Nach Wochen der internen Beratungen tagt am Mittwoch und Donnerstag das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union. In der Videoschalte sollen wegweisende Entscheidungen fallen und beispielsweise die Frage beantwortet werden: Wie geht es in der Champions League weiter?
Auch der Fahrplan für den UEFA-Pokal muss beschlossen, der Terminkalender für die Nationalmannschaften festgelegt werden. Zudem steht die in den Sommer 2021 verschobene EM im Fokus, die auch in München stattfindet. Die wichtigsten Fragen zum internationalen Fußball:
Wie geht es in der Champions League weiter?
Spätestens ab dem Viertelfinale sollen die noch ausstehenden Spiele in der Champions League und Europa League im August zentral in jeweils einem Land ausgetragen werden. Beide Wettbewerbe stecken im Achtelfinale fest.
Sky Italia berichtete am Montag, dass die Rückspiele in der Königsklasse noch wie geplant in den jeweiligen Städten ausgerichtet werden sollen. Medienberichten zufolge könnte das Mini-Turnier der Europa League in Deutschland gespielt werden, laut Bild-Zeitung ist Nordrhein-Westfalen mit den Spielorten Köln, Düsseldorf, Gelsenkirchen und Duisburg Favorit.
Interesse, aber eher an der Champions League, hatte auch Frankfurt/Main bekundet, mögliche Partner wären Mainz, Sinsheim und Wiesbaden. Die Partien in der Königsklasse gehen aber wahrscheinlich nach Lissabon, wo in zwei Stadien gespielt werden würde. Mögliches Finaldatum ist der 23. August nach Halbfinal-Spielen am 18. und 19. August und dem Viertelfinale vom 12. bis zum 15. August.
Welche deutschen Clubs sind noch dabei?
In der Champions League steht RB Leipzig schon im Viertelfinale, der FC Bayern kurz davor. Die Münchner müssen noch ihr Rückspiel im Achtelfinale gegen den FC Chelsea absolvieren, das Hinspiel gewann der Rekordmeister mit 3:0.
In der Europa League müssen Eintracht Frankfurt nach dem 0:3 gegen den FC Basel und der VfL Wolfsburg nach einem 1:2 gegen Schachtjor Donezk Rückstände aufholen. Bayer Leverkusen gewann das Achtelfinal-Hinspiel bei den Glasgow Rangers mit 3:1.
Was ist noch zu beachten?
Falls auch die verbleibenden Achtelfinals an einen Ort verlegt werden, müsste die UEFA entscheiden, ob die Auswärtstor-Regelung weiterhin gültig bleibt. Weiterhin ist wahrscheinlich, dass im Viertelfinale und Halbfinale nur ein K.o.-Duell über das Weiterkommen entscheidet, nicht mehr Hin- und Rückspiel, um die Spiele zu reduzieren.
Weil die eigentlichen Finalorte Istanbul (Champions League) und Danzig (Europa League) offenbar nicht zum Zug kommen, dürfte die UEFA um einen Ausgleich bemüht sein. In der Königsklasse sind allerdings die Endspiele bis einschließlich 2023 vergeben – darunter 2022 an München.
Welche Entscheidungen werden für die EM getroffen?
Nach der Verlegung des Turniers in den Sommer 2021 (11. Juni bis 11. Juli) muss die UEFA die Ausrichterstädte bestätigten. Ob alle zwölf an Bord bleiben, ist fraglich. Während München, wo drei Gruppenspiele und ein Viertelfinale steigen sollen, seine Zusage bereits öffentlich gemacht hat, gilt beispielsweise Bilbao als Wackelkandidat.
Unsicher scheinen auch die Spielorte Rom und Baku. „Mit neun Städten ist alles geregelt“, sagte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin. Der Plan mit zwölf Stadien stehe weiterhin, notfalls würden es aber auch „zehn, neun oder acht“ tun. Ein möglicher Bonus für München: Die Allianz Arena wäre sicher ein Kandidat, Partien von wegfallenden Spielorten zu übernehmen.
Wie sieht der Rahmenterminkalender für die neue Saison aus?
Der UEFA steht vor einem komplizierten Terminpuzzle. Wenn die laufende Saison, in der die großen nationalen Ligen zu unterschiedlichsten Zeiten enden, einigermaßen abgeschlossen ist, stehen eigentlich schon die nächsten Partien an. Anfang September sind bislang noch zwei Spieltage der Nations League terminiert, Deutschland soll am 3. September gegen Spanien und drei Tage später in der Schweiz spielen.
Priorität dürften aber erst einmal die Playoffs zur EM haben. Beteiligt sind 16 Mannschaften in zwölf noch ausstehenden Partien für vier EM-Teilnehmer. Im Oktober und November folgen weitere Abstellungsperioden – möglicherweise startet die Nations League deshalb erst im Herbst.
Immer unter der Voraussetzung, dass wieder weitestgehend Reisefreiheit herrscht. Auf Clubebene müssen Modus und Zeitpunkt für die Qualifikation zur kommenden Europapokal-Saison festgelegt werden.
weitere Informationen:
➡️ Agenda der Sitzung des Exekutivkomitees
➡️ Mitglieder des Exekutivkomitees
➡️ UEFA-Wettbewerbskalender