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Die Köpfe der Saison 2020/21 in der Fußball-Bundesliga

Die Cheftrainer-Ära von Hansi Flick beim FC Bayern währte nur gute anderthalb Jahre. Foto: Peter Kneffel/dpa-Pool/dpa
Die Cheftrainer-Ära von Hansi Flick beim FC Bayern währte nur gute anderthalb Jahre. Foto: Peter Kneffel/dpa-Pool/dpa

Trainerwechsel, Bestmarken, Corona-Pandemie. Die Saison in der Fußball-Bundesliga bot viele Facetten. Neben Trainern und Spielern prägten auch andere Persönlichkeiten das Geschehen.

Trainer Hansi Flick führte den FC Bayern München erneut zur deutschen Meisterschaft, Robert Lewandowski stellte den Tor-Rekord von Gerd Müller ein: Zwei prägende Köpfe dieser Saison in der Fußball-Bundesliga kommen aus München.

Doch auch andere Charaktere prägten die zweite Spielzeit unter schwierigen Corona-Bedingungen. Die Deutsche Presse-Agentur hat vor dem Saisonfinale an diesem Samstag eine Auswahl zusammengestellt:

Julian Nagelsmann

Als der Ruf des Traumvereins ertönte, war es um die Vertragstreue von Julian Nagelsmann geschehen. In kurzen, intensiven Verhandlungen wurde der Trainer von RB Leipzig zum derzeit teuersten Coach in Europa.

Bis zu 25 Millionen Euro soll der FC Bayern München für den 33 Jahre alten Übungsleiter als Nachfolger von Flick lockermachen. Seinen tatsächlichen Wert muss sich Nagelsmann in München noch erarbeiten, denn er kommt als Unvollendeter an die Isar. Mit RB wurde er Meisterschaftszweiter und verlor zudem das Pokal-Finale gegen Dortmund.

Robert Lewandowski

Bayerns Weltfußballer Robert Lewandowski schrieb Bundesliga-Geschichte mit seiner Torausbeute. Foto: Tom Weller/dpa
Bayerns Weltfußballer Robert Lewandowski schrieb Bundesliga-Geschichte mit seiner Torausbeute. Foto: Tom Weller/dpa

Der Weltfußballer schrieb im 58. Bundesligajahr Geschichte. Der Bayern-Angreifer egalisierte den 40-Tore-Rekord von Gerd Müller aus der Spielzeit 1971/72. „Ich habe ein Ziel erreicht, das unmöglich erschien“, sagte der 32 Jahre alte Pole.

Am letzten Spieltag könnte Lewandowski im Heimspiel des deutschen Meisters gegen den FC Augsburg sogar alleiniger Rekordhalter werden. Bayern-Trainer Flick sagte über Lewandowski: „Robert ist im Moment der beste Stürmer auf der Welt.“

Erling Haaland

Groß, kräftig, blitzschnell, treffsicher – das sind nur einige Eigenschaften, die Borussia Dortmunds Ausnahme-Erscheinung Erling Haaland auszeichnen. Der bullige Angreifer rettete eine durchwachsene Saison für den ewigen Meisterschaftsmitfavoriten.

Zwei Tore zum DFB-Pokal-Sieg, vier Treffer und drei Assists in den vergangenen sechs Bundesliga Spielen zur erneuten Qualifikation für die Champions League. Haaland sorgte mit insgesamt 38 Saisontoren in 39 Pflichtspielen quasi selbst dafür, dass er dem BVB trotz einiger Transfergerüchte (wohl) zunächst weiter erhalten bleibt. 

Peter Knäbel

Robust und belastbar – Peter Knäbel konnte als Profi so schnell nichts umhauen. Und auch als Funktionär steckte er Tiefschläge wie die Rucksack-Affäre beim HSV scheinbar problemlos weg.

Genau der richtige Mann für den FC Schalke 04, wo er als Direktor der Nachwuchsabteilung Teil der Vergangenheit war und nun als Sport-Vorstand die Zukunft gestaltet. Und er packt an: Rouven Schröder als Sportdirektor, Danny Latza und Simon Terodde als Spieler.

Hansi Flick

Die Cheftrainer-Ära von Hansi Flick währte nur gute anderthalb Jahre. Aber die Titelausbeute ist enorm: Auf das Triple der Saison 2019/20 folgten deutscher und europäischer Supercup, die Club-Weltmeisterschaft und zum Abschluss noch einmal Platz eins in der Bundesliga.

Als Sieben-Titel-Coach verlässt der 56-Jährige den deutschen Rekordmeister am Saisonende nach internen Querelen auf eigenen Wunsch vorzeitig. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass Flick in Kürze Nachfolger von Bundestrainer Joachim Löw wird. Er bestätigte „gute Gespräche“.

Christian Seifert

Der Mann, der die Bundesliga durch all die Komplikationen der Corona-Krise geführt hat, geht in sein letztes Jahr als DFL-Boss. Im Sommer 2022 tritt Christian Seifert ab, seine Zukunft im Anschluss ist ungeklärt. 

Doch nicht nur bei der Krisenbewältigung war der 52-Jährige zuletzt medial präsent. Auch die tiefen Risse mit Teilen des DFB wurden deutlich sichtbar, zum Beispiel durch einen Briefwechsel zwischen Seifert und DFB-Vizepräsident Rainer Koch.

Max Kruse

Der 1. FC Union Berlin spielte auch dank Max Kruse eine gute Saison. Foto: Andreas Gora/dpa-Pool/dpa
Der 1. FC Union Berlin spielte auch dank Max Kruse eine gute Saison. Foto: Andreas Gora/dpa-Pool/dpa

Die Aufregung war groß, als der spezielle Profi bei den Eisernen angeheuert hatte, die ihr Image als bodenständig pflegen. Doch das Experiment klappte. Der Ex-Nationalspieler legte mit die Grundlagen für die erfolgreiche Saison des 1. FC Union.

Mit zehn Toren und fünf Vorlagen ist Kruse (33) bester Scorer der Berliner trotz längerer Verletzungspause. Die Chefs ließen ihm abseits des Platzes die lange Leine, Sonderrechte gab es nicht – das ging auf.

Marco Rose

Er kam als „gehyptester“ aller Trainer vor zwei Jahren und sollte bei Borussia Mönchengladbach etwas aufbauen, nun ist Marco Rose fast schon wieder weg. Doch seit seinem bekanntgewordenen Wechsel zum BVB läuft es bei den Gladbachern nicht mehr rund.

Nach dem Einzug ins Champions-League-Achtelfinale droht nun sogar eine Saison ohne Europapokal. Sportdirektor Max Eberl sagte: „Wenn wir es in die Conference League schaffen, waren es zwei gute Jahre.“

Oliver Glasner

Führte den VfL Wolfsburg in die Champions League: Trainer Oliver Glasner. Foto: Jan Woitas/dpa-Pool/dpa
Führte den VfL Wolfsburg in die Champions League: Trainer Oliver Glasner. Foto: Jan Woitas/dpa-Pool/dpa

Eigentlich müsste es in Wolfsburg darum gehen, den Vertrag mit Chefcoach Oliver Glasner so schnell wie möglich zu verlängern. Der Österreicher hat den VfL in die Champions League geführt und damit die sportlichen Ziele übererfüllt.

Dennoch stehen die Zeichen auf Trennung. Das Verhältnis zwischen Glasner und VfL-Boss Jörg Schmadtke gilt als zerrüttet, seit Wochen gibt es vom Coach trotz Vertrages bis 2022 kein Bekenntnis zum VfL. Als Nachfolger wird schon Mark van Bommel gehandelt.

Pal Dardai

In höchster Not beförderte Hertha die Vereinsikone zu Jahresbeginn zurück auf den Cheftrainer-Posten. Der Ungar hat mit „Big-City-Club“, wie ihn sich Investor Lars Windhost wünscht, wenig am Hut.

Er brachte das ein, was er kann: Klarheit, Teamfähigkeit, Maloche, Sicherheit und ein Augenzwinkern nach außen selbst in der Corona-Quarantäne. So rettete Dardai seinen Herzensclub vor dem Abstieg. Ob er auch für die neuen Hertha-Ansprüche passt, ist offen. 

© dpa-infocom, dpa:210519-99-667258/2



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