David Alaba, der beim FC Bayer München nach seinem Wechsel von der Außenbahn in die Mitte der Abwehr auf dem Platz überzeugt, hat seine Mitspieler in der Fußball-Bundesliga zum Kampf gegen Rassismus aufgerufen.
„Jeder hat in seinem Umfeld Menschen mit einer anderen Herkunft, einer anderen Hautfarbe. Denen sollte man Gehör schenken, ihre Geschichte, Probleme und Sorgen verstehen lernen. Man muss miteinander gegen das Thema Rassismus kämpfen“, sagte der Österreicher in einem Interview der Bild-Zeitung.
Der 27 Jahr alte Profi war selbst Opfer rassistischer Beleidigungen. „Ich will nicht einen Vorfall herauspicken. Aber natürlich erinnere ich mich an Vorfälle in meiner Kindheit, in meiner Jugendzeit, die ich heute auch erlebe. Auch heute wird man hin und wieder noch mit gewissen Dingen konfrontiert“, räumte er ein.
„Das N-Wort kam immer wieder mal irgendwo vor. Das war sicher keine Ausnahme“, so David Alaba, der in Wien geboren wurde. Seine Mutter stammt von den Philippinen, sein Vater aus Nigeria. Der Verteidiger wuchs im 22. Bezirk in Donaustadt auf, wechselte fußballerisch mit zehn Jahren dann vom SV Aspern zu FK Austria Wien. Mit 15 Jahren hatte er seine ersten Einsatz im Profiteam, ein Jahr später wechselte er in die Jugend des FC Bayern München.
Durch seinen Status werde er jetzt in der Öffentlichkeit nicht mehr so mit dem Thema Rassismus konfrontiert wie beispielsweise viele Freunde, die ihm davon erzählen. „Wenn ich ihre Erzählungen höre, denke ich mir manchmal: ,Hat sich denn nichts geändert?'“, unterstrich Alaba.
Das Thema Rassismus sei nach dem Tod von George Floyd, für den es gestern eine bewegende Trauerfeier gab, durch Polizeigewalt in den USA laut David Alaba aktuell sehr präsent im Team des FC Bayern München.
„So kam es auch zu unserer Reaktion mit der Binde ,Black Lives Matter‘ am Arm in Leverkusen: Das war eine Idee aus der Mannschaft heraus. Wir als Spieler sind in einer Position, in der wir vorangehen und unseren Beitrag leisten wollen“, so der Verteidiger.