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„Everesting“ – Emanuel Buchmann beinahe mit Rekord

Emanuel Buchmann
Emanuel Buchmann
BORA - hansgrohe / VeloImages

„Als Radprofi hat man sonst nie Zeit, so verrückte Dinge zu tun“, so Emanuel Buchmann. Neuer Inhaber des inoffiziellen „Everesting“ Rekords ist er allerdings nicht. Mit 7:28 Stunden unterbot der am Berg starke Radfahrer, im Trikot von Bora Hans Grohe Vierter der Tour de France 2019, den bisherigen Bestwert zwar um 12 Minuten – der Rekord wurde aber nicht anerkannt. Die Zeit war aber nur eine der Zahlen, die im Mittelpunkt standen: Über eine Spendenaktion kamen bis zur Zieldurchfahrt 13.865 Euro zusammen.

Die Grundidee des Everesting: Auf einer Radfahrt 8.848 Höhenmeter einsammeln, egal auf welchem Terrain. Emanuel Buchmann wählte dafür im Ötztal den Heimelerberg und den Haimingberg, deren jeweils gut 1.000 Höhenmeter es je achtmal zu erklimmen galt und stellte beinahe einen Rekord auf.

„Das war schon eines der härtesten Dinge, die ich je gemacht habe. Ich hätte nicht gedacht, dass es gegen Ende so wehtut“, räumte Emanuel Buchmann auf der Homepage seines Teams Bora Hans Grohe ein. Auch die Königsetappen bei der Tour de France mit mehreren Gipfeln der Hors Catégorie kommen nicht auf diese Anzahl an Höhenmetern.

„Am Anfang ging alles ganz locker, da habe ich dann entschieden richtig Tempo zu fahren. Ab 7000hm habe ich die Muskulatur gespürt, das sind Regionen, die ich einfach nicht gewohnt bin. Die letzten 1000hm waren brutal. Aber es waren auch ein paar Fans da, das hat mich sehr unterstützt. Am Ende war es ein tolles Erlebnis hier im Ötztal den Rekord zu brechen“, so Emanuel Buchmann. Laut der auf Strava veröffentlichten Werte betrug der Schnitt 21,7 km/ – die Höchstgeschwindigkeit in der Abfahrt lag über der 90er-Grenze.

Everesting-Rekord rückte nach 2 Stunden in den Fokus

„In den letzten Tagen haben wir darüber gesprochen, dass wenn die Bedingungen gut sind, wir versuchen den Rekord anzugreifen. Das Wetter war gut, die Strecke hier im Ötztal perfekt und Emu hatte gute Beine. Daher hat er nach rund zwei Stunden entschieden, es ernsthaft zu versuchen“, so Dan Lorang.

Der Coach von Triathlet Jan Frodeno ist auch für das Profiteam Bora Hans Grohe im Einsatz und lobt: „Seine Leistung war herausragend, auch ohne spezielle Vorbereitung, aber da sprechen schon die Zahlen für sich.“

Bei Strava wird ein beeindruckender durchschnittlicher Wattwert von 255 Watt angegeben – beeindruckend vor allem, da die Werte in den Abfahrten entsprechend niedrig waren. Bei den Anstieg lag Buchmann den Stravasegmenten zu Folge größtenteils über der Marke von 300 Watt. Das Profiteam Bora Hans Grohe kündigte an, nachträglich detaillierte Werte auf der eigenen Homepage zu veröffentlichen.

„Ich muss sagen, es war ein beeindruckender Tag, eine großartige Erfahrung, etwas, dass man im Radsport nicht jeden Tag erlebt. Emu hat einmal mehr gezeigt, dass er einer der besten Bergfahrer der Welt ist, und auch in diesem Jahr für die Tour de France bereit sein wird“, so Lorang in der Pressemeldung.

Beeindruckende Leistung aber kein Rekord

Den neuen Rekord erkannten die Hells 500, die eine Everesting-Bestenliste führen, allerdings nicht an. Zum einen wurde zu Beginn ein anderer Berg gefahren, was der Vorgabe alle Höhenmeter durch Wiederholungen an einem Berg zu sammeln, nicht gerecht werde und zum anderen die Zeit von 7:28 Stunden die Zeit in Bewegung. Unter Berücksichtigung der Pausen seien die 8.848 Hhm erst nach 7:51:42 Stunden erreicht worden. „Eine beeindruckende Fahrt, wirklich beeindruckend – aber der Rekord ist nicht gefallen“, so die Hells 500 auf Facebook.

We are just verifying this.. but looks like we have another Everesting record contender..!*UPDATE: An amazing ride, no…

Gepostet von Hells 500 am Freitag, 29. Mai 2020

„Ich bin fast ein wenig sprachlos, irgendwie hat es auch Spaß gemacht“, strahlte unterdessen Emanuel Buchmann nach dem Erlebnis. „Natürlich kann man das nicht mit einem Radrennen vergleichen, aber ich denke schon, dass man sieht, dass ich fit bin. Mir ist aber wichtig, dass man auch den Grund nicht vergisst, warum ich das gemacht habe – um Spenden zu sammeln. Ich habe meinen Teil nun erledigt und würde mir wünschen, dass noch etwas mehr Geld für das Deutsche Kinderhilfswerk zusammenkommt. Daher bleibt das Projekt auch weiter online.“

➡️ Zur Spendenaktion auf gofundme.com

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