach sprachlos“, sagt er.

Die Erwartungen sind per se hoch, er ist ein Schumacher, nach Michael und dessen Bruder Ralf der dritte in der Motorsport-Königsklasse. Klar ist aber auch, dass dieser Name Interesse weckt, Emotionen entfacht und die Erinnerung in der Gegenwart wieder aufleben lässt.

Weg vorgezeichnet

Sein Weg in die Formel 1schien vorgezeichnet: Mit drei Jahren fuhr Mick Schumacher schon im Kart, ab 2008 auch in Meisterschaften. Sieben Jahre sammelte er dort seine Erfahrungen, begleitet und unterstützt vom stolzen Vater – bis zu dessen schwerem Ski-Unfall am 29. Dezember 2013 in den französischen Alpen.

Was dann folgte, war einfach nur Angst um Michael Schumacher, der stets beherzt und vehement die Privatsphäre der Familie geschützt hatte. Statt Erfolge, Rekorde oder auch sportliche Niederlagen gemeinsam zu erleben, kämpfte Michael Schumacher unter riesigem Medienrummel tagelang gegen den Tod. Und die Familie litt mit. Mick war damals knapp 14 Jahre, ein Teenager. Mitten in der Pubertät.

Im ersten Jahr nach dem schweren Unfall seines Vaters wurde Mick Schumacher jeweils Zweiter in der Welt- und Europa-Kartmeisterschaft. 2015 war der nächste Schritt gekommen. Der Aufstieg in den Formel-Sport. Vorsichtig tastete sich Mick Schumacher heran, das Interesse an ihm wuchs nun noch mehr, zumal Vater Michael seit dem schweren Schädel-Hirn-Trauma aus der Öffentlichkeit verschwunden ist.

Wie es ihm geht, bleibt weiter eine Sache der Familie. Und Mick meistert auch diese Herausforderung. Er spricht hier und da auch über Michael Schumacher, zu dem er nie in erster Linie als den weltbesten Fahrer aufgeschaut habe. „Er ist vor allem und immer mein Vater.“ Mick Schumacher gibt aber nur preis, was für die Öffentlichkeit bestimmt ist.

Dass auch er wie Michael Schumacher dieses große Ziel Formel 1 hat, steht für Mick mit elf, zwölf Jahren schon fest. Die Familie kann sich vieles leisten und dem Sohn im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten auch mal Extrarunden auf eigens gemieteten Rennstrecken ermöglichen. Neid fährt da auch mal schnell mit. Der Aufbau wird aber behutsam vorangetrieben und der künftige Formel-1-Pilot bleibt ein höflicher und respektvoller Heranwachsender.

Formel 4, Formel 3, Formel 2 und nun Formel 1

Nach zwei Jahren in der Formel 4 startet Mick Schumacher 2017 in der europäischen Formel 3. Nach dem Lehrjahr folgt das Meisterjahr: Der erste große Titel für den Sohn des siebenmaligen Formel-1-Weltmeisters und ein Cockpit in der Formel 2 als Belohnung.

In der Formel 2 steht Mick Schumacher nach seinem dortigen Lehrjahr wieder kurz vor dem Titelgewinn. „Er hat gezeigt, dass er das hat, was man braucht, um einer der Großen in diesem Sport zu werden“, sagte einmal Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff.

Es waren aber nicht die Silberpfeil-Verantwortlichen, die Mick Schumachers Weg in die Formel 1 weiter ebneten, sondern die Bosse von Ferrari, als sie den Sohn des einst so geliebten „Michele“ in die Nachwuchsakademie Anfang 2019 aufnahmen.

Nachdem Ferrari-Teamchef Mattia Binotto in diesem Jahr baldige Gespräche über die Zukunft in Aussicht gestellt hatte, sammelte Mick Schumacher beste Argumente in Sachen Formel-1-Aufstieg. Er beeindruckte sogar Lewis Hamilton, der nach der Saison 2012 den Platz von Michael Schumacher bei Mercedes eingenommen hatte.

„Michael hat alle Grenzen dieses Sports nach oben verschoben. Doch Mick geht jetzt seinen eigenen Weg, und das macht er wirklich großartig“, sagte Hamilton Ende August der Sport Bild: „Er steht mit beiden Füßen fest auf dem Boden, das imponiert mir sehr.“

© dpa-infocom, dpa:201202-99-540554/5

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