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Olympischer Wald: IOC-Präsident pflanzt erste Bäume

Olympische Ringe - Foto: Michael Heuberger via handball-world
Olympische Ringe - Foto: Michael Heuberger via handball-world

Ein vom IOC geplanter Olympischer Wald hat die ersten Bäume, insgesamt sollen 90 Dörfer in Mali und Senegal von gut 2000 Hektar Wald- und Ackerfläche profitieren.

Ein Olympischer Wald mit zunächst 590.000 Bäumen ist vom IOC geplant: Die erste Pflanzphase für den vom Internationalen Olympischen Komitee initiierten und finanzierten Olympischen Wald im Senegal und in Mali hat bereits begonnen, die ersten 70.000 Setzlinge sind in der Erde. Anlässlich seines jüngsten Besuchs im Senegal, dem Gastgeber der Olympischen Jugendspiele 2026, pflanzte IOC-Präsident Thomas Bach einen symbolischen ersten Baum im künftigen Olympischen Jugenddorf in Dakar.

Die Pflanzaktion fand auf dem Universitätscampus von Diamniadio, der Heimat der Athletinnen bei den Olympischen Jugendspielen Dakar 2026, statt. Thomas Bach, der von den IOC-Mitgliedern Kirsty Coventry und Mamadou Diagna Ndiaye begleitet wurde, begrüßte den Fortschritt: „Ich freue mich, dass das Projekt nun angelaufen ist und die ersten 70.000 Bäume in senegalesischen und malischen Dörfern der Sahelzone gepflanzt worden sind.“

„Beim Olympischen Wald geht es um mehr als nur das Pflanzen von Bäumen. Die Gemeinden in der Sahelzone werden in hohem Maße von diesem Projekt profitieren, da es ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel, ihre Lebensmittelsicherheit, ihre Ernährung und ihre Einkommensmöglichkeiten verbessert. Die Olympische Bewegung hat es sich zum Ziel gesetzt, durch Sport zu einer besseren Welt beizutragen und der Olympische Wald ist ein Beispiel dafür“, erläutert der IOC-Präsident.

Thomas Bach erklärte weiter: „Der Olympische Wald ist ein wichtiges Instrument, damit das IOC im Jahr 2024 von einer klimaneutralen zu einer klimapositiven Organisation wird. Er hilft uns dabei, mehr Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu entnehmen, als wir selbst ausstoßen. Damit wollen wir für die gesamte Olympische Bewegung wegweisend sein.“ Insgesamt werden rund 590.000 einheimische Bäume in 90 Dörfern in Mali und Senegal als Teil des Olympischen Waldes über einen Zeitraum von vier Jahren gepflanzt, wodurch etwa 2000 Hektar degradierter Wald- und Ackerflächen wiederhergestellt werden.

Rouguiatou Diallo, Vertreterin aus dem Dorf Sinthiou Fissa, erklärte wie ihr Ort vom Olympischen Wald profitieren wird: „Seit fünf Jahren haben wir kaum noch Bäume. Es gab keinen Regen und eine Menge Staub. Das olympische Waldprojekt ist für die örtliche Bevölkerung, vor allem für Frauen und Kinder, von Vorteil. In unserem Dorf wurden verschiedene Obstbäume wie Zitronenbäume, Mangobäume und Mahagoni gepflanzt. Dies wird uns helfen, Unter- und Mangelernährung zu bekämpfen.“ Die Dorfbewohner sind auch in die Überwachung der Setzlinge eingebunden, so dass Probleme beim Wachstum schnell erkannt und Abhilfe geschaffen werden kann.

„Der Olympische Wald wird nicht nur CO2 durch das Pflanzen von Bäumen binden, sondern schafft auch vielfältige soziale, wirtschaftliche und ökologische Vorteile in einem Gebiet, das häufig von Dürren und Überschwemmungen heimgesucht wird. Dies führte in der Vergangenheit zu einer stetigen Verschlechterung des Bodens und der Nahrungsmittelsicherheit“, so der Pressedienst des DOSB. Der Olympische Wald ist Teil des „Great Green Wall“-Projekts (Große Grüne Mauer), einer von den Vereinten Nationen unterstützten Initiative zur Wiederherstellung geschädigter Landschaften in der Sahelzone.

Die Pflanzungen werden von Tree Aid vorgenommen, einer gemeinnützigen Organisation mit mehr als 35 Jahren Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Menschen in den Trockengebieten Afrikas. Tree Aid unterstützt den Kampf gegen die Armut und die Auswirkungen der Klimakrise durch den Anbau von Bäumen und die Wiederherstellung und den Schutz von Landschaften. „Die Große Grüne Mauer ist eine große Unterstützung für Gemeinden und Ökosystemen in afrikanischen Trockengebieten. Wir sind sehr stolz auf unsere Partnerschaft mit dem IOC. Das IOC-Engagement hilft, unsere Ressourcen für den Erhalt und die Wiederherstellung empfindlicher Ökosysteme aufzustocken und gefährdete Gemeinschaften zu unterstützen, die die Klimakrise am deutlichsten zu spüren bekommen“, sagte Tree-Aid-Vertreter Désiré Ouedraogo.

Lokaler Partner von Tree Aid ist La Lumière. Dessen Vertreter Ibrahima Diallo erklärte: „Erstens müssen wir den Senegal vor dem Fortschreiten der Dürre schützen und zweitens müssen wir eine große Menge an CO2 binden, weil der Bergbau zunimmt und wir in der Lage sein müssen, von unseren Böden in einer gesunden Umwelt zu leben. Deshalb ist die Bepflanzung so wichtig. Alle lokalen Gemeinschaften sind jetzt geschult und bereit, die Phase des Wissens- und Technologietransfers ist abgeschlossen. Nun sind wir mitten in der Pflanzphase.“ Um die Überlebenschancen der Bäume zu maximieren, ergreift das Team Maßnahmen zur Wassereinsparung und arbeitet mit den Gemeinden zusammen, um die für die örtlichen Bedingungen am besten geeigneten Baumarten auszuwählen.

Im Januar 2021 hatte das IOC angekündigt, dass es seine Emissionen im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen bis 2024 um 30 Prozent und bis 2030 um 50 Prozent reduzieren wird. „Darüber hinaus wird es mehr als 100 Prozent seiner verbleibenden Emissionen kompensieren. Der Olympische Wald ist ein entscheidendes Instrument auf diesem Weg. Er wird es dem IOC ermöglichen, bis 2024 klimapositiv zu werden, indem er etwa 200.000 Tonnen Kohlendioxidäquivalent (t CO2e) bindet, eine Menge, die über den voraussichtlichen Gesamtemissionen des IOC für den Zeitraum 2021 – 2024 liegt“, so der Pressedienst des DOSB.

➡️ weitere Informationen auf der Seite des IOC

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