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Rummenigge: Bayerns Flug-Chaos vor Club-WM „Slapstick“

Die Deutsche Flugsicherung hatte dem Flugzeug mit dem FC Bayern an Bord keine Startfreigabe erteilt. Foto: Sven Hoppe/dpa
Die Deutsche Flugsicherung hatte dem Flugzeug mit dem FC Bayern an Bord keine Startfreigabe erteilt. Foto: Sven Hoppe/dpa

Der FC Bayern ist wütend auf die Brandenburger Behörden. Der zunächst verweigerte Abflug zur Club-WM nach dem Spiel bei Hertha BSC erzürnt Boss Rummenigge noch immer. Schließlich fühlen sich die Münchner als wichtiger Vertreter für Deutschland.

Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge ist auch mit etwas Abstand noch schwer verärgert wegen des Flug-Chaos bei der Reise der Münchner zur Club-WM nach Katar.

Der stark verzögerte Abflug des Teams aus Berlin sei „ein Slapstick, eine lächerliche Nummer, an der sich irgendeiner abgearbeitet hat, der jetzt hoffentlich zuhause sitzt und mal darüber nachdenken sollte“, sagte Rummenigge der Bild nach der Ankunft in Doha.

Zuvor hatte die Deutsche Flugsicherung dem Flugzeug mit dem FC Bayern an Bord mit Blick auf die Nachtflugbeschränkungen am Flughafen BER die Startfreigabe nicht erteilt.

Deshalb konnten die Münchner nicht wie geplant direkt nach dem 1:0-Bundesligasieg bei Hertha BSC am Freitagabend nach Katar fliegen, sondern erst mit mehreren Stunden Verspätung und einer Zwischenlandung in München die Reise antreten.

„Man hatte immer den Eindruck, in Brandenburg ist irgendeiner, der den FC Bayern nicht mag oder irgendein Problem mit dem FC Bayern hat und dementsprechend uns Hürden in den Weg gestellt hat“, sagte Rummenigge.

Mannschaft habe „keinen Zirkus gemacht“

Nach Angaben des für den BER zuständigen Brandenburger Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung erfolgte die Bitte um Startfreigabe für den Flug um 00.03 Uhr. Ab Mitternacht herrscht auf dem Flughafen der Hauptstadt ein fünfstündiges Flugverbot.

„Wir waren alle aufgebracht“, sagte Rummenigge. Die Mannschaft, die im Flieger übernachtete, habe auch dank der guten Laune wegen des Erfolgs bei der Hertha aber „überhaupt keinen Zirkus gemacht und das Chaos gut weggesteckt“, fügte der Vorstandsvorsitzende hinzu.

Von den Verantwortlichen habe er sich mehr Rücksicht auf den FC Bayern erwartet. Die Münchner würden schließlich bei der Club-WM in Katar „als deutscher Verein für unser Land“ antreten. Der Titelgewinn „würde der Bundesliga und damit auch unserem Land nicht schlecht zu Gesicht stehen“, sagte Rummenigge.

Zuvor hatte der frühere Bayern-Präsident Uli Hoeneß den Vorfall am Flughafen BER als „Skandal ohne Ende“ kritisiert. Es handle sich um eine „Unverschämtheit der Verantwortlichen“ und einen „Schildbürgerstreich“, wetterte Hoeneß im Bayerischen Rundfunk.

Bayern-Coach Hansi Flick indes will die chaotische Anreise hinter sich lassen. „Es ist ein großes Ziel für uns, eine herausragende Saison mit dem sechsten Titel abzuschließen“, sagte er. „Wir müssen das, was mit der Anreise war, ad acta legen.“

Der deutsche Rekordmeister kam erst am Samstagnachmittag in Doha an. Die Eingewöhnungszeit vor Ort ist für die Bayern durch die massive Abflugverspätung knapp geworden.

Für Sonntag ist ein Training angesetzt. Bereits am Montag treffen die Münchner bei der Club-WM als europäischer Champions-League-Sieger im Halbfinale auf Al Ahly SC aus Ägypten. Am Donnerstag kommender Woche wird das Endspiel ausgetragen.

© dpa-infocom, dpa:210206-99-332274/3
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