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Das war die Nacht bei der Leichtathletik-WM

Nach ihrem Fabel-Weltrekord über 400 Meter Hürden posiert Sydney Mclaughlin mit ihrer Goldmedaille. Foto: Michael Kappeler/dpa
Nach ihrem Fabel-Weltrekord über 400 Meter Hürden posiert Sydney Mclaughlin mit ihrer Goldmedaille. Foto: Michael Kappeler/dpa

Sydney McLaughlin sorgt für den ersten Weltrekord der WM und unterbietet ihre eigene Bestzeit über 400 Meter Hürden. Zwei deutsche Stabhochspringer ziehen wie die Sprintstaffel ins Finale ein.

Zum Abschluss des achten Wettkampftages gibt es den ersten Weltrekord bei der Leichtathletik-WM in Eugene – und was für einen.

In sensationellen 50,68 Sekunden holt die Amerikanerin Sydney McLaughlin Gold über 400 Meter Hürden. Für die Deutschen gibt es die nächsten Enttäuschungen in den USA – doch zur Abwechslung auch ein paar Lichtblicke.

Stabhochsprung, Männer:

Bo Kanda Lita Baehre erreichte das WM-Finale im Stabhochsprung. Foto: Michael Kappeler/dpa
Bo Kanda Lita Baehre erreichte das WM-Finale im Stabhochsprung. Foto: Michael Kappeler/dpa

5,75 Meter waren nötig für den Finaleinzug – der WM-Vierte und deutsche Meister Bo Kanda Lita Baehre im dritten Versuch und Oleg Zernikel als Bester seiner Gruppe übersprangen diese Höhe beide. Torben Blech dagegen blieb schon an der Einstiegshöhe von 5,30 Metern hängen.

Wenn es in der Nacht zum Montag (2.25 Uhr MESZ/ARD) um die Medaillen geht, ist Olympiasieger und Europameister Armand Duplantis aus Schweden der Mann, den es zu schlagen gilt – falls das möglich ist. Der amerikanische Titelverteidiger Sam Kendricks ist wegen einer Verletzung bei der WM nicht dabei.

4×100 Meter, Frauen:

Stehen im Finale der 4x100-Meter-Staffel: Alexandra Burghardt, Gina Lückenkemper, Rebekka Haase und Tatjana Pinto. Foto: Michael Kappeler/dpa
Stehen im Finale der 4×100-Meter-Staffel: Alexandra Burghardt, Gina Lückenkemper, Rebekka Haase und Tatjana Pinto. Foto: Michael Kappeler/dpa

Das deutsche Quartett mit Tatjana Pinto, Alexandra Burghardt, Gina Lückenkemper und Rebekka Haase erreichte in 42,44 Sekunden den dritten Platz im Vorlauf und sprintet in der Nacht zum Sonntag (4.30 Uhr MESZ/ZDF) um die Medaillen.

Schneller waren im gleichen Rennen nur die vier Frauen aus Großbritannien in 41,99 Sekunden und Jamaika in 42,37 Sekunden. Die USA unterstrichen mit der Siegerzeit von 41,56 Sekunden im zweiten Vorlauf den Anspruch auf Gold im Finale.

4×100 Meter, Männer:

Die deutsche Männer-Staffel mit Kevin Kranz, Joshua Hartmann, Owen Ansah und Lucas Ansah-Peprah patzte bei den ersten beiden Stabwechseln und kam in 38,83 Sekunden ins Ziel. Deutschland wurde nach der Disqualifikation von Japan und Nigeria zwar auf Platz vier gewertet, das reichte aber auch nicht zum Weiterkommen.

Dabei hatten die vier Läufer in dieser Besetzung Anfang Juni in Regensburg den deutschen Rekord noch auf 37,99 Sekunden verbessert, bei der WM mussten sie aber auf der schwierigen Bahn 1 mit der engsten Kurve laufen. Die US-Staffel war in 37,87 Sekunden am schnellsten und ist im Finale in der Nacht zum Sonntag (04.50 Uhr MESZ/ZDF) Favorit.

Speerwerfen, Frauen:

War nach ihrem letzten Platz im Finale enttäuscht: Annika Marie Fuchs. Foto: Michael Kappeler/dpa
War nach ihrem letzten Platz im Finale enttäuscht: Annika Marie Fuchs. Foto: Michael Kappeler/dpa

Annika Marie Fuchs hat im Finale den zwölften und letzten Platz belegt. Die 25-Jährige vom SC Potsdam kam mit ihren ersten drei Würfen nicht über 56,46 Meter hinaus und blieb damit klar unter ihrer Saisonbestleistung von 61,06 Metern, die für drei weitere Versuche gereicht hätte.

Den WM-Titel holte sich wie schon 2019 Kelsey-Lee Barber aus Australien mit einem Wurf auf 66,91 Meter. Kara Winger aus den USA schob sich im letzten Versuch noch auf den Silber-Rang und warf, gefeiert vom gesamten Stadion, 64,05 Meter. Haruka Kitaguchi aus Japan bekam Bronze mit 63,27 Metern.

800 Meter, Frauen:

Weder Majtie Kolberg noch Christina Hering waren schnell genug für die Teilnahme am Finale. Kolberg kam nach 2:01,36 Minuten ins Ziel, Hering war im langsamsten der drei Halbfinal-Läufe nach 500 Metern noch Dritte, im Ziel nach 2:01,57 Minuten dann aber Letzte.

Olympiasiegerin Athing Mu aus den USA ließ als schnellste Läuferin mit 1:58,12 Minuten keinen Zweifel an ihrer Favoritenrolle im Finale in der Nacht zu Montag (3.35 Uhr MESZ/ARD).

400 Meter, Frauen:

Die zweimalige Olympiasiegerin Shaunae Miller-Uibo von den Bahamas hat nach WM-Silber 2019 in Doha erstmals den WM-Titel geholt. Ihre 49,11 Sekunden waren die beste Zeit dieser Saison.

Miller-Uibo war 0,49 Sekunden schneller als Marileidy Paulino aus der Dominikanischen Republik. Bronze ging an Sada Williams aus Barbados.

400 Meter, Männer:

Olympiasieger Michael Norman hat auch den WM-Titel geholt. Angetrieben von den lauten Zuschauern im Hayward Field verteidigte er seinen Vorsprung auf der Zielgerade und war nach 44,29 Sekunden Erster. Mit 0,19 Sekunden Rückstand holte Kirani James aus Grenada Silber, der Brite Matthew Hudson-Smith bekam Bronze.

400 Meter Hürden, Frauen:

Olympiasiegerin Sydney McLaughlin hat mit einem Fabelweltrekord in 50,68 Sekunden ihren ersten WM-Titel gewonnen. Die 22 Jahre alte US-Amerikanerin unterbot ihre alte Bestzeit um unwirkliche 0,73 Sekunden.

Silber ging in 52,27 Sekunden an Femke Bol aus den Niederlanden. Bronze holte Dalilah Muhammad aus den USA mit 53,13 Sekunden.

Es war der erste Weltrekord bei dieser WM. McLaughlin bekommt für WM-Gold eine Prämie von 70.000 US-Dollar und für den Weltrekord weitere 100.000 US-Dollar. Sie ist nun fünf der sechs besten jemals über die 400 Meter Hürden gestoppten Zeiten gelaufen.

© dpa-infocom, dpa:220723-99-127093/3


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