Sport Tennis

Australian Open: Naomi Osaka schlägt Jennifer Brady und holt Titel

Naomi Osaka gewann zum zweiten Mal die Australian Open. Foto: Andy Brownbill/AP/dpa
Naomi Osaka gewann zum zweiten Mal die Australian Open. Foto: Andy Brownbill/AP/dpa

Naomi Osaka folgt als Australian-Open-Siegerin auf Sofia Kenin. Die 23-jährige Japanerin bestätigt ihren Ruf, dass ihr auch die Zukunft im Damen-Tennis gehört.

Naomi Osaka genoss nach dem Sieg gegen Jennifer Brady im Finale der Australian Open ihren Triumph mit einem Blick in den Abendhimmel von Melbourne. Vorsichtig küsste die 23-Jährige den Daphne Akhurst Memorial Cup.

Mit dem klaren 6:4, 6:3 im Endspiel gegen die amerikanische Außenseiterin Jennifer Brady vollbrachte die japanische Tennisspielerin ihr nächstes Meisterstück und feierte ihren vierten Grand-Slam-Titel.

Mit einem „Hallo“ an alle begrüßte sie bei der Siegerehrung erst einmal die Zuschauer in der teilweise gefüllten Rod-Laver-Arena. Respektvoll gratulierte Naomi Osaka der unterlegenen Überraschungsfinalistin Jennifer Brady und sorgte für Schmunzeln, als sie sie zunächst einmal fragte, ob sie eigentlich Jenny oder Jennifer genannt werden möchte.

„Ich habe allen erzählt, dass du ein Problem sein wirst – und ich hatte recht“, sagte Naomi Osaka zu Jennifer Brady, die sie nach dem Matchball des Endspiels der Australian Oopen am Netz in die Arme geschlossen hatte.

77 Minuten bis zum Titel

Die Japanerin Osaka setzte sich im Finale in zwei Sätzen durch. Foto: Andy Brownbill/AP/dpa
Die Japanerin Osaka setzte sich im Finale in zwei Sätzen durch. Foto: Andy Brownbill/AP/dpa

Zuvor hatte es allerdings so ausgesehen, als hätte die Japanerin im ersten Satz vor allem mit ihrer Nervosität zu kämpfen. Naomi Osaka streute an diesem windigen Tag in der australischen Metropole im Spiel gegen Jennifer Brady überraschend viele Fehler ein.

Nach dem 4:4 im ersten Satz entwickelte sich die Partie aber deutlich zu ihren Gunsten. Mit dem ersten Satzgewinn spielte die Favoritin befreiter auf und ließ der Weltranglisten-24. keine Chance mehr. Sie brauchte keine Bestleistung, um in ihrem vierten Grand-Slam-Endspiel erneut unbezwungen zu bleiben.

Schon nach 77 Minuten durfte Naomi Osaka vor den 7381 Zuschauern auf den etwa zur Hälfte gefüllten Rängen über den Sieg gegen Jennifer Brady und den Titel bei den Australian Open jubeln.

„Ein Grand Slam zu spielen, ist gerade ein Privileg“, sagte Naomi Osaka und erinnerte daran, dass sie den US-Open-Titel im vergangenen Jahr aufgrund der Corona-Pandemie ohne Zuschauer gewonnen hatte: „Diese Energie zu haben, bedeutet viel.“

Osaka: Siegesserie seit Februar 2020

Naomi Osaka hatte vor ihrem Sieg 2020 auch 2018 in New York sowie die Australian Open 2019 gewonnen. Sie darf sich über ein Preisgeld von 2,75 Millionen australischen Dollar (rund 1,8 Millionen Euro) freuen und bestätigte ihre Form.

Eine Niederlage hat sie zuletzt vor der Unterbrechung der Saison im vergangenen Jahr wegen der Coronavirus-Pandemie im Februar 2020 im Fed Cup hinnehmen müssen. Zweimal verzichtete sie allerdings wegen einer Verletzung aufs Antreten.

Beim Grand-Slam-Event hatte sie dann im Achtelfinale kurz vor dem Aus gestanden, als sie gegen die spanische Vorjahresfinalistin Garbiñe Muguruza zwei Matchbälle gegen sich hatte. Ansonsten blieb sie ohne Satzverlust und besiegte im Halbfinale auch ihr Idol Serena Williams.

Während bei den Herren die Topstars Novak Djokovic, Rafael Nadal und Roger Federer seit vielen Jahren eine Ära prägen, wechseln bei den Damen die Siegerinnen. Naomi Osaka aber sticht heraus, auch weil sie zudem zu Themen abseits des Sports eine klare Meinung vertritt.

Brady: „Ich gehöre auf dieses Niveau“

Die US-Amerikanerin Jennifer Brady war weitgehend chancenlos. Foto: Dean Lewins/AAP/dpa
Die US-Amerikanerin Jennifer Brady war weitgehend chancenlos. Foto: Dean Lewins/AAP/dpa

Ihr dürfte sportlich die Zukunft gehören. In der Weltrangliste wird Osaka am Montag vom dritten auf den zweiten Platz vorrücken. „Sie ist so eine Inspiration für uns alle, was sie für den Sport macht, ist unglaublich“, so Jennifer Brady nach der Endspiel-Niederlage mit Blick auf Naomi Osaka.

Die 25-jährige Brady verpasste am Tag vor dem Herren-Endspiel zwischen dem serbischen Rekordsieger Djokovic und Herausforderer Daniil Medwedew aus Russland in ihrem ersten großen Finale den Sieg. „Ich denke, ich gehöre auf dieses Niveau. Einen Grand-Slam-Titel zu gewinnen, ist auf jeden Fall machbar“, zeigte sich Jennifer Brady nach der Niederlage selbstbewusst.

Jennifer Brady wird von dem deutschen Trainer Michael Geserer betreut, dem ehemaligen Coach von Julia Görges. Der Finaleinzug ist ihr bisher größter Erfolg. Sie war vor dem Turnier, wie andere Profis, darunter auch Erstrunden-Verliererin Angelique Kerber, von der strikten Quarantäne betroffen. Zwei Wochen steckte die Amerikanerin in ihrem Hotelzimmer fest.

© dpa-infocom, dpa:210220-99-519924/5

weiterführende Informationen:
➡️ Australian Open: Tableau Herren
➡️ Australian Open: Tableau Damen
➡️ weitere News aus der Themenwelt Tennis

Beachten Sie auch: Finale Australian Open Männer


[plista widgetname=plista_widget_belowArticle]

Hinterlasse einen Kommentar