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CAS: Manchester City kämpft um Europa, UEFA um Autorität

Manchester City hofft vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS eine Sperre doch noch verhindern zu können. Foto: Mike Egerton/PA Wire/dpa
Manchester City hofft vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS eine Sperre doch noch verhindern zu können. Foto: Mike Egerton/PA Wire/dpa

Der Internationale Sportgerichtshof CAS in Lausanne beschäftigt sich ab Montag mit dem Einspruch von Manchester City gegen die von der UEFA verhängte zweijährige Europapokal-Sperre. Das Urteil ist sowohl für den Premier-League-Club als auch für die UEFA richtungsweisend.

Zwei Jahre ohne Champions League? Für den englischen Spitzenclub Manchester City wäre das ein Debakel. Die UEFA hat den Club von Startrainer Pep Guardiola wegen Verstößen gegen das Financial Fair Play für zwei Jahre aus allen europäischen Wettbewerben ausgeschlossen. Vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne hofft ManCity, die Sperre doch noch verhindern zu können. Am Montag beginnt die Anhörung.

Was wirft die UEFA Manchester City konkret vor?

Der Verein soll bewusst getäuscht haben, um die Regeln des Financial Fair Play zu umgehen. Nach Ansicht der UEFA hat Man City zwischen 2012 und 2016 Gelder als Sponsoreneinkünfte aus Abu Dhabi deklariert, die in Wirklichkeit vom Haupteigner des Clubs, Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan, gezahlt wurden. Darunter sollen auch Zahlungen von Etihad Airways sein. Etihad, Hauptsponsor von Man City, ist die nationale Fluggesellschaft der Vereinigten Arabischen Emirate.

Wie äußert sich Manchester City zu den Vorwürfen?

Der Club bestreitet die Anschuldigungen und inszeniert sich als Opfer einer Kampagne. Der Fall sei von der UEFA initiiert, von der UEFA verfolgt und von der UEFA beurteilt worden, hieß es. Geschäftsführer Ferran Soriano erklärte, die Vorwürfe seien „einfach nicht wahr“ und versicherte den Fans in einem Interview des Clubs, man werde „alles tun, was möglich ist“, um die Unschuld zu beweisen.

Wie lange dauert die Anhörung und wann wird ein Urteil erwartet?

Für die Anhörung in Lausanne, die per Videoschalte stattfindet, sind drei Tage angesetzt. Im Anschluss daran wird sich das dreiköpfige Schiedsgericht beraten. Mit einer schnellen Entscheidung ist nach Angaben einer CAS-Sprecherin nicht zu rechnen. Der Zeitpunkt ließe sich nicht absehen, hieß es. Britische Medien spekulierten, dass es bis zu zwei Monate dauern könnte.

Welche Folgen hätte eine Bestätigung der Sperre für Manchester City und für die Premier League?

Sollte der CAS die UEFA-Sperre bestätigen, wäre Man City für zwei Jahre von allen europäischen Wettbewerben ausgeschlossen. Trainer Pep Guardiola versicherte, er werde trotzdem in Manchester bleiben. Einige Spieler, darunter Topstars wie Kevin De Bruyne, würden den Verein vermutlich verlassen. Da Man City die Premier-League-Saison voraussichtlich nicht schlechter als auf Tabellenplatz vier beenden wird, würde sich der Fünfte für die Champions League qualifizieren. Der Tabellensechste würde dann an der Europa League teilnehmen.

Welche Bedeutung hat die Cas-Entscheidung für die UEFA?

Die Entscheidung der Richter in Lausanne ist richtungsweisend für den europäischen Fußball. Sollte die UEFA eine Niederlage kassieren, wäre das ein erheblicher Schaden für ihre Autorität. Der Dachverband wurde schon früher dafür kritisiert, die eigenen Regeln – darunter das Financial Fair Play – nicht konsequent durchzusetzen. Eine Aufhebung der gegen Man City verhängten Europapokal-Sperre würde die Finanzregeln erneut infrage stellen.

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