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Biathlon: Peiffer sprintet in Kontiolahti auf Platz zwei – Herrmann Fünfte

Arnd Peiffer (l) steht neben dem Sprint-Sieger Tarjei Bö auf dem Podest. Foto: Antti Aimo-Koivisto/Lehtikuva/AP/dpa
Arnd Peiffer (l) steht neben dem Sprint-Sieger Tarjei Bö auf dem Podest. Foto: Antti Aimo-Koivisto/Lehtikuva/AP/dpa

Bei den deutschen Biathleten läuft’s. Arnd Peiffer wird im Sprint von Kontiolahti Zweiter. Mit seiner neuen Waffe fühlt sich der 33-Jährige gleich wohl. Ein weiterer Deutscher schafft die WM-Norm, während die Frauen um Denise Herrmann nicht auf dem Podest landen.

Arnd Peiffer brauchte nach seinem Kraftakt zum ersten Podestplatz in diesem Winter einige Minuten, um wieder richtig zu sich zu kommen: „Es hat mir sehr wehgetan auf der letzten Runde“, sagte der Biathlon-Olympiasieger nach Rang zwei im Sprint von Kontiolahti.

Entkräftet rang der 33-Jährige aus dem Harz zuvor im Ziel nach Luft, nachdem er sich über zehn Kilometer nur dem ebenfalls fehlerfreien Norweger Tarjei Bö geschlagen geben musste. 13,9 Sekunden fehlten dem Ex-Weltmeister zum ersten Saisonsieg. Im Rennen der Frauen war Denise Herrmann mit einem Schießfehler als Fünfte die beste deutsche Skijägerin.

„Ich bin froh, dass es am Schießstand so gut geklappt hat. Das freut mich vor allem“, sagte Peiffer, der aber auch zugab: „Ich bin das Rennen fast ein bisschen zu aggressiv angegangen.“ Doch am Ende reichte die Kraft doch noch.

Der Routinier, der bei den Winterspielen 2018 in Pyeongchang überraschend Sprint-Gold im Biathlon geholt hatte, steigerte sich nach den Plätzen 17 (Einzel) und 7 (Sprint) am Auftakt-Wochenende in Kontiolahti erneut. Sicher brachte der älteste Athlet im deutschen Team alle zehn Schüsse ins Ziel und zeigte auf den WM-Strecken von 2015 eine vollauf überzeugende Vorstellung.

„Ich weiß, dass es beim nächsten Rennen schon wieder komplett anders aussehen kann“, sagte Peiffer. „Selbstbewusstsein baut sich bei mir eher langsam auf. Ich bin da relativ gelassen und geerdet“, sagte der Niedersachse in Kontiolahti mit Blick auf die weiteren Termine im Biathlon-Kalender.

Aber immerhin: Er schaffte es, Dominator Johannes Thingnes Bö hinter sich zu lassen. Der Gesamtweltcupsieger aus Norwegen wurde mit einem Schießfehler Dritter. Peiffer, der die viertbeste Laufzeit im Feld ablieferte, zeigte dabei sogar eine schnellere Schlussrunde als der Überflieger der vergangenen Jahre.

Peiffer hatte vor der Saison viel riskiert und geht mit einem neuen Gewehrschaft an den Start. Seinen alten hatte er zuvor zehn Jahre lang genutzt, war Weltmeister und Olympiasieger damit geworden. „Ich habe es nicht bereut, das Projekt anzugehen“, sagte Peiffer und ergänzte: „Jetzt fühle ich mich richtig wohl damit.“

Herrmann auf Fünf, Doll auf Acht

Hat sich Platz fünf erkämpft: Denise Herrmann am liegend Anschlag. Foto: Antti Aimo-Koivisto/Lehtikuva/AP/dpa
Hat sich Platz fünf erkämpft: Denise Herrmann am liegend Anschlag. Foto: Antti Aimo-Koivisto/Lehtikuva/AP/dpa

Auch Denise Herrmann hatte im Sommer an ihrer Waffe getüftelt – und schaffte es mit 47,6 Sekunden Rückstand wieder in die Spitze. Allerdings leistete sich die frühere Langläuferin einen Patzer beim letzten Schuss und konnte auch in der Loipe nicht so glänzen wie gewohnt.

„Ich fühle mich eigentlich gut in Schuss. Das ist schon ärgerlich, dass ich gerade im Laufen was liegen lasse“, sagte Herrmann nach dem fünften Platz im Abschlussklassement in Kontiolahti.

Den Sieg nach 7,5 Kilometern sicherte sich die schwedische Gesamtweltcup-Führende Hanna Öberg vor der am Schießstand tadellosen Französin Anais Chevalier-Bouchet und ihrer erst 21 Jahre alten Schwester Elvira Öberg (1 Fehler). Zweitbeste Deutsche war Franziska Preuß (2 Fehler) auf Platz 16.

Die DSV-Skijäger machen in der noch jungen Saison vieles richtig. Nach Rang drei für Erik Lesser und zwei für Herrmann jeweils im Einzel war der zweite Platz in Kontiolahti für Peiffer schon die dritte Podiumsplatzierung in insgesamt sechs Biathlon-Rennen in dieser Saison.

Hinter Peiffer zeigte sich auch Benedikt Doll (1 Fehler) als Achter stark. Damit sicherte sich der Ex-Weltmeister die Norm für die WM im slowenischen Pokljuka. „Ich bin sehr, sehr glücklich, dass es für eine Top-Platzierung gereicht hat“, sagte Doll: „Wir sind auf einem guten Weg.“

© dpa-infocom, dpa:201203-99-559560/7

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