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Maximilian Schachmann erneut Gesamtsieger bei Paris-Nizza

Maximilian Schachmann hat bei der Traditionsrundfahrt Paris-Nizza überraschend seinen Titel verteidigt. Foto: David Stockman/BELGA/dpa
Maximilian Schachmann hat bei der Traditionsrundfahrt Paris-Nizza überraschend seinen Titel verteidigt. Foto: David Stockman/BELGA/dpa

Roglic stürzt, Schachmann profitiert: Auf der letzten Etappe von Paris-Nizza holt sich der deutsche Klassiker-Spezialist doch noch den Gesamtsieg. Damit sorgt er bei dem Rennen für eine Premiere.

Maximilian Schachmann schaute ungläubig in die Luft, der verhinderte Tour-Sieger Primoz Roglic erlebte ein enttäuschendes Déjà-vu: Der deutsche Klassikerspezialist hat überraschend seinen Titel bei der Traditionsrundfahrt Paris-Nizza verteidigt und den Führenden Roglic am letzten Tag noch abgefangen.

Auf dem Podium strahlte der Hoffnungsträger vom Team Bora-hansgrohe mit seinem Gelben Trikot, Blumen und einem Plüschlöwen. „Das war ein verrückter Tag. Ich habe gemischte Gefühle“, sagte Gesamtsieger Maximilian Schachmann, der auch auf den Sturz seines Rivalen Primoz Roglic angesprochen wurde.

„Ich weiß nicht, ob ich glücklich sein kann. Es ist nicht toll, so zu gewinnen. Es ist ein bisschen schwierig“, so Maximilian Schachmann mit Blick auf den Sturz des Konkurrenten, der seinen Sieg möglich machte. Die Titelverteidigung sei allerdings ganz klar „das Ziel“ gewesen, fügte er an.

Auf den 93 Kilometern von Plan-du-Var nach Levens war Maximilian Schachmann am Sonntag zuvor mit der Spitzengruppe ins Ziel gekommen, zu der der gestürzte Primoz Roglic nicht gehörte.

Souverän parierte der 27-Jährige in der Schlussphase alle Angriffe seiner Widersacher, die in Abwesenheit von Primoz Roglic selbst noch nach dem Siegertrikot greifen wollten. Rang zehn in der Tageswertung wurde zur Nebensache, als die Titelverteidigung im Süden Frankreichs feststand – Maximilian Schachmann ist damit der erste Deutsche, der die Rundfahrt zweimal gewinnen konnte.

Der bisher so souveräne Primoz Roglic musste sich nach drei Etappensiegen und der deutlichen Führung vorkommen wie bei der Tour de France 2020, als er beim Bergzeitfahren am vorletzten Wettkampftag noch seine Führung an Landsmann Tadej Pogacar abgab.

Maximilian Schachmann hingegen ist vor einer Serie an bedeutenden Frühjahrsklassikern in Bestform und darf bei den großen Rennen im März und April auf weitere Erfolge hoffen. Das unterscheidet seinen Coup 2021 von dem vor einem Jahr: Im März 2020 war die Radsport-Szene unmittelbar nach Paris-Nizza von der Corona-Pandemie für mehrere Monate gestoppt worden.

Primoz Roglic hatte sich bei seinem Sturz am Schlusstag Schürfwunden zugezogen und konnte das hohe Tempo in der Schlussphase des Rennens nicht mehr mitgehen. Dazu kam auch noch ein mechanisches Problem. Der Vorsprung von fast einer Minute war nicht mehr viel wert, am Ende wurde der slowenische Ex-Skispringer durchgereicht. Hinter Maximilian Schachmann komplettierten Alexander Wlasow aus Russland und Ion Izaguirre aus Spanien das Podest bei der Rundfahrt.

Die Fernfahrt war in diesem Jahr nicht in Nizza beendet worden. Hintergrund sind die Corona-Schutzmaßnahmen in Frankreich. Da für Sonntag sonniges Wetter gemeldet war, sollten am geplanten Finalort an der Küste größere Menschenansammlungen vermieden werden.

Während Primoz Roglic Paris-Nizza am Sonntag enttäuscht beendete, zeigte Tour-Gewinner Tadej Pogacar bei der zeitgleich stattfindenden Rundfahrt Tirreno-Adriatico wieder einmal eine furiose Show. Er jagte in der Schlussphase des 205 Kilometer langen Teilstücks von Castellalto nach Castelfidardo hinter dem Solo-Ausreißer Mathieu van der Poel (Niederlande) her und landete am Ende nur zehn Sekunden hinter dem Cross-Weltmeister, der im Ziel völlig erschöpft zusammensackte. In der Gesamtwertung führt er deutlich.

© dpa-infocom, dpa:210314-99-818609/6

weiterführende Informationen:
➡️ Ergebnisse 8. Etappe Paris – Nizza
➡️ Gesamtklassement Paris – Nizza
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