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Axel Hellmann kritisiert Schuldenerlass bei Konkurrent RB Leipzig

Eintracht Frankfurts Vorstandsmitglied Axel Hellmann hat die Finanzpolitik beim Bundesliga-Konkurrenten RB Leipzig scharf kritisiert. Foto: Arne Dedert/dpa
Eintracht Frankfurts Vorstandsmitglied Axel Hellmann hat die Finanzpolitik beim Bundesliga-Konkurrenten RB Leipzig scharf kritisiert. Foto: Arne Dedert/dpa

Axel Hellmann, Finanzchef von Eintracht Frankfurt, hat den Schuldenerlass bei Konkurrent RB Leipzig kritisiert. In der Transaktion mit des Bundesligisten aus Leipzig mit Sponsor Red Bull ging es um 100 Millionen Euro.

Eintracht Frankfurts Vorstandsmitglied Axel Hellmann hat angesichts des in dieser Woche bekannt gewordenen Schuldenerlass durch Sponsor Red Bull die Finanzpolitik beim Bundesliga-Konkurrenten RB Leipzig scharf kritisiert.

„Das Geschäftsmodell von RB Leipzig ist hochdefizitär und der sportliche Erfolg ‚auf Pump‘ errichtet“, sagte der Finanzexperte dem Kicker. Die Sachsen hatten vergangene Woche bestätigt, dass sie durch einen Schuldenerlass von 100 Millionen Euro für das Geschäftsjahr 2018/2019 dank ihres Geldgebers Red Bull ihr Eigenkapital gestärkt haben.

Die Umwandlung sei zwar rechtlich nicht zu beanstanden, sagte Hellmann. „Die gerne erzählte Geschichte, es handele sich bei den Zuwendungen des RB-Konzerns um eine Investition in ein sich tragendes Geschäftsmodell darf – Stand jetzt – als Gute-Nacht-Geschichte bezeichnet werden“, sagte er jedoch.

„Insofern unterscheidet sich das RB-Modell nicht von den bei anderen europäischen Clubs engagierten Staatsfonds“, so Hellmann. Ziel der Leipziger sei es offensichtlich, für die Zukunft „Platz zu schaffen“ für weiteres Fremdkapital, um die eigene sportliche Wettbewerbsposition national und international auszubauen.

RB-Finanzdirektor Florian Hopp hatte den Schuldenerlass bei Leipzig hingegen als üblichen Prozess bezeichnet: „Auf den ersten Blick sieht es so aus, als würde der Leistung von Red Bull keine Gegenleistung gegenüberstehen – das ist aber nicht der Fall. Es ist eine Transaktion, die völlig üblich ist, insbesondere in der freien Wirtschaft, aber auch im Fußballgeschäft und auch in der Bundesliga.“

Moralische Kritik an dem Geschäftsmodell wies Hopp zurück, er betonte, dass es sich nicht um eine Schenkung des Geldgebers handele. „Dann würde auch Schenkungssteuer anfallen, was nicht der Fall ist. Darüber hinaus bekommt Red Bull seinen Zinsverlust in Form einer Vorzugsdividende ausgeglichen“, sagte der 40-Jährige. RB steht wegen seines schnellen Aufstieg unter dem Schirm des Unternehmens Red Bull schon lange in der Kritik.

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