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IOC: Box-Weltverband IBA bleibt suspendiert

Olympische Ringe - Foto: Michael Heuberger via handball-world
Olympische Ringe - Foto: Michael Heuberger via handball-world

Das IOC sieht keine Voraussetzung für eine Aufhebung der Suspendierung des Box-Weltverbandes IBA. Während für Olympia 2024 Qualifikationskriterien beschlossen wurden, steht das Boxen aktuell für 2028 weiterhin nicht im Programm.

Die Bedenken des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in Hinblick auf die Führung des Box-Weltverbandes IBA, dessen finanzielle Situation und Transparenz sowie die Integrität seiner Kampfrichter- und Wertungsprozesse bestehen weiterhin – und somit auch die Suspendierung des Verbandes.

Der geforderte drastische Kulturwandel, der Voraussetzung für die Aufhebung der im Jahr 2019 ausgesprochenen Suspendierung der IBA durch das IOC ist, habe laut dem Dachverband des Weltsports bislang nicht stattgefunden. Das geht aus dem Schreiben hervor, dass das IOC im Anschluss an die jüngste Sitzung der IOC-Exekutive an die IBA geschickt habe und das die bereits im September dieses Jahres in ähnlicher Form dargelegten Bedenken noch einmal unterstreiche. Auf Grund dieser Situation bleibe die Anerkennung der IBA durch das IOC suspendiert.

Der Brief im Wortlaut:

Das IOC beobachtet die Aktivitäten der International Boxing Association (IBA) seit mehreren Jahren und prüft regelmäßig, ob die Aussetzung ihrer Anerkennung durch das IOC aufgehoben werden kann. Dabei geht es nicht um den Boxsport oder die Boxer*innen, sondern um die IBA und ihre Gepflogenheiten und Aktivitäten.

Zwar gibt es Hinweise auf eine Umstrukturierung der Administration des Boxsports, doch deutet vieles darauf hin, dass der vom IOC für die Aufhebung der Suspendierung der IBA-Anerkennung geforderte drastische Kulturwandel noch nicht vollzogen worden ist. Folglich ist das IOC heute nicht in der Lage, seine Entscheidung in Bezug auf die Suspendierung der IBA-Anerkennung zu ändern.

Während der jahrelangen Beobachtung hat das IOC im besten Interesse der Boxgemeinschaft (einschließlich Athlet*innen, Trainer*innen, Kampfrichter*innen und Schiedsrichter*innen) gehandelt. Aus diesem Grund konnte das Boxturnier bei den Olympischen Spielen Tokio 2020 stattfinden, obwohl die IBA-Anerkennung ausgesetzt ist.

Da Boxen im Programm der Olympischen Spiele Paris 2024 vorgesehen ist, veröffentlicht das IOC mit diesem Schreiben auch die Qualifikationskriterien für die Olympischen Spiele Paris 2024. Die Qualifikationskriterien für die Olympischen Spiele Paris 2024 bauen auf den Kriterien auf, die für die Olympischen Spiele Tokio 2020 entwickelt und zur Zufriedenheit der Teilnehmenden erfolgreich angewendet worden sind.

Boxen ist derzeit nicht im ersten Sportprogramm für die Olympischen Spiele Los Angeles 2028 enthalten. Wenn heute eine Entscheidung in Bezug auf die Olympischen Spiele Los Angeles 2028 getroffen werden müsste, könnte die IOC-Exekutive der IOC-Session nicht empfehlen Boxen in der Zuständigkeit der IBA in das Sportprogramm aufzunehmen.

Die IBA hat nicht nachgewiesen, dass die anhaltenden Bedenken in Bezug auf ihre Verbandsführung, ihre finanzielle Transparenz und Situation sowie die Integrität ihrer Kampfrichter- und Wertungsprozesse erfolgreich ausgeräumt worden sind. Das IOC wird die IBA-Praktiken und -Aktivitäten sowie der Boxgemeinschaft insgesamt weiter beobachten und auf Grundlage von weiteren Entwicklungen zu gegebener Zeit eine Entscheidung über die IBA-Anerkennung treffen.

weiterführende Informationen:
➡️ Brief des IOC im englischen Wortlaut
➡️ Qualifikations-System Boxen für Olympia 2024
➡️ weitere Informationen bei olympics.com

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