Fußball

Bild: Kontroverse Fritz Keller und Jogi Löw über früheres Vertragsende

Hatten Gesprächsbedarf: DFB-Präsident Fritz Keller (l) und Bundestrainer Joachim Löw. Foto: Christian Charisius/dpa
Hatten Gesprächsbedarf: DFB-Präsident Fritz Keller (l) und Bundestrainer Joachim Löw. Foto: Christian Charisius/dpa

In den Beratungen über die Zukunft von Jogi Löw soll es nach Informationen der Bild-Zeitung zu einer Kontroverse mit DFB-Präsident Fritz Keller über ein früheres Vertragsende des Bundestrainers gekommen sein.

Wie die Bild-Zeitung aus Kreisen des Präsidiums des Deutschen Fußball-Bundes erfahren haben will, versuchte Präsident Fritz Keller dreimal in den vergangenen Tagen, den bis zur WM 2022 laufenden Vertrag mit Bundestrainer Jogi Löw mit dessen Einverständnis schon nach der EM 2021 zu beenden.

Löw habe darauf in sehr energischem und selbstsicherem Ton sein Unverständnis darüber zum Ausdruck gebracht, dass man ihn jetzt infrage stelle. Der 60-Jährige forderte Geschlossenheit und Rückendeckung ein, hieß es. Schon zuvor hatte der Bundestrainer die Möglichkeit der Ankündigung eines Rücktritts nach der EM abgelehnt. 

Am Ende habe Keller mit seinem Vorschlag alleine da gestanden, schreibt Bild. Die anderen Mitglieder des Präsidialausschusses sollen auf den bis 2022 laufenden Vertrag verwiesen und den Zeitpunkt, über eine Trennung nach der EM zu entscheiden, für verfrüht gehalten haben.

Keller will sich nicht äußern

Keller indes will sich zunächst nicht weiter zur Thematik äußern. Dies sagte der Verbandsboss bei einem Termin am Mittwoch in Frankfurt am Main.

„Wir reden heute nicht über die Nationalmannschaft. Wir reden auch nicht über das 6:0 in Sevilla, obwohl das sehr reizvoll wäre für den einen oder anderen. Wir wollen heute unseren Fokus setzen auf die Helden und Heldinnen des Fußballs“, sagte der 63-Jährige.

Bei dem Termin ging es um eine paneuropäische Studie zum Wert des Amateurfußballs. DFB-Direktorin Mirjam Berle hatte zuvor gesagt, dass es in der Video-Pressekonferenz keine Fragen zur Nationalmannschaft und Löw geben solle. Die Bühne gehöre den Amateuren. „Ihnen gehört unsere Anerkennung und unsere volle Wertschätzung“, sagte Berle.

Entscheidung Pro-Löw am Montag

Am Montag hatte das DFB-Präsidium seine Entscheidung öffentlich gemacht, mit Löw die EM-Vorbereitung im nächsten Jahr anzugehen. Der Rekord-Bundestrainer erhielt vom DFB trotz der 0:6-Niederlage in Spanien das Vertrauen.

“Ein einzelnes Spiel kann und darf nicht Gradmesser für die grundsätzliche Leistung der Nationalmannschaft und des Bundestrainers sein”, lautete ein zentraler Satz in der Mitteilung des Verbandes nach einer Telefonkonferenz mit der Entscheidung des DFB-Präsidiums.

“Einvernehmlich” beschloss das Führungsgremium, “den seit März 2019 eingeschlagenen Weg der Erneuerung der Nationalmannschaft mit Bundestrainer Joachim Löw uneingeschränkt fortzusetzen” – und somit auch die EM 2021 mit ihm in Angriff zu nehmen, hieß es weiter.

Jogi Löw ist seit mehr als 14 Jahren DFB-Chefcoach und krönte sich nach mehreren starken Turnieren 2014 mit dem WM-Titel in Brasilien. Nach dem WM-Vorrunden-Aus in Russland 2018 war die Kritik an dem Trainer gewachsen.

© dpa-infocom, dpa:201202-99-540921/3

➡️ Bericht der Bild-Zeitung
➡️ Artikel: Jogi Löw führt als Bundestrainer Nationalteam zur EM 2021


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