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Philipp Grubauer und die Vorteile der NHL-Blase: Nur Eishockey zählt

Avalanche-Torhüter Philipp Grubauer (M) verteidigt mit Samuel Girard (l) den Kasten gegen Christian Fischer. Foto: Jason Franson/The Canadian Press/AP/dpa
Avalanche-Torhüter Philipp Grubauer (M) verteidigt mit Samuel Girard (l) den Kasten gegen Christian Fischer. Foto: Jason Franson/The Canadian Press/AP/dpa

Philipp Grubauer hat den Stanley Cup in der NHL schon mal gewonnen. Mit den Colorado Avalanche will er das nun auch schaffen, dieses Mal auch als Nummer eins im Tor – das Leben in der NHL-Blase passt dem Bayern dabei ganz gut ins Konzept.

Den Weg aus Bauzäunen und Schleusen zwischen Hotel und Halle geht Eishockey-Nationaltorwart Philipp Grubauer auf dem Weg zum erneuten NHL-Titel noch einige Male.

Vielleicht legt er sich auch mal im Fußball-Stadion aufs Gras oder spielt zur Abwechslung eine Partie Tischtennis in der von der Außenwelt abgeschotteten Anti-Corona-NHL-Blase in Edmonton. Im Grunde sind dem 28-jährigen Profi der Colorado Avalanche die Umstände auf dem Weg zum Finale um den Stanley Cup aber ziemlich wurscht. Wichtig ist ihm in Kanada nur: Eishockey.

„Es macht eigentlich keinen Unterschied“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur nach dem 7:1 gegen die Arizona Coyotes und dem Einzug in die zweite Runde der Playoffs über das Leben in der Blase. „Alles andere außenrum spielt keine Rolle.“

Es klingt, als hätte Grubauer in der heißen Saisonphase auch ohne Pandemie und die besonderen Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung einer Ansteckung mit dem Coronavirus ganz gerne die Möglichkeit, sich ausschließlich um den Sport kümmern zu können. „Du gehst halt wirklich nur vom Hotel ins Spiel. Du hast keine anderen Verpflichtungen außer Eishockey“, berichtete er.

Erste Serie gewonnen

„Wir sind zum Arbeiten hier“, so Philipp Grubauer zur NHL-Blase. Das gelingt seiner Mannschaft bislang außerordentlich gut. Schon am Montag gab es ein deutliches 7:1 gegen Arizona, insgesamt ging die Serie 4:1 an das Team aus Denver. Der nächste Gegner von Colorado stand zunächst noch nicht fest.

„Das Ziel ist immer noch dasselbe, der Stanley Cup. Wir müssen einfach weiterhin Gas geben. Wir haben jetzt eine sehr gute Playoff-Runde gespielt und versuchen, den Schwung mitzunehmen in die zweite Runde“, blickte Philipp Grubauer auf die nächsten Aufgaben in der NHL.

Der Torhüter fügte voller Selbstvertrauen hinzu: „Wenn wir das machen und mit unserer Schnelligkeit spielen, so wie wir das jetzt gemacht haben, dann sind unsere Chancen sehr, sehr gut und dann können wahrscheinlich nicht viele Mannschaften mit uns mitspielen.“

Die Offensive rund um den MVP-Kandidaten Nathan MacKinnon ist in Form – und kann sich in der Abwehr auf Grubauer verlassen. „Gruby ist wichtig für uns, keine Frage“, sagte Gabriel Landeskog. „Er hat viele Stops und Paraden.“ 23 von 24 Schüssen auf sein Tor parierte Grubauer am Mittwoch.

Zweiter Titel im Visier

Die Emotionen beim Sieg des Stanley Cups kennt er bereits. Vor zwei Jahren wurde er erst zum vierten deutschen Profi, der in der NHL triumphierte – und schrieb Geschichte, weil er der erste deutsche Torhüter wurde, der den Titel feierte.

Stolz präsentierte er damals in Lederhose in seiner Heimatstadt Rosenheim den Pokal. War er beim Stanley-Cup-Sieg damals nur Backup, hat er in Denver nun die Nase vor Pavel Francouz vorn und ist erste Wahl zwischen den Pfosten.

Aber auch das ist für Philipp Grubauer nicht so entscheidend auf dem Weg zum NHL-Titel: „Es ist eigentlich wurscht, ob du erster oder zweiter bist. Wir spielen hier glaube ich 30 Spiele in 60 Tagen, also man braucht zwei Torhüter“, sagte er. Es geht schließlich vor allem um: Eishockey.

© dpa-infocom, dpa:200820-99-233867/4

weiterführende Informationen:
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News vom 8. August 2020:

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