„Die Auswirkungen der Corona-Pandemie lassen keine andere Entscheidung zu, auch nach eingehender Prüfung verschiedener Optionen“, hieß es am Abend auf der Homepage des Deutschen Fußball-Bundes zur Frage, ob Zuschauer beim Finale des DFB-Pokal in Berlin zugelassen werden könnten.
Der DFB hatte beim Berliner Senat zuletzt beantragt, je Club 5.000 Anhänger zum Finale im Olympiastadion zulassen zu können. „Dieser Antrag musste negativ beschieden werden, da dafür die gesetzliche Grundlage fehlt. Die aktuelle Verfügungslage in Berlin besagt, dass bis zum 30. August 2020 in der Hauptstadt Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Personen untersagt sind“, hieß es dazu nun.
Das Zuschauerkonzept auch für weniger Menschen sei „einstimmig verworfen“ worden, teilte der DFB mit. Am Dienstagabend hatte Präsident Fritz Keller noch angedeutet, 1.000 Zuschauer beim Endspiel seien nicht ausgeschlossen – allerdings würde fast die Hälfte des Kontingents bereits für das Funktionspersonal benötigt.
Die restlichen Spiele der Bundesliga finden nach der zweimonatigen Corona-Pause derzeit auch ohne Zuschauer statt. Nach ersten Rufen nach Lockerungen aus der Bundesliga hatte Innenminister Horst Seehofer vor knapp zwei Wochen erklärt, dass er ein Ende der Geisterspiele in der neuen Saison für denkbar hält.
Fans von Bayer Leverkusen starteten indes eine Petition zur Verlegung des Endspiels. Und zwar „auf einen noch zu bestimmenden Zeitpunkt, zu dem 100% Auslastung des Olympiastadions zugelassen ist und die Fans das Spiel im Stadion verfolgen können“. Bis zum Mittwochabend hatten rund 5.000 Menschen die Petition unterzeichnet.
„Am Spieltermin 4. Juli wurde festgehalten, da die Saison und alle damit verbundenen Wettbewerbe zeitnah zum ursprünglichen Saisonende (30. Juni) zu Ende geführt werden sollen. Das beinhaltet auch die Überlegung, dass sich Mannschaften, die sich sportlich fürs Finale qualifiziert haben, auch die Möglichkeit haben sollen, den Wettbewerb zu Ende zu spielen“, so der DFB, der anfügt: „Zumal die spätere Austragung des DFB-Pokalfinales auch Auswirkungen auf die kommende Saisonplanung gehabt hätte.“
Bayer Leverkusen hatte sich in der Vorwoche mit 3:0 beim 1. FC Saarbrücken durchgesetzt, Bayern München hatte das Ticket in das Endspiel mit einem 2:1 gegen Eintracht Frankfurt gelöst. Das Olympiastadion in Berlin ist mit im Normalfall mit 74.475 Zuschauern seit 1985 fester Austragungsort für das Finale des DFB-Pokal. Im vergangenen Jahr hatte sich Bayern München mit 3:0 gegen RB Leipzig den Titel geholt.
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