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Der knappste DTM-Sieg: Rene Rast rettet sich mit 0,089 Sekunden

Der für den Hersteller Audi fahrende Rene Rast hat beim vierten Saisonlauf auf dem Lausitzring seinen ersten Saisonerfolg gefeiert. Foto: Uwe Anspach/dpa
Der für den Hersteller Audi fahrende Rene Rast hat beim vierten Saisonlauf auf dem Lausitzring seinen ersten Saisonerfolg gefeiert. Foto: Uwe Anspach/dpa

René Rast schafft in der DTM seinen ersten Saisonerfolg, der knappste Sieg in der Historie der Rennserie. Der Titelverteidiger hat wieder Hoffnung im Kampf um den Titel. Bis zur Spitze der Gesamtwertung ist es aber noch ein weiter Weg. Denn ein Schweizer bleibt ganz stark.

Die Winzigkeit von 0,089 Sekunden Vorsprung rettete René Rast im packenden Finish gerade noch über die Ziellinie – damit gelang ihm auf dem Lausitzring der knappste Sieg der DTM-Geschichte.

Der 33 Jahre alte Champion beendet zudem die Serie des Schweizers Nico Müller auf dem Lausitzring. Der Audi-Pilot aus Minden feierte beim vierten Saisonlauf den ersehnten ersten Saisonerfolg vor dem erneut starken Markenkollegen Müller, der zuvor in diesem Jahr ungeschlagen geblieben war. „Ich bin mega happy, dass wir den Sieg einfahren konnten“, sagte Titelverteidiger Rast am Funk.

Bis zum letzten Meter musste der Mindener kämpfen und konnte Müller nur mit viel Mühe hinter sich halten. „Ich habe gesehen, dass Nico immer näher gekommen ist“, sagte Rast, der aber die Nerven behielt. Im Kampf um die Meisterschaft liegt der zweimalige Champion mit nun 61 Punkten deutlich hinter Spitzenreiter Müller (100), der am Samstag den ersten Lauf ohne Zuschauer in Brandenburg gewonnen hatte.

Müller mit Aufholjagd

Einen Tag danach ärgerte sich Müller über eine verpasste Chance. „Den Start habe ich verkackt, der war definitiv nicht gut“, sagte Müller und musste zugeben: „Ich habe vielleicht ein bisschen zu viel riskiert.“

Mühsam musste er sich in einem packenden Rennen mit jeder Menge Überholmanövern nach vorne arbeiten, ganz für die Spitze sollte es aber trotz der Aufholjagd nicht mehr reichen – auch wenn es eng wurde: Der knappste Sieg der DTM-Geschichte ging an Rast.

Hinter den starken Audi-Fahrern, die ihrem Hersteller saisonübergreifend schon den elften Sieg nacheinander bescherten, wurde Marco Wittmann im BMW etwas überraschend Dritter.

Für BMW war es nach Rang zwei durch den Südafrikaner Sheldon van der Linde am Samstag das zweite Podest des Jahres. In den Kampf ganz vorne konnten sie aber nicht eingreifen und haben im Duell der beiden deutschen Autobauer weiter Rückstand.

Rast mit Hoffnung auf Gesamtsieg

Rene Rast rechnet sich nach seinem 18. DTM-Sieg derweil wieder Chancen auf den Gesamtsieg aus. „Der grundlegende Speed ist wieder da, jetzt kann man etwas beruhigter in die nächsten Tage gehen“, sagte er.

Sein Team habe das Auto nach dem enttäuschenden siebten Rang am Samstag und einigen Problemen umgebaut, erzählte der Rennfahrer, der ohne Pause vom Saisonfinale der Formel E aus Berlin angereist war. Dort hatte er bis vergangenen Donnerstag sechs Rennen in neun Tagen bestritten. In den kommenden drei Tagen Pause wolle er nun „etwas abschalten“.

Erst am Freitag war Rast sein Sieg aus dem zweiten Saisonlauf vor zwei Wochen in Spa-Francorchamps wegen einer nachträglichen Zeitstrafe aberkannt worden. Rast hatte in Belgien in Führung liegend einen zusätzlichen PS-Schub durch eine Überholhilfe genutzt. Das war aber nicht erlaubt und er wurde bestraft, obwohl eine technische Vorrichtung, die das versehentliche Nutzen eigentlich verhindern soll, ebenfalls versagte. Dadurch bekam der eigentlich Zweitplatzierte Müller diesen Sieg zugesprochen.

Der DTM-Tross bleibt auf dem Lausitzring. Die Läufe Nummer fünf und sechs am kommenden Wochenende finden dann aufgrund der Corona-Krise erneut ohne Fans, allerdings auf einem etwas veränderten Kurs statt. Die Strecke begeht am Donnerstag zudem ihren 20. Geburtstag, vielleicht folgt ein ähnlich spannendes Rennen wie es der heutige knappste DTM-Sieg von Rast war.

© dpa-infocom, dpa:200816-99-187552/3

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