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Vierter Streich: Wasserball-Supercup erneut an Waspo 98 Hannover

Julian Real führte Waspo 98 Hannover zum vierten Supercup-Gewinn in Serie (Foto: Sandra Seifert).

Es war einmal mehr sehr spannend, doch der deutsche Supercup im Wasserball bleibt weiter in Hannover: Der nationale Meister Waspo 98 Hannover setzte sich im stark verspäteten 2020er-Duell mit 8:6 (1:0, 2:3, 2:2, 3:1) gegen Pokalgewinner Wasserfreunde Spandau 04 durch und sicherte sich damit die Trophäe zum vierten Mal in Serie. In einer Partie der vergebenen Chancen auf beiden Seiten traf Julian Real dreimal für den Titelverteidiger, der am vergangenen Sonntag in Berlin beim ersten Bundesligaduell beider Teams noch mit 7:8 das Nachsehen gehabt hatte. 

Zuschauer waren im hannoverschen Stadionbad nicht zugelassen, doch im dritten Anlauf zur ersten Titelentscheidung der Saison klappte es diesmal zumindest mit dem Spiel, nachdem zuvor zwei Ansetzungen coronabedingt kurzfristig abgesagt worden waren. Beide Teams kämpften drei Viertel lang bei guten spielerischen Leistungen mit einer schlechten Chancenverwertung, allerdings gesellten sich auf beiden Seiten zum Schusspech mit Moritz Schenkel (Hannover) und Laszlo Baksa (Spandau) heute auch zwei absolut glänzende Schlussleute.

Im Gegensatz zu den 39 (!) Persönlichen Fehlern des 2019er-Duells zeigten sich die Akteure bei allem Einsatz diesmal sehr diszipliniert. Als Siegesfaktor erwies sich aus Waspo98-Sicht, dass sich die Mannschaft von Trainer Karsten Seehafer analog zum entscheidenden Champions League-Spiel gegen Dynamo Tiflis (Georgien) von der schlechten Chancenverwertung nicht beeindrucken ließ und das Spielniveau bis zum Ende konstant hoch halten konnte. Den gut eingestellten, im Laufe der Saison allerdings auch mehrfach corongeplagten Spandauern mangelte es dagegen im Schlussabschnitt gegen die vielarmige Waspo98-Abwehr in den letztlich entscheidenden Momenten sichtbar an Durchschlagskraft. 

Bis dahin hatten die Wasserfreunde in der durchweg knappen Partie beim 4:3 und 5:4 auch zwei Führungen hingelegt, doch gingen die Hausherren mit einem 6:5-Vorsprung in das Schlussviertel. Mit der starken Abwehrleistung im Rücken konnten Julian Real und Ante Corusic für die Niedersachsen auf 8:5 (30.) erhöhen und komplettierten damit einen 4:0-Lauf, während Spandau erst mit dem letzten eigenen Angriff per Strafwurf durch Dmitri Kholod wieder auf die Anzeigetafel kam. „Wir sind konzentriert geblieben, als es nicht so lief“, freute sich Trainer Karsten Seehafer über die Vorstellung seines Teams. 

Für seit 2017 titelverwöhnte Waspo98-Sieben war es der sechste Supercup-Gewinn seit 1999, dieses in insgesamt neun Duellen mit Spandau. Die zuletzt 2016 erfolgreichen Wasserfreunde (damals gegen den inzwischen in die untere Ligahälfte abgesunkenen SV Bayer Uerdingen 08) bleiben mit 15 Siegen bei 21 Ausspielungen seit 1979 weiterhin der Rekordsieger; weitere Gewinner des Wettbewerbs gibt es bisher nicht. Bei den nationalen Titeln des deutschen Männer-Wasserballs bleibt das aktuelle Szenario damit unverändert: Hannover freut sich weiterhin über Meistertitel und Supercup, während Spandau den DSV-Pokal im Schrank stehen hat.

Beide Teams sehen sich bei den aktuellen „Waspo-Spandau-Festspielen“ bereits am kommenden Sonntag hier in Hannover wieder, dieses dann in der Bundesliga beim zweiten Zwischenrundenturnier der Gruppe E. Dort geht dann Spandau mit einem Ein-Tor-Vorsprung aus den Direktvergleich in das Rennen und liegt nach drei Spielen auch in der Tabelle bei der Tordifferenz knapp, aber durchaus vielversprechend in Front.

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