Fußball

Rückkehrer Khedira holt mit Hertha BSC einen Punkt in Stuttgart

Hertha-Neuzugang Sami Khedira (l) konnte mit Berlin einen Punkt seinem Ex-Club VfB Stuttgart mitnehmen. Foto: Tom Weller/dpa
Hertha-Neuzugang Sami Khedira (l) konnte mit Berlin einen Punkt seinem Ex-Club VfB Stuttgart mitnehmen. Foto: Tom Weller/dpa

Sami Khedira bereitet bei seiner Rückehr mit Hertha BSC zum VfB Stuttgart den Ausgleich vor. Für die abstiegsbedrohten Berliner ist es der erste Punktgewinn unter Rückkehrer-Trainer Pal Dardai.

Sami Khedira bekam nach der emotionalen Rückkehr zu seinem Herzensverein VfB Stuttgart von Hertha-Trainer Pal Dardai ein Lob. Und der historische Berliner Torschütze Luca Netz fand es „überragend“, mit dem Weltmeister von 2014 in einem Team zu spielen.

Der 33-Jährige hat bei seinem ersten Wiedersehen mit dem VfB als Gegner seinen Wert bewiesen – und war als Joker mit seiner Vorlage zum späten 1:1 (0:1)-Endstand entscheidend am wichtigen Punktgewinn für Hertha BSC im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga beteiligt.

Es sei „ein ungewohntes Gefühl“ gewesen, gegen seinen früheren Verein zu spielen, bilanzierte Khedira am Samstag am Mikrofon des Pay-TV-Senders Sky: „Aber letztendlich war es ein Pflichtspiel und deswegen war es im Großen und Ganzen eine schöne Rückkehr.“

Sein Pass auf Netz war so offenbar nicht gewollt, dem erst 17-Jährigen gelang aber in der 82. Minute noch der Ausgleich und belohnte die Gäste nach einem schwachen Beginn für eine bessere zweite Hälfte. Das Tor wurde noch mit Videobildern überprüft, zählte aber. Für Netz war es der erste Treffer – er ist nun mit 17 Jahren bislang jüngster Bundesliga-Torschütze der Berliner.

„Ich denke, allgemein haben wir in der zweiten Halbzeit einen viel besseren Zugriff gehabt, die Mannschaft hat das viel besser umgesetzt“, sagte Khedira. Anders als beim 0:1 gegen den FC Bayern wartete Dardai nicht bis zur Schlussphase, sondern wechselte den Neuzugang bereits in der 58. Minute ein, als die Gäste nach dem Gegentor von Sasa Kalajdzic (45.+1) zurücklagen.

Sami Khedira wurde 2007 mit dem VfB deutscher Meister – nun absolvierte er gegen seinen Ex-Verein sein 100. Bundesligaspiel. „Er hat der Mannschaft Stabilität gegeben. Die Mannschaft hat ihn gebraucht“, meinte Dardai. Auch Khedira konnte aber nicht verhindern, dass die Hertha nun schon seit sieben Spielen sieglos ist.

Erster Punkt unter Dardai

Für die abstiegsbedrohten Berliner war es der erste Punkt unter Trainer-Rückkehrer Dardai, sie stecken aber als Tabellen-15. weiter direkt vor der Abstiegszone fest. Der VfB bewahrte als Zehnter den sicheren Vorsprung auf die Hertha. Probleme nehmen die Stuttgarter aufgrund der vereinspolitischen Spannungen jedoch auch ohne sportlichen Druck reichlich mit in die kommenden Wochen.

Die sportlichen Schwierigkeiten der Berliner soll auch Khedira lösen. 3941 Tage nach seinem letzten Heimspiel als VfB-Profi musste er bei eisigen Temperaturen zunächst von seinem Reservistenplatz auf der Tribüne aus sehen, wie die Stuttgarter schnell deutlich überlegen waren.

Es dauerte aber rund eine halbe Stunde, bis die Gastgeber zu gefährlichen Chancen kamen, bei denen zunächst zu wenig heraussprang. Kalajdzic vergab zwei Riesenmöglichkeiten, ehe er doch noch erfolgreich abschloss: Beim Freistoß täuschte Erik Thommy an, doch Sosa flankte – und der Kopfball des Österreichers landete im Netz.

Schiedsrichter Harm Osmers entschied allerdings auf Abseits. Erst nach bangem Warten jubelte der VfB, der Kölner Videokeller korrigierte die Entscheidung. Von Hertha kam in der Offensive wenig. Allein Dodi Lukebakio schoss in der ersten Hälfte aufs Tor – allerdings links vorbei und schon in der dritten Minute.

„Ich habe das Gefühl gehabt, dass wir im Verlauf der ersten Halbzeit immer stärker geworden sind“, sagte VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo. Dann habe es einen „kleinen Bruch“ gegeben. „Unterm Strich denke ich, dass das 1:1 nicht unbedingt nötig war.“ Dardai meinte: „Nach so einer erschreckenden ersten Halbzeit sollten wir zufrieden sein.“

© dpa-infocom, dpa:210213-99-428586/4

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