Fußball

Ausgleich in Nachspielzeit: Mainz erkämpft sich Punkt gegen Leverkusen

Kevin Stöger (r) rettet Mainz dank eines Last-Minute-Treffers einen Punkt in Leverkusen. Foto: Federico Gambarini/dpa
Kevin Stöger (r) rettet Mainz dank eines Last-Minute-Treffers einen Punkt in Leverkusen. Foto: Federico Gambarini/dpa

Bayer Leverkusen verspielte beim 2:2 gegen den Vorletzten FSV Mainz 05 eine 2:0-Führung in den letzten Minuten. Die Stimmung war entsprechend angespannt. Ganz anders bei den Mainzern, die nun wieder Hoffnung im Abstiegskampf haben.

Niklas Lomb fasste sein lange ersehntes Bundesliga-Debüt in einem Wort zusammen: „Scheiße!“

Mit 27 Jahren hatte der Ersatz-Torhüter von Bayer Leverkusen nach zwei Einsätzen in unbedeutenden Europa-League-Partien endlich in der ersten Liga spielen dürfen. Und dann das.

„Wenn du bis zur 89. Minute mit 2:0 führst, darfst du nicht mehr 2:2 spielen“, sagte Lomb. Doch genau das ist Champions-League-Aspirant Leverkusen am Samstag passiert. Zu Hause. Gegen den Vorletzten FSV Mainz 05. Und das verdient. Das Lob von Trainer Peter Bosz, Lomb habe „seine Arbeit gut gemacht“, war in diesem Moment ein schwacher Trost.

„Wir haben das gekriegt, was wir uns im negativen Sinne erarbeitet haben“, sagte Routinier Sven Bender, der beim 2:2 den Ball unglücklich vor die Füße von Schütze Kevin Stöger (90.+2) schlug. „Wenn es jemandem hilft, nehme ich das auf meine Kappe“, sagte der 31-Jährige: „Aber was soll ich machen? Ich wollte klären, bevor der Spieler hinter mir ihn reinmacht.“

Bosz zeigte sich nachher „richtig sauer“. Und erklärte gar: „Ich werde älter, vielleicht werden meine Erinnerungen schlechter. Aber so, wie ich mich erinnere, war das in Bezug auf unser Passspiel, die Zweikämpfe und das Positionsspiel das schlechteste Spiel, das ich von meiner Mannschaft gesehen habe.“

Deshalb sei er nach dem 2:0 durch Patrik Schick (84.) nach der frühen Führung von Lucas Alario (14.) nicht ruhig gewesen: „Es hatte sich angekündigt. So was spürt man im Fußball“, erklärte Peter Bosz.

Löw verpasst nicht viel

Mit dem kurzfristigen Fehlen von Joachim Löw habe das freilich „nichts zu tun“, versicherte Bosz. Der Bundestrainer wollte eigentlich im Stadion sein, fehlte nach Angaben der Gastgeber aber wegen „Problemen bei der Anreise“. Er verpasste nicht viel, seine Kandidaten fielen nicht besonders auf.

Der für alle acht Länderspiele 2020 nominierte Jonathan Tah sah früh Gelb (3.), machte einen Stellungsfehler bei einem Pfosten-Kopfball (16.) und wurde nach einer Stunde ausgewechselt.

Der nur beim erfolgreichen Confed Cup 2017 berücksichtigte Kerem Demirbay agierte als Achter ordentlich, aber nicht so stark wie beim 5:2 in der Vorwoche gegen Stuttgart.

Der im November berufene Nadiem Amiri kam nach gerade beendeter Quarantäne erst in der 72. Minute für Demirbay. Auch auch der 17 Jahre alte Florian Wirtz agierte insgesamt eher unauffällig.

Ganz anders war die Stimmungslage bei den Mainzern. „Das fühlt sich an wie ein Sieg“, jubelte Sportdirektor Martin Schmidt. Trainer Bo Svensson hat mit seinem Team nun mit sieben Punkten aus den letzten vier Spielen so viele Zähler geholt wie in der gesamten Vorrunde. Und mit den Einwechslungen der Torschützen Robert Glatzel (89.) und Stöger bewies er ein gutes Händchen. „Ich bin jetzt nicht der große Taktik-Fuchs“, sagte der Däne lachend: „Aber ich bin stolz auf die Mannschaft.“

© dpa-infocom, dpa:210213-99-428646/6

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