Wirtschaft

Biontech: Mehr Geld würde bei Ausbau der Impfstoff-Produktion helfen

Der Impfstoff von Biontech und Pfizer wird in einer Klinik für die Injektion vorbereitet. Foto: Sven Hoppe/dpa
Der Impfstoff von Biontech und Pfizer wird in einer Klinik für die Injektion vorbereitet. Foto: Sven Hoppe/dpa

Was tun gegen den Impfstoffmangel? Der Hersteller Biontech formuliert nun konkrete Möglichkeiten, wie die Politik helfen könne. Die zeigt sich offen.

Dem Mainzer Hersteller Biontech würde nach eigenen Angaben mehr staatliches Geld nützen, um die Kapazitäten zur Produktion des Corona-Impfstoff auszubauen.

„Im vergangenen Jahr hätte uns mehr Geld nicht geholfen, weil wir den Produktionsprozess im großen Maßstab erst sicher aufstellen mussten“, sagte Finanzvorstand Sierk Poetting dem Spiegel. „Jetzt aber würde Geld helfen. Erst recht, wenn wir für nächstes Jahr eine Kapazität von drei Milliarden Dosen antizipieren sollen, wie es diese Woche bereits angefragt wurde.“

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Biontech hat auf dem Impfgipfel einen möglichen Finanzbedarf von bis zu 400 Millionen Euro für die Reservierung von Kapazitäten und Rohstoffen bis in das nächste Jahr hinein dargelegt. Wir sind im Austausch mit dem Unternehmen, um dies weiter zu konkretisieren.“

Darüber spreche man auch mit anderen Herstellern von Impfstoff. „Wir wollen für den Fall problematischer Mutationen oder notwendiger Auffrisch-Impfungen auch für 2022 ausreichend Kapazität für Deutschland, Europa und die Welt sichern“, so Spahn.

Ein Regierungssprecher sagte der dpa: „Wir werden alles Notwendige zur Unterstützung tun.“ Finanzminister Olaf Scholz (SPD) äußerte sich im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland ähnlich: „Am Geld wird die schnellere Beschaffung von Impfstoff jedenfalls nicht scheitern.“

Poetting geht davon aus, dass der Bedarf an Impfstoff weiter steigen wird. „Es gibt unterversorgte Länder, es könnte eine dritte Impfdosis gegen mutierte Varianten des Virus notwendig werden, oder es könnten sich ganz neue Mutationen entwickeln. Deswegen arbeiten wir daran, weitere Standorte auszubauen und neue Partner in unser Netzwerk zu nehmen“, sagte er.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte angesichts der Lieferengpässe bei Corona-Impfstoffen für die Bereitstellung weiterer EU-Mittel geworben. Als Beispiel wurden zusätzliche Investitionen in den Ausbau oder die Umwidmung von Produktionsstätten genannt. Poetting sagte dem Magazin dazu: „Den Vorschlag müsste man prüfen. Er könnte idealerweise dazu führen, dass mittelfristig Kapazitäten erhöht werden könnten.“

© dpa-infocom, dpa:210206-99-327477/3



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