Sport

Gewichtheben will attraktiver werden: BVDG mit 70-Schritte-Plan

Deutsche Gewichtheber stellen sich für die Zukunft neu auf: Die „Agenda 2028“ soll in siebzig Schritten zur Modernisierung und Professionalisierung beitragen.

Mit dem Strategiepapier „Agenda 2028“ hat sich der Bundesverband Deutscher Gewichtheber (BVDG) ehrgeizige Ziele gesetzt. Das Kontextpapier, das beim Bundestag in Leimen vorgestellt wurde, listet konkrete Schritte auf, um die Sportart attraktiver zu machen und um dafür zu sorgen, dass der BVDG Mitglied der Olympischen Familie bleibt.

Präsident Florian Sperl hatte in seinem Jahresbericht noch einmal leidenschaftlich für die „Agenda 2028“ geworben. „Und von den Vertreterinnen und Vertretern der Landesverbände, die bei der Jahres-Hauptversammlung des Bundesverbandes Deutscher Gewichtheber (BVDG) am Bundesstützpunkt in Leimen zusammengekommen waren, kam großes Lob und einmütige Unterstützung für das richtungsweisende Konzept“, berichtet der Pressedienst des DOSB.

„Wir standen vor der Wahl des ,Weiter so’ verbunden mit der drohenden Bedeutungslosigkeit oder einer nachhaltigen Entwicklung unserer Sportart, um sie für die Zukunft gut aufzustellen. Ich bin froh, dass die ,Agenda 2028‘, die wir gemeinsam erarbeitet haben, alle überzeugt hat und wir jetzt mit voller Kraft an die Umsetzung der genannten Ziele gehen können“, freute sich Florian Sperl.

Das Konzept sieht 70 Schritte vor, um das Gewichtheben moderner und attraktiver aufzustellen und somit stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken. So sollen neue Zielgruppen erreicht werden. „Der Bundesverband Deutscher Gewichtheber wird mit der Umsetzung der ,Agenda 2028‘ seinen Teil zur Modernisierung und Professionalisierung beitragen, um das Gewichtheben als Olympischen Sport in eine erfolgreiche Zukunft zu führen“, erklärte Prof. Dr. Thomas Rieger, Vizepräsident Sport.

Florian Sperl hatte in seinem Rechenschaftsbericht außerdem auf ein arbeitsreiches Jahr zurückgeblickt. So war der 34-Jährige im Juni in das Executive Board des Weltverbandes IWF gewählt worden, um auch international die notwendigen Reformendes olympischen Sportverbandes voranzutreiben. „Der Ausschluss von Olympischen Spielen war eine ganz konkrete Gefahr. Diese haben die Reformkräfte in der IWF abgewendet“, erklärte Florian Sperl. In Gesprächen mit politischen Entscheidern, Fernsehanstalten und Kolleg*innen anderer Sportverbände suchte und sucht er weitere Kooperationen, um die Sportart nachhaltig zu sichern.

Sportdirektor Frank Mantek zog eine positive Bilanz der deutschen Spitzenathlet*innen. Er hob vor allem die Erfolge bei den Europameisterschaften in Tirana hervor. Dabei hatten die Schützlinge von Bundestrainer Almir Velagic acht Medaillen gewonnen sowie zahlreiche neue Bestleistungen aufgestellt. Der mehrfache Olympiaheber Velagic hatte jüngst sein Trainerdiplom an
der Sporthochschule Köln mit 1,8 bestanden.

Für die Sommerspiele 2024 in Paris verwies Mantek auf die hohen Hürden der Teilnahme. „Es war noch nie so schwer, bei Olympia dabei zu sein, wie für Paris. Schuld daran sind die Verfehlungen des ehemaligen Weltpräsidenten, so dass wir 2024 insgesamt nur noch 120 Teilnehmende in fünf Gewichtsklassen am Start haben. In Tokio waren es noch knapp 200 in sieben Kategorien.“ Dennoch ist Mantek davon überzeugt, dass die Schwerathlet*innen auch 2028 in Los Angeles an die Hantel gehen werden. „Die Reformen sind eingeleitet, die Forderungen des Internationalen Olympischen Komitees werden erfüllt, das sieht das IOC auch“, so der frühere Bundestrainer.

Bei den Wahlen wurden die bereits interimsmäßig arbeitenden Daniela Jantzen (Vizepräsidentin Finanzen und Verwaltung), Prof. Dr. Thomas Rieger (Vizepräsident Sport) sowie Dennis Eichner (Vizepräsident Bundesliga) in ihren Ämtern bestätigt. Florian Sperl bedankte sich nochmals bei den aus persönlichen Gründen ausgeschiedenen Vorstandskollegen André Rohde und Jürgen Spieß. Mit großer Mehrheit beschlossen die Mitglieder des Bundestages außerdem eine neue Struktur der Finanz- und Gebührenordnung, verbunden mit einer moderaten Erhöhung der Beiträge. Der Bundestag 2023 findet am 23. September wieder in Leimen statt.

[plista widgetname=plista_widget_belowArticle]

Hinterlasse einen Kommentar