Sport

Konkrete Standards für nachhaltige Sportveranstaltungen

Tag des Handballs - Fußball-Stadion in Frankfurt
Tag des Handballs - Fußball-Stadion in Frankfurt

Am 23. November fand der Auftakt für das vom Bund mit rund 700.000 Euro gemeinsam geförderte Vorhaben „Auf dem Weg zu nachhaltigen Sport(groß)veranstaltungen in Deutschland“ statt. Zunächst sollen in dem von Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) und Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) geförderten Projekt konkrete Standards und Empfehlungen entwickelt werden.

„Sportgroßveranstaltungen in unserem Land sind Bühnen für sportliche Höchstleistungen, sie begeistern die Zuschauerinnen und Zuschauer und können über den Sport hinaus Wirkung entfalten“, erklärte Bundesinnenministerin Nancy Faeser. „Ich bin überzeugt: Sportgroßveranstaltungen müssen ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltig und an den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte ausgerichtet sein. Mit diesem Projekt werden wir klare Grundlagen für unser Handeln schaffen, aber gleichzeitig auch den Veranstaltern und Sportverbänden ganz konkrete Unterstützung an die Hand geben.“

Bundesumweltministerin Steffi Lemke hebt hervor: „Sportgroßveranstaltungen begeistern Millionen, können künftig aber nur dann wirklich erfolgreich sein, wenn sie einen ambitionierten Nachhaltigkeitsansatz verfolgen. Das Vorhaben ist deshalb ein entscheidender Schritt für mehr Nachhaltigkeit im Sport. Veranstalter erhalten nun Empfehlungen zur Nachhaltigkeit im ökologischen Bereich etwa von Mobilität über Energieeffizienz bis hin zu Ressourcen- und Wasserfragen.“

„Einerseits setzen sich die Veranstalter selbst entsprechende Nachhaltigkeitsziele, andererseits fordert auch die Öffentlichkeit deutlich mehr Nachhaltigkeit bei der Organisation von Sportveranstaltungen. Wichtig ist mir, bei diesem Vorhaben die vielen mittleren und kleinen Veranstaltungen jedes Jahr weiterhin ebenfalls mitzudenken. Die geplanten praxisbezogenen Empfehlungen erleichtern besonders auch Veranstaltern kleinerer Events eine nachhaltige Umsetzung“, so Lemke weiter.

Konkrete Standards ein erstes Ziel

In enger Zusammenarbeit von Sport, Wissenschaft und Politik entwickeln der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und seine Projektpartner, die Deutsche Sporthochschule Köln (DSHS) und das Öko-Institut, konkrete Standards und Empfehlungen für nachhaltige und wertebezogene Sportveranstaltungen.

„Dabei sollen der bestehende Leitfaden und das Portal „Green Champions 2.0 für nachhaltige Sportveranstaltungen“ des DOSB, die mit einer BMUV-Förderung entstanden sind, einbezogen werden. Neben der Weiterentwicklung des bisherigen ökologischen Schwerpunkts sollen künftig auch Empfehlungen zur wirtschaftlichen und sozialen Säule der Nachhaltigkeit hinzukommen“, so der DOSB.

„Ganz konkret sollen dadurch Unterstützungselemente für Veranstalter von Sportgroßveranstaltungen und Sportverbände zur Berücksichtigung und Einhaltung der Nachhaltigkeitsanforderungen entwickelt und getestet werden. Für Veranstaltungen mittlerer und kleiner Größe werden ebenfalls konkrete Empfehlungen erarbeitet“, erklärt der DOSB weiter.

Das Projekt ist auf zwei Jahre angesetzt. „Die Ergebnisse sollen vor allem dazu dienen, den Veranstaltern einen verlässlichen Rahmen zu geben, um Sportveranstaltungen in Deutschland mit einem positiveren und nachhaltigen Effekt auf Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft ausrichten zu können“, heißt es von Seiten des DOSB.

Das Vorhaben ist zentraler Bestandteil der Umsetzung der im März 2021 gemeinsam vom BMI und DOSB verabschiedeten Nationalen Strategie Sportgroßveranstaltungen. Zu den Leitlinien der Nationalen Strategie Sportgroßveranstaltungen zählen Grundlagen für eine transparente staatliche Förderung von Sportgroßveranstaltungen und die Einbeziehung von Mindeststandards in den Bereichen Umwelt, Integrität, Sicherheit und Menschenrechte.

Die Erfahrungen und Ideen aus der Vorbereitung von herausragenden Sportereignissen in den kommenden Jahren werden sollen eng verzahnt: „Die Special Olympics World Games 2023 in Berlin, die Fußball-Europameisterschaft der Herren (UEFA EURO 2024) und die World University Games 2025 in der Region Rhein-Ruhr sollen zeigen, welche Maßstäbe und Werte mit Sportgroßveranstaltungen in Deutschland gesetzt und gelebt werden können“, so der DOSB.

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