Tennis

Australian Open: Koepfer chancenlos – Überraschung bei den Frauen

Chancenlos gegen Dominic Thiem: Dominik Koepfer. Foto: Dean Lewins/AAP/dpa
Chancenlos gegen Dominic Thiem: Dominik Koepfer. Foto: Dean Lewins/AAP/dpa

Bei den Australian Open ist der nächste Deutsche ausgeschieden. Dominik Koepfer ist gegen Dominic Thiem völlig ohne Chance – und hadert mit seiner negativen Körpersprache. Bei den Damen gibt es die ersten Überraschungen. Auch die älteste Spielerin scheitert.

Ein guter erster Satz hat gegen den US-Open-Champion und Titel-Mitfavoriten nicht gereicht: Dominik Koepfer ist bei den Australian Open als vorletzter Deutscher in der Herren-Konkurrenz ausgeschieden.

Der 26 Jahre alte Tennisprofi aus Donaueschingen verlor in Melbourne in der zweiten Runde gegen den an Nummer drei gesetzten Österreicher Dominic Thiem 4:6, 0:6, 2:6 und konnte dabei nur im ersten Durchgang mithalten.

„Ich habe gut angefangen, war gut im Spiel und hatte meine Chancen“, sagte Koepfer. Er begann gegen Thiem in der Tat stark und zeigte zunächst keine Angst vor dem großen Favoriten. Beim Stand von 3:2 hatte der Davis-Cup-Profi zwei Breakbälle, konnte diese aber nicht nutzen.

Stattdessen nahm Thiem dem Deutschen wenig später selbst den Aufschlag ab und war fortan nicht mehr zu stoppen. Nach 42 Minuten holte sich Thiem den ersten Satz und erreichte danach ungefährdet die dritte Runde. „Da hat er mich teilweise links, rechts geschickt“, sagte Koepfer. Er verlor fünf Aufschlagspiele in Serie, ehe er im dritten Satz noch ein wenig Ergebniskosmetik betreiben konnte.

„Ich habe viel mit mir selber gehadert und Energie verschwendet, eine schlechte Körpersprache gehabt“, räumte Koepfer ein. Er sei „sehr negativ auf dem Platz mir selbst gegenüber“ gewesen. Nach 1:39 Stunden verwandelte Thiem seinen ersten Matchball.

„Er war zu Beginn on fire“, sagte der Österreicher über seinen deutschen Kontrahenten. „Nach dem ersten Satz hat alles geklappt und ich habe mich sehr wohl gefühlt. Ich bin super happy, weil ich einen starken Gegner geschlagen habe“, sagte der Weltranglisten-Dritte.

Harte Arbeit für Novak Djokovic

Musste für sein Weiterkommen hart arbeiten: Novak Djokovic in Aktion. Foto: Rick Rycroft/AP/dpa
Musste für sein Weiterkommen hart arbeiten: Novak Djokovic in Aktion. Foto: Rick Rycroft/AP/dpa

Damit ruhen die deutschen Hoffnungen bei den Herren wieder einmal auf Alexander Zverev. Die deutsche Nummer eins trifft in der sogenannten Night Session (ca. 11.00 Uhr/MEZ) auf den Amerikaner Maxime Cressy. Bei den Damen ist nur noch Mona Barthel dabei. Die Schleswig-Holsteinerin bestreitet ihre Zweitrunden-Partie am folgenden Tag (01.00 Uhr/MEZ) gegen die Tschechin Karolina Muchova.

Anders als Thiem musste Novak Djokovic für sein Weiterkommen hart arbeiten. Gegen den Amerikaner Frances Tiafoe benötigte die Nummer eins der Welt vier Sätze und sicherte sich erst nach 3:30 Stunden den Sieg. Der Schweizer Stan Wawrinka scheiterte in einem Fünfsatz-Krimi am Ungarn Marton Fucsovics. Dabei vergab der Melbourne-Sieger von 2014 im fünften Satz drei Matchbälle.

Williams weiter, zwei Top10-Spielerinnen raus

Tennis-Star Serena Williams erreicht nach einer guten Leistung in Melbourne die dritte Runde. Foto: Rick Rycroft/AP/dpa
Tennis-Star Serena Williams erreicht nach einer guten Leistung in Melbourne die dritte Runde. Foto: Rick Rycroft/AP/dpa

Topfavoritin Serena Williams erreichte dagegen souverän die dritte Runde. Die 39 Jahre alte Amerikanerin gewann gegen die Serbin Nina Stojanovic mit 6:3, 6:0. Nach 69 Minuten nutzte Williams ihren ersten Matchball.

Die langjährige Nummer eins strebt in Melbourne ihren 24. Grand-Slam-Titel an. Damit würde Williams mit der Australierin Margaret Court gleichziehen, die wegen ihrer ablehnenden Haltung gegenüber Homosexualität und gleichgeschlechtlicher Ehe umstritten ist.

Ihren bislang letzten Titel bei einem Grand-Slam-Turnier gewann die Amerikanerin 2017 in Melbourne. In der dritten Runde bekommt Williams es nun mit der Russin Anastasia Potapowa zu tun. „Sie ist eine tolle Kämpferin, von daher war es heute nicht einfach“, sagte Williams nach ihrem Match gegen Stojanovic in der Rod Laver Arena.

Petra Kvitova ausgeschieden

Auch bereits in Melbourne ausgeschieden: Petra Kvitova. Foto: Dean Lewins/AAP/dpa
Auch bereits in Melbourne ausgeschieden: Petra Kvitova. Foto: Dean Lewins/AAP/dpa

Auch die aktuelle US-Open-Gewinnerin Naomi Osaka, French-Open-Titelträgerin Iga Swiatek und die an Nummer zwei gesetzte Simona Halep haben die dritte Runde erreicht. Die 23 Jahre alte Japanerin Osaka gewann in Melbourne gegen Caroline Garcia aus Frankreich 6:2, 6:3.

Die polnische Tennisspielerin Swiatek setzte sich gegen Camila Giorgi aus Italien ebenso souverän mit 6:2, 6:4 durch. Halep, die 2018 die French Open und 2019 in Wimbledon gewann, hatte beim 4:6, 6:4, 7:5 gegen die Australierin Ajla Tomljanovic deutlich mehr Mühe.

Während Simona Halep, Naomi Osaka, Iga Swiatek und Serena Williams ihrer Favoritenrolle gerecht wurden, schieden mit der älteren Williams-Schwester Venus sowie in Petra Kvitova und Bianca Andreescu zwei Top-Ten-Spielerinnen aus.

Kvitova musste sich der Rumänin Sorana Cirstea mit 4:6, 6:1, 1:6 geschlagen geben, Andreescu verlor gegen Hsieh Su-Wei aus Taiwan mit 3:6, 2:6. Die 20 Jahre alte US-Open-Siegerin von 2019 hatte in Melbourne ihr Comeback nach langer Verletzungspause gegeben. Im vergangenen Jahr hatte die Weltranglisten-Neunte wegen Knieproblemen kein Match bestritten.

Venus Williams unterlag der italienischen Qualifikantin Sara Errani 1:6, 0:6. Mit 40 Jahren war Venus Williams die älteste Spielerin im Damen-Feld, sie bestritt ihre 21. Australian Open und ihren 88. Grand Slam. Nachdem sie Ende des ersten Satzes umgeknickt war, konnte Williams die Partie nur noch humpelnd beenden. Dennoch gab die Amerikanerin nicht auf und wurde für ihren Einsatz von den Zuschauern gefeiert.

© dpa-infocom, dpa:210210-99-373933/6

weiterführende Informationen:
➡️ Australien Open: Tableau Herren
➡️ Australien Open: Tableau Damen
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