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Großbritannien lässt Impfstoff von Biontech und Pfizer zu

Die britische Aufsichtsbehörde für Arzneimittel hat nach Angaben des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer eine Notfallzulassung für deren Corona-Impfstoff BNT162b2 erteilt. Foto: Andreas Arnold/Dirk Waem/dpa/BELGA/dpa
Die britische Aufsichtsbehörde für Arzneimittel hat nach Angaben des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer eine Notfallzulassung für deren Corona-Impfstoff BNT162b2 erteilt. Foto: Andreas Arnold/Dirk Waem/dpa/BELGA/dpa

Der Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer hat in Großbritannien alle Hürden genommen. Noch im Dezember sollen die ersten Briten geimpft werden. Europa wartet noch auf eine Entscheidung der Behörden.

Die Aufsichtsbehörde für Arzneimittel in Großbritannien hat eine Notfallzulassung für den Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer erteilt.

Bereits in der kommenden Woche soll der Impfstoff im Land erhältlich sein, teilte die Regierung am Mittwoch in London mit. Es wird mit 800.000 Impfstoffdosen gerechnet.

„Zu Wochenbeginn werden wir das Impfprogramm gegen Covid-19 hier in diesem Land starten“, sagte Gesundheitsminister Matt Hancock zudem am Mittwoch dem Nachrichtensender Sky News in London. Den Transport und die Lagerung des Vakzins bezeichnete er als eine Herausforderung, denn das Mittel müsse bei minus 70 Grad gelagert werden.

Erste Notfallzulassung für Biontech

In den meisten Ländern der Welt steht noch kein Impfstoff für die breite Anwendung zur Verfügung. Unter anderem China und Russland impfen aber schon seit einiger Zeit bestimmte Bevölkerungsgruppen. Biontech und Pfizer betonten, dass ihr Impfstoff auf Basis von Daten aus einer großen klinischen Studie mit Zehntausenden Probanden zugelassen wurde.

Erste Lieferungen bereits in wenigen Tagen

Die ersten Lieferungen sollen schon in wenigen Tagen im Vereinigten Königreich eintreffen, bestätigten Biontech und Pfizer in einer Pressemeldung. Sie haben demnach mit Großbritannien eine Lieferung von insgesamt 40 Millionen Impfstoffdosen für Dezember und im kommenden Jahr getroffen.

„Die erste Notfallzulassung für einen Covid-19-Impfstoff ist ein bahnbrechender wissenschaftlicher Meilenstein“, hieß es von den Unternehmen Biontech und Pfizer mit Blick auf die Entwicklung in Großbritannien.

Für die EU will die Europäische Arzneimittel-Agentur Ema noch im Dezember über eine Zulassungsempfehlung für den Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer entscheiden. Bis spätestens 29. Dezember soll ein Ergebnis der Prüfung vorliegen, teilte die Agentur am Dienstag mit. Deutschland und die EU haben bereits einen Rahmenvertrag über den Kauf von bis zu 300 Millionen Dosen des Impfstoffs abgeschlossen.

95 Prozent Impfschutz

Für den Biontech/Pfizer-Impfstoff ergaben umfangreiche Testreihen nach Angaben der Unternehmen eine Wirksamkeit, die einen 95-prozentigen Schutz vor der Krankheit Covid-19 bietet.

Das Vakzin funktioniere über alle Altersgruppen und andere demografische Unterschiede hinweg ähnlich gut und zeige praktisch keine ernsten Nebenwirkungen, teilten die Firmen mit.

Der Impfschutz bei Menschen, die über 65 Jahre alt sind, liege bei über 94 Prozent. Diese positiven Ergebnisse beziehen sich auf den Schutz vor einer Covid-19-Erkrankung. Inwiefern das Vakzin auch vor der Infektion und einer möglichen Weitergabe des Virus schützt, ist noch nicht klar.

Über 60.000 Corona-Todesopfer in Großbritannien

Großbritannien ist besonders stark von der Corona-Pandemie getroffen und viele der chronisch unterfinanzierten Krankenhäuser haben schon ihre Kapazitätsgrenze erreicht.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind fast 60.000 Menschen im Vereinigten Königreich bereits an Covid-19 gestorben. Es wird mit einer hohen Dunkelziffer gerechnet. Premierminister Boris Johnson wird vorgeworfen, zu spät und unzureichend auf die Corona-Krise reagiert zu haben.

Für den Impfstart stehen 50 Krankenhäuser sowie auch Impfzentren bereit. Mit den 40 Millionen Impfstoffdosen können 20 Millionen Menschen geschützt werden – das Mittel muss zweimal verabreicht werden. Großbritannien hat knapp 67 Millionen Einwohner. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums hilft das Militär bei der Logistik.

© dpa-infocom, dpa:201202-99-540022/5


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