Sport Wintersport

Biathlon-WM: Franziska Preuß führt deutsche Staffel zu Silber

Die deutschen Biathlon-Damen-Staffel mit Vanessa Hinz, Franziska Preuß, Janina Hettich und Denise Herrmann (l-r) gewann WM-Silber. Foto: Sven Hoppe/dpa
Die deutschen Biathlon-Damen-Staffel mit Vanessa Hinz, Franziska Preuß, Janina Hettich und Denise Herrmann (l-r) gewann WM-Silber. Foto: Sven Hoppe/dpa

Es drohte ein historisches WM-Debakel. Und in der Staffel sah es zunächst auch nicht gut aus. Aber Schlussläuferin Franziska Preuß wächst über sich hinaus und beschert den Biathletinnen die erste WM-Medaille.

Franziska Preuß riss nach ihrem phänomenalen Schlussspurt befreit die Arme hoch, dann nahmen ihre Staffel-Kolleginnen Vanessa Hinz, Janina Hettich und Denise Herrmann sie im Ziel mit lauten Jubelschreien in Empfang: Silber bei der Biathlon-WM.

Dank einer herausragenden Leistung sicherte Schlussläuferin Franziska Preuß den deutschen Biathletinnen bei der Weltmeisterschaft in Pokljuka mit Silber die ersehnte erste Medaille. Mit einem finalen Kraftakt auf der Zielgerade fing Preuß die Ukrainerin Olena Pidruschna noch um 0,4 Sekunden ab – und konnte anschließend mit Vanessa Hinz, Janina Hettich und Denise Herrmann den so wichtigen Befreiungsschlag feiern.

„Ich hab gemerkt, jetzt reicht’s. Es war dann wirklich ein richtig schönes Gefühl. Das tut jedem extrem gut, der ganzen Mannschaft“, sagte Franzsiak Preuß. Die Staffel verhinderte die erste medaillenlose WM für die deutschen Damen seit 1987. Gold ging wie im Vorjahr an Norwegen. Zuvor hatte nur Arnd Peiffer mit Einzel-Silber eine Medaille für das deutsche Team geholt.

„Man hat die Woche wieder gesehen, dass Leistungssport echt hart ist. Jetzt ist es mega-cool, dass wir heute den Tag erwischt haben und etwas zu feiern haben“, sagte Franziska Preuß, die mit zwei schnellen und fehlerfreien Schießeinlagen den Grundstein für das Erfolgserlebnis gelegt hatte, im ZDF. In den Einzelrennen zuvor hatten Preuß und Co. eine Medaille knapp verpasst. Sie waren nah dran, aber nie gut genug – bis jetzt.

Erfolgreiche Aufholjagd

Besonders Schlussläuferin Franziska Preuß zeigte eine beeindruckende Leistung. Foto: Sven Hoppe/dpa
Besonders Schlussläuferin Franziska Preuß zeigte eine beeindruckende Leistung. Foto: Sven Hoppe/dpa

Zwischenzeitlich sah es aber erneut nach der nächsten WM-Enttäuschung aus: Nach einem starkem Auftakt von Vanessa Hinz (28), die als einzige des aktuellen Teams beim bislang letzten WM-Sieg 2017 in Hochfilzen dabei war, wuchs der Rückstand der nicht so laufstarken Janina Hettich bei ihrer ersten WM-Staffel auf die Spitze auf eine Minute an.

„Ich bin so froh, dass ich so ein cooles Team um mich rum habe, die anderen waren echt Wahnsinn“, sagte Janina Hettich, die auf dem sechsten Rang an Denise Herrmann übergab, erleichtert.

Den Auftakt zur Aufholjagd machte Herrmann, die liegend mit drei Nachladern gerade so die Strafrunde vermied, dann aber stehend null schoss und Franziska Preuß mit einer 43-Sekunden-Hypothek als Fünfte ins Finale schickte.

„Wir wissen, in einem Staffelrennen kann viel passieren. Ich habe vorher gesagt, wir kämpfen immer bis zum Schluss und wir haben wirklich bis zum Schluss kämpfen müssen, das hat sich dann ausgezahlt“, sagte die stark agierende Vanessa Hinz, die gespannt mit ansah, wie Preuß in die Jagd nach der Spitze ging.

Und die Freundin des kurz vor der WM zurückgetretenen Simon Schempp zeigte, warum sie die konstanteste Deutsche in diesem Winter ist. Nach dem letzten Schießen ging sie als Zweite in die Schlussrunde. Nachdem Pidruschna an ihr vorbei ging, sah es zunächsts nach Bronze aus. Doch die Bayerin schlug zurück. „Es war eine geile Kiste“, sagte Disziplintrainer Florian Steirer.

© dpa-infocom, dpa:210220-99-520997/5

Marte Olsbu Röiseland aus Norwegen feiert den Sieg in der Staffel. Foto: Sven Hoppe/dpa
Marte Olsbu Röiseland aus Norwegen feiert den Sieg in der Staffel. Foto: Sven Hoppe/dpa



[plista widgetname=plista_widget_belowArticle]

1 Kommentar

Hinterlasse einen Kommentar