Fußball

Natürlich der Weltfußballer – Lewandowski rettet FC Bayern in Leverkusen

Robert Lewandowski (M) erzielte beide Tore der Bayern. Foto: Bernd Thissen/dpa-pool/dpa
Robert Lewandowski (M) erzielte beide Tore der Bayern. Foto: Bernd Thissen/dpa-pool/dpa

Was für ein Jahresabschluss der Bayern in der Bundesliga. Lange steht es im Spitzenspiel bei Bayer Leverkusen 1:1. Doch dann legt der Weltfußballer noch einen nach.

Der frisch gekürte Weltfußballer 2020 Robert Lewandowski grinste breit, seine Teamkollegen des FC Bayern schrien ihre Freude in den Leverkusener Abendhimmel.

Dank der beiden Tore des 32-Jährigen schließt der Münchner Triple-Gewinner sein überragendes Jahr doch auf Platz eins der Fußball-Bundesliga ab – erstmals seit drei Jahren. Die Bayern gewannen am Samstagabend das Spitzenspiel beim bisherigen Tabellenführer Bayer Leverkusen mit 2:1 (1:1). Lewandowski traf in fast letzter Sekunde zum Endstand.

„Was für ein Jahr wir gespielt haben“, sagte der Pole, der am Donnerstag vom Weltverband FIFA ausgezeichnet worden war, bei Sky. „Wir wollen immer mehr. Und ich hoffe, dass wir im nächsten Jahr weiter so Tore schießen.“ Sein Team habe „das Spiel unter Kontrolle“ gehabt. „Großes Kompliment für das, was wir als Mannschaft gemacht haben“, sagte er. „Das war ein sensationelles Jahr.“

2019 hatte sich RB Leipzig die inoffizielle Weihnachts-Meisterschaft gesichert, im Jahr davor Borussia Dortmund. Am Ende triumphierten aber immer die Bayern und diesmal stehen die Münchner auch zum Jahreswechsel bereits an der Spitze.

Kimmich mit Comeback

Leverkusen, das noch nie deutscher Meister war, erwies sich am Samstag lange als Gegner auf Augenhöhe. „Das ist verdammt ärgerlich. Aber das Leben geht weiter, wir haben ein starkes Jahr gespielt und mindestens heute auf einem Niveau mit Bayern. Wir haben unverdient verloren“, sagte Bayer-Torhüter Lukas Hradecky.

Patrik Schick (14.) hatte die Gastgeber nach cleverem Eckball-Trick mit sehenswerter Volley-Abnahme in Führung gebracht und dafür gesorgt, dass die Münchner erstmals in ihrer Bundesliga-Geschichte zum siebten Mal in Folge in Rückstand gerieten. Beeindruckend: Zum siebten Mal punkteten sie trotzdem – wegen der Tore von Lewandowski (43. und 90.+3).

Eine weitere positive Nachricht für den Rekordmeister war das 20-minütige Comeback von Nationalspieler Joshua Kimmich nach sechswöchiger Verletzungspause wegen einer Operation am Außenmeniskus.

Dagegen wurde über Leroy Sané gerätselt. Der 24-Jährige, der in der Jugend auch drei Jahre für Bayer gespielt hatte, saß zunächst auf der Bank, kam in der 32. Minute für den verletzten Kingsley Coman und musste 35 Minuten später für den 17 Jahre alten Jamal Musiala wieder runter. Der Nationalspieler schlich mit gesenktem Kopf sichtlich frustriert auf die Tribüne.

Leverkusen legt vor

Ausgerechnet der rheinische Rivale 1. FC Köln hatte Bayer am Mittag eine Steilvorlage geliefert. Denn durch das überraschende 0:0 des FC in Leipzig war klar, dass Leverkusen ein Punkt reichen würde, um Tabellenführer zu bleiben.

Doch auf den Punkt spekulierten die Gastgeber nicht, sondern begannen durchaus aktiv und überließen den Bayern nicht wie noch im DFB-Pokal-Finale im Juli (2:4) Ball und Initiative.

Die Führung fiel nach bekanntem Muster. Wie in der Vorwoche beim 4:1 gegen Hoffenheim führten Nadiem Amiri und Leon Bailey die Ecke kurz aus. Diesmal behielt der starke Amiri den Ball, drehte zum Tor und seine Flanke drosch Schick technisch anspruchsvoll aus 14 Metern ins Tor.

Die Bayern wurden langsam dominanter. Und das vermeintliche 2:0 durch Schick zählte nicht. Nach dem zunächst erfolgreichen Torschuss des 24-Jährigen und Ansicht der TV-Bilder erkannte Schiedsrichter Felix Zwayer den Treffer wegen einer knappen Abseits-Stellung nicht an.

Es dauerte bis zur 43. Minute, bis ein Bayern-Torschuss aufs Tor ging – und der war gleich drin. Nach einer Flanke von Thomas Müller verschätzten sich Hradecky und Jonathan Tah. Robert Lewandowski köpfte den Ball seelenruhig aus sechs Metern ein.

Nach dem Wechsel begannen die Bayern ganz stark, doch Leverkusen fing sich schnell und es entwickelte sich ein sehenswertes Spiel, das jederzeit zu jeder Seite hätte ausschlagen können. Eine Riesenchance hatte Münchens Serge Gnabry, dessen Schuss aus spitzem Winkel Hradecky mit den Fingerspitzen stark parierte (67.). Dann kam noch einmal der Weltfußballer.

© dpa-infocom, dpa:201219-99-757077/4

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