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Fußball: Welche drei Städte haben mehr als einen Sieger im DFB-Pokal?

Logo DFB-Pokal, © DFB
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Die erste der drei Antworten nach den Städten mit mehr als einem Verein als Sieger im DFB-Pokal liegt auf der Hand, die zweite ist schon eine für Fachleute, die dritte ist aber wirklich knifflig.

Gegenseitig das tote Faktenwissen zu testen, ist ja insbesondere unter Fußballfans ein allseits beliebter Zeitvertreib und bietet sich heute beispielsweise begleitend zur Übertragung des Endspiels, bei dem Bayern München und Bayer Leverkusen den Sieger im DFB-Pokal ermitteln, an. Eine Frage, die beim Einsatz durch den Autor nur in ganz wenigen Fällen gelöst wurde, lautet:

Welche drei Städte haben mehr als einen Verein, der Pokalsieger des DFB wurde?

Die erste der drei Antworten liegt auf der Hand, die zweite ist schon eine für Fachleute, die dritte ist aber wirklich knifflig. Wer auf diese ohne Hilfe kommt, vor dem gilt es den Hut ziehen. Aber fangen wir bei der einfachen ersten Antwort an und steigern uns:

Die erste Antwort ist München. Recht naheliegend, denn nicht nur der FC Bayern München mit vor dem heutigen Finale – das mit einem 2:1 gegen Frankfurt erreicht wurde – insgesamt 19 Pokalerfolgen steht in der Siegerliste, sondern auch der TSV 1860 München. 1964 setzten sich die Blauen nach Verlängerung mit 4:1 gegen den FC Altona 93 durch – übrigens unter Max Merkel und mit dem grandiosen Petar Radenkovic im Tor. Es war der zweite Titel der 60er, den ersten errangen die 60er noch vor dem FC Bayern, dem der Erfolg im Pokal erstmals 1957 gelang.

Erstmals in der Siegerliste taucht 1860 München im Jahr 1942 auf. Der 1935 eingeführte Wettbewerb wurde damals als „Tschammerpokal“ bezeichnet, zurückgehend auf den damaligen Reichssportführer Hans von Tschammer und Osten, der als Initiator des Wettbewerbs gilt. Der DFB selbst aber spricht vom DFB-Pokal. Im Kriegsjahr 1942 hatte sich 1860 erst in seiner Gaugruppe durchgesetzt, kassierte dann im Achtelfinale bei einem 15:1-Kantersieg den letzten Gegentreffer und behielt im Finale gegen Schalke 04 mit 2:0 die Oberhand.

Bei der zweiten Antwort reicht es auf die Sieger des 1953 wiedereingeführten DFB-Pokal zu schauen. Gleich in der ersten Auflage taucht der erste Verein aus dieser Stadt auf: Rot-Weiß Essen setzte sich am 1. Mai 1953 in Düsseldorf mit 2:1 gegen Alemannia Aachen durch. Übrigens finden sich interessante Namen auf dem Spielberichtsbogen: Helmut Rahn erzielte das 2:0 und der spätere Bundestrainer Jupp Derwall setzte noch den Anschlusstreffer für Aachen. Nur sechs Jahre später folgte dann Schwarz-Weiß Essen. Ein 5:2 über Borussia Neunkirchen brachte am 27. Dezember 1959 dem Team um Manfred Rummel, der die ersten beiden Treffer erzielte, als zweitem Verein aus Essen den Titel.

Die Suche nach Nummer 3

Wirklich knifflig wird es aber beim dritten Verein. Köln fällt häufig, wenn die Befragten anfangen zu raten. Auch Leipzig, Berlin, Frankfurt, Stuttgart oder Hamburg. Köln hatte übrigens interessanterweise – im Gegensatz zu München oder Essen einmal zwei Vereine in einem Pokalfinale: 1983 hieß dieses 1. FC Köln gegen SC Fortuna Köln, da – passenderweise im Müngersdorfer Stadion in Köln – allerdings der FC mit 1:0 die Oberhand behielt, bietet die Stadt nur einen Sieger.

Bei Hertha BSC Berlin schafften es lediglich die Amateure als II. Mannschaft 1993 bis ins Finale, sie unterlagen dort aber Leverkusen. Auch Union qualifizierte sich 2001 für das Finale – nach Berlin ging der Titel des DFB aber bislang noch gar nicht. Bei Stuttgart schaffte es mit den Kickers 1987 zwar neben dem VfB ebenfalls ein zweiter Verein ins Finale, allerdings unterlag das Team dem Hamburger SV mit 1:3. Mit dem zweiten Frankfurter Verein, dem FSV, hingegen beginnt die Spur zur richtigen Antwort.

Der FSV Frankfurt stand im Jahre 1939 im Finale, das in Berlin ausgetragen wurde. Gegner war, da der österreichische Fußball in das Großdeutsche Reich eingegliedert worden war, der SK Rapid Wien. Die Wiener drehten die Partie in der Endphase und setzen sich mit 3:1 durch. Und 1943, in der letzten Auflage unter den NS-Herrschaft, war es dann der First Vienna FC 1894, der sich in Stuttgart gegen den LSV Hamburg den Titel holte. First Vienna setzte sich in der Verlängerung mit 3:2 durch, Torschützen waren Karl Decker und Rudolf Noack, die gemeinsam im Pokalwettbewerb zwanzig Treffer erzielten.

Die korrekte Antwort nach den Städten mit mehr als einem Sieger im DFB-Pokal lautet also: München, Essen und Wien. Bei Zurechnung des FDGB-Pokals der DDR erweitert sich der Kreis unterdessen nicht nur um Berlin, sondern auch um Leipzig und Dresden. Sowohl Leipzig, mit dem VfB Leipzig, wie auch Dresden, mit dem Dresdner SC und dem späteren Bundestrainer Helmut Schön, gewannen dabei auch den vom 1935 bis 1943 ausgespielten ersten Pokalwettbewerb des DFB. Nach der Wiedervereinigung schafften es aus den Neuen Bundesländern dann zwar Cottbus und Union Berlin ins Finale – beide verloren dieses aber.

Ach, und wenn es dem Befragten doch gelingen sollte, diese Frage zu beantworten, dann gibt es auch noch Nachschub: Als Anschlussfrage böte sich an, welcher Spieler – als einziger – dreimal in Folge den Pokal gewann. Die Antwort: Kurt Sommerlatt.

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