Fußball Sport Topnews

Trennung an Fußball-Spitze: DFB und Oliver Bierhoff lösen Vertrag auf

Fußball (xxx) - Foto: Sascha Klahn
Fußball (xxx) - Foto: Sascha Klahn

„Oliver Bierhoff und der DFB haben sich heute darauf verständigt, seinen bis 2024 laufenden Vertrag vorzeitig aufzulösen“, so der Deutsche Fußball-Bund in einer Pressemeldung am Montag zur Trennung vom bisherigen Direktor und Geschäftsführer für die Fußball-Nationalmannschaft und die Akademie des DFB.

„Oliver Bierhoff kam 2004 nach einer überaus erfolgreichen Profikarriere zum DFB. Zuvor schoss er 37 Tore in 70 Länderspielen und machte Deutschland 1996 mit seinen beiden Finaltoren zum Europameister. Zwei Jahre nach seinem letzten Länderspiel begann er 2004 zunächst als Manager der Nationalmannschaft“, berichtet der DFB in seiner Pressemeldung über den Wechsel des früheren Profis in das Verbandsmanagement.

Mit dem Sieg des DFB-Teams bei der Fußball-WM 2014 wuchsen seine Aufgaben: „2018 wurde er Direktor Nationalmannschaften und Akademie und 2022 Geschäftsführer Nationalmannschaften und Akademie der DFB GmbH & Co KG. Ab 2015 übernahm er die Projektleitung für die geplante DFB-Akademie. Er war innovativer Treiber bei der Entstehung des neuen DFB-Campus“, so der DFB über seine Tätigkeit.

„In seiner Ära erreichte die Deutsche Nationalmannschaft bei sechs Welt- und Europameisterschaften in Folge mindestens das Halbfinale und krönte sich 2014 mit dem WM-Titel. Dazu kamen der Gewinn des Confed Cups 2017 und zwei U21 EM-Titel“, so der DFB – bei den letzten Turnieren gab es aber Rückschläge, bei der WM 2022 gab es das Aus für das DFB-Team wie schon 2018 in der Vorrunde.

„Oliver Bierhoff hat sich große Verdienste um den DFB erworben. Auch wenn die letzten Turniere hinter den sportlichen Zielen zurückblieben, steht er für große Momente“, so DFB-Präsident Bernd Neuendorf, der anfügt: „Sein Wirken wird für immer mit dem WM-Erfolg in Brasilien verbunden bleiben. Er verfolgte auch in unruhigen Zeiten stets seine Ziele und Visionen und hat den DFB nachhaltig geprägt. Ich danke Oliver Bierhoff im Namen der DFB-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für alles, was er für uns und den Fußball in Deutschland geleistet hat.“

„Wir wünschen Oliver Bierhoff für sein künftiges Wirken alles Gute“, schreibt der Deutsche Fußballbund in seiner Pressemeldung. Ob es für die bislang von Oliver Bierhoff ausgeführten Aufgaben einen oder mehrere direkte Nachfolger geben wird, oder eine Anpassung der Struktur folgt, scheint offen. „Über die Nachfolgeregelung werden die DFB-Gremien beraten“, so der Verband in seiner Pressemeldung.

Stellungnahme Oliver Bierhoff

„Nach 18 Jahren in verantwortlichen Positionen beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) habe ich mit sofortiger Wirkung meine Tätigkeit als Geschäftsführer Nationalmannschaften & Akademie beendet. Darauf habe ich mich heute mit Präsident Bernd Neuendorf verständigt. Ich mache damit den Weg frei für neue Weichenstellungen“, so Oliver Bierhoff in einer vom DFB veröffentlichten persönlichen Erklärung.

„Es war eine intensive, spannende und lehrreiche Zeit, in der wir gemeinsam große Erfolge feiern konnten, Rückschläge verarbeiten mussten und außergewöhnliche Projekte umsetzen durften. Meine Aufgabe war vom ersten bis zum letzten Tag Teamwork“, betonte der frühere Nationalspieler bei seinem Abschied.

Er fügte an: „Ich danke all den Menschen von Herzen, die mir in dieser Zeit mit ihrem Einsatz, ihren Ideen und ihrer Leidenschaft zur Seite gestanden haben. Ich bin stolz auf das, was ich gemeinsam mit meinen Mitarbeitern, unseren Nationaltrainerinnen und Nationaltrainern und den Betreuerstäben geleistet habe. Solche Teams um sich zu haben, war ein Privileg.“

„Mein Wirken war stets getrieben von der Überzeugung, mein Bestes für den DFB und die Nationalmannschaften zu geben. Umso mehr schmerzt mich das Abschneiden der Männer-Nationalmannschaft bei den Weltmeisterschaften in Russland und Katar“, fügt Oliver Bierhoff mit Blick auf die zuletzt unbefriedigenden Ergebnisse des Aushängeschildes des Verbands an.

„Ich gehe deshalb auch nicht ohne die nötige Selbstkritik. In den vergangenen vier Jahren haben wir es nicht geschafft, an frühere Erfolge anzuknüpfen und den Fans wieder Grund zum Jubeln zu geben. Einige Entscheidungen, von denen wir überzeugt waren, haben sich nicht als die richtigen erwiesen. Das bedauert niemand mehr als ich. Dafür übernehme ich die Verantwortung“, erläutert der scheidende Funktionär.

Er blicke mit Stolz auf die Fortschritte und die Arbeit der DFB-Akademie. „Ich bin überzeugt davon, dass sie einen maßgebenden Beitrag zur Entwicklung des deutschen Fußballs leisten wird“, so Oliver Bierhoff. „Dass ich dieses ehrgeizige Großprojekt von der Idee bis zur Realisierung über Jahrzehnte hinweg unter hohem persönlichem Einsatz begleiten durfte, war eine einzigartige Erfahrung“, so der Europameister von 1996, der betont der DFB-Campus als neue Heimat für die Nationalteams mache ihn „glücklich“.

Er wünsche dem DFB „viel Erfolg“ und sich Unterstützung der Fans für die Teams – insbesondere für die Heim-EM 2024. „Der Fußball hat mein Leben geprägt und wird mich weiter begleiten. Es war mir eine große Ehre, so lange für den deutschen Fußball gearbeitet zu haben“, so Oliver Bierhoff. Wie seine Nachfolge beim DFB ist auch die Zukunft bei Oliver Bierhoff offen.

weiterführende Informationen:
➡️ Pressemeldung des DFB
➡️ persönliche Erklärung Oliver Bierhoff
➡️ Biographie Oliver Bierhoff bei DFB
➡️ Oliver Bierhoff bei wikipedia.de

[plista widgetname=plista_widget_belowArticle]

Hinterlasse einen Kommentar